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Mitteilungen der Gesellschaft für Pflanzenbauwissenschaften Band 23

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Mitt. Ges. Pflanzenbauwiss. <strong>23</strong>: 63–64 (2011)<br />

Analyse von Wachstum und N-Aufnahme vor Winter<br />

mit einem dynamischen Winterrapsmodell<br />

Ulf Böttcher und Henning Kage<br />

Institut <strong>für</strong> Pflanzenbau und Pflanzenzüchtung, Christian-Albrechts-Universität zu Kiel. E-Mail:<br />

boettcher@pflanzenbau.uni-kiel.de<br />

Einleitung<br />

Winterraps kann abhängig von Aussaattermin und Witterung im Herbst bereits vor<br />

dem Winter beträchtliche Mengen an Stickstoff aufnehmen. Eine Quantifizierung <strong>der</strong><br />

aufgenommenen N-Menge ist einerseits zur Bemessung <strong>der</strong> N-Düngung im Frühjahr<br />

hilfreich (Henke et al. 2009), an<strong>der</strong>erseits bestimmt sie auch die im Boden<br />

verbleibende und im Winter potenziell auswaschungsgefährdete Menge an mineralischem<br />

Stickstoff.<br />

Material und Methoden<br />

Auf dem Versuchsgut Hohenschulen bei Kiel wurde in den Versuchsjahren 2009/10<br />

und 2010/11 Winterraps zu vier verschiedenen Aussaatterminen von Anfang August<br />

bis Ende September ausgesät und jeweils im Herbst mit vier verschiedenen N-<br />

Mengen von 0 bis 90 kg N / ha gedüngt. Bis zum Vegetationsende vor Winter wurden<br />

zu drei Terminen Pflanzenproben genommen und auf Blattfläche, Trockenmasse und<br />

N-Mengen in den verschiedenen Pflanzenorganen untersucht.<br />

Ein bestehendes dynamisches Modell <strong>für</strong> das vegetative Wachstum von<br />

Winterraps (Müller 2009), basierend auf dem Konzept <strong>der</strong> Strahlungsaufnahme und<br />

Lichtnutzungseffizienz, wurde anhand dieser Daten neu parametrisiert und zur<br />

Beschreibung des Herbstwachstums modifiziert. Das Modell wurde mit einem<br />

potenzialbasierten Bodenwasser- und Stickstoffhaushaltsmodell gekoppelt, das eine<br />

Simulation <strong>der</strong> N-Aufnahme des Bestandes und des mineralischen N im Boden<br />

erlaubt.<br />

In Simulationsrechnungen wurde anhand <strong>der</strong> Witterungsverläufe unterschiedlicher<br />

Jahre berechnet, wie sich das Zusammenspiel aus angenommener Herbst-N-<br />

Düngung und N-Aufnahme des Pflanzenbestandes bei unterschiedlicher Jahreswitterung<br />

auf die N-Auswaschung über Winter auswirkt.<br />

Ergebnisse und Diskussion<br />

Das Modell ist in <strong>der</strong> Lage, den Verlauf <strong>der</strong> potenziellen N-Aufnahme <strong>für</strong> die<br />

verschiedenen Saatzeiten gut abzubilden (Abb. 1), wobei zu berücksichtigen ist,<br />

dass die Messdaten <strong>der</strong> einzelnen Wie<strong>der</strong>holungen eine große Variation aufweisen.<br />

Eine Reduktion des Wachstums durch N-Mangel kann ebenfalls im Modell<br />

nachvollzogen werden, auch wenn eine etwas schlechtere Abbildungsgüte darauf<br />

schließen lässt, dass möglicherweise die Wirkmechanismen des N-Mangels im<br />

Modell noch nicht ausreichend abgebildet sind. Für eine gute Parametrisierung<br />

dieser Mechanismen (z. B. Verän<strong>der</strong>ung des Spross-Wurzel-Verhältnisses o<strong>der</strong> <strong>der</strong><br />

spezifischen Blattfläche) ist allerdings die Datengrundlage nicht ausreichend, so dass<br />

im Modell ausschließlich eine direkte Wirkung des N-Mangels auf die Trockenmassebildung<br />

angenommen und parametrisiert wurde.<br />

Da das Modell den zeitlichen Verlauf <strong>der</strong> N-Aufnahme anhand <strong>der</strong> Witterungsdaten<br />

abbilden kann, erlaubt es auch eine Extrapolation von gemessenen Daten

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