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Mitteilungen der Gesellschaft für Pflanzenbauwissenschaften Band 23

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Mitt. Ges. Pflanzenbauwiss. <strong>23</strong>: 106–107 (2011)<br />

Evaluierung <strong>der</strong> Lichtverteilung<br />

in räumlich heterogenen Beständen<br />

Dirk Wiechers, Katrin Kahlen und Hartmut Stützel<br />

Institut <strong>für</strong> Biologische Produktionssysteme, Leibniz Universität Hannover. E-Mail: wiechers@gem.unihannover.de<br />

Einleitung<br />

Produktionssysteme <strong>für</strong> Gewächshausgurken (Cucumis sativus L.) sind durch eine<br />

starke räumliche Strukturierung des Bestandes geprägt. Dadurch kommt es zu einer<br />

räumlichen Inhomogenität <strong>der</strong> Lichtverteilung, was häufig suboptimal <strong>für</strong> eine hohe<br />

Produktivität ist. Für ein tiefergehendes quantitatives Verständnis des Einflusses des<br />

Lichtes auf die Produktivität ist es notwendig, die morphologischen und physiologischen<br />

Anpassungen <strong>der</strong> Pflanzen an ihre Umwelt zu berücksichtigen. Durch die<br />

Verwendung eines dreidimensionalen (3D) Strukturmodells <strong>der</strong> Pflanze und des<br />

umgebenden Bestandes in Kombination mit 3D-Lichtverteilungsmodellen wird es<br />

ermöglicht, die Lichtverteilung <strong>für</strong> einzelne Organe <strong>der</strong> Pflanze abzubilden.<br />

Material und Methoden<br />

Gewächshausgurken wurden in einem Reihenbestand mit 2 Pflanzen pro m² und<br />

einem isometrischen Bestand mit 1 Pflanze pro m² angebaut. Zur Erfassung <strong>der</strong><br />

räumlichen Struktur <strong>der</strong> Pflanze unter Bestandesbedingungen wurden einzelne<br />

Pflanzen digitalisiert (Wiechers et al., 2011). Anschießend wurde die photosynthetisch<br />

aktive Strahlung (PAR) auf Einzelblattebene gemessen. Durch seitliche<br />

Schattierungen wurde es möglich, den Einfluss des Lichteinfalls aus unterschiedlichen<br />

Richtungen auf die Verteilung zu analysieren. Hierzu wurden die Messpflanze<br />

und ihre Nachbarpflanzen entwe<strong>der</strong> an allen Seiten schattiert o<strong>der</strong> die Schattierung<br />

wurde in <strong>der</strong> Reihe, zwischen den Reihen o<strong>der</strong> an allen Seiten geöffnet. Um die<br />

Vergleichbarkeit <strong>der</strong> Messwerte zu ermöglichen, wurden die PAR-Messwerte<br />

normalisiert (nPAR). Mittels <strong>der</strong> Daten <strong>der</strong> Digitalisierung wurde ein statisches 3D-<br />

Modell <strong>der</strong> Pflanzenstruktur und des umgebenden Bestandes erstellt. Unter<br />

Berücksichtigung des Sonnenstandes zur PAR-Messung wurde mit CARIBU (Chelle<br />

und Andrieu, 1998), einem auf dem Radiositätsprinzip basierten Lichtmodell, die<br />

Lichtintensität auf Einzelblattebene <strong>für</strong> die unterschiedlichen Varianten simuliert. Für<br />

die Messungen und Simulationen wurde die Lichtextinktion über den Blattflächenindex<br />

(LAI) mittels einer exponentiellen Funktion nPAR=I0 exp(-k LAI)<br />

abgebildet.<br />

Ergebnisse und Diskussion<br />

Die Ergebnisse <strong>der</strong> Messungen und <strong>der</strong> Simulationen <strong>für</strong> beide Bestandesarchitekturen<br />

in den geschlossenen Varianten waren gekennzeichnet durch eine<br />

vereinfachte Lichtumgebung, bei <strong>der</strong> sich die Lichtextinktion durch die exponentielle<br />

Funktion präzise beschreiben ließ. In <strong>der</strong> in <strong>der</strong> Reihe offenen Variante im dichten<br />

Reihenbestand hatte das zusätzliche Licht, das durch das Öffnen <strong>der</strong> seitlichen<br />

Schattierung an die Messpflanze kam, wenig Einfluss auf den Gradienten. Die<br />

zusätzlichen Lichtanteile in <strong>der</strong> zwischen den Reihen offen Variante führten hingegen<br />

zu einer deutlichen Abflachung des Lichtgradienten und zu einer stärkeren<br />

Variabilität in den Messungen und Simulationen. Im isometrischen Bestand waren

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