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Mitteilungen der Gesellschaft für Pflanzenbauwissenschaften Band 23

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Mitt. Ges. Pflanzenbauwiss. <strong>23</strong>: 138–141 (2011)<br />

Modellgestützte Analyse von Pflanzenanbausystemen <strong>für</strong> die<br />

Biogasproduktion<br />

Babette Wienforth<br />

Institut <strong>für</strong> Pflanzenbau und Pflanzenzüchtung, Kiel. E-Mail: wienforth@pflanzenbau.uni-kiel.de<br />

Einleitung<br />

Bedingt durch seine hohen realisierbaren Biomasseerträge ist Silomais <strong>der</strong>zeit mit<br />

einem Anteil von ca. 80 % die dominierende Kulturart im Energiepflanzenanbau <strong>für</strong><br />

die Biogaserzeugung. Dies führt zunehmend zu einer Intensivierung <strong>der</strong><br />

Silomaisproduktion hin zu mehr Maisanbau in Monokultur o<strong>der</strong> in Fruchtfolgen mit<br />

hohen Silomaisanteilen sowie zu einer Ausdehnung des Maisanbaus auf <strong>für</strong> den<br />

Mais eher untypische Standorte. Neben Fragen bezüglich <strong>der</strong> Umweltwirkungen<br />

einer gestiegenen Silomaisproduktion ergeben sich hieraus auch Fragen bezüglich<br />

<strong>der</strong> Produktivität von Silomais auf Grenz- und Hochertragsstandorten. Für eine<br />

effiziente Biogasproduktion sind hohe Biomasseerträge grundlegend, da sie sowohl<br />

ökonomisch als auch hinsichtlich des CO2-Einsparungspotenzials von großer<br />

Bedeutung sind. Die Produktivität von Anbausystemen ist zunächst eine Funktion <strong>der</strong><br />

Strahlungsaufnahme von photosynthetisch aktiver Strahlung (PAR) sowie <strong>der</strong>en<br />

Transformation in pflanzliche Biomasse. Zur Realisierung hoher Erträge müssen<br />

somit sowohl die Höhe und Dauer <strong>der</strong> Strahlungsaufnahme als auch die<br />

Lichtnutzungseffizienz (LUE) maximiert werden (Loomis and Amthor, 1999 Kapitel 2).<br />

Temperatur- o<strong>der</strong> Trockenstress können Q und LUE negativ beeinflussen und<br />

dadurch ertragslimitierend wirken.<br />

Ziel dieser Arbeit war es zum einen, mit Hilfe eines neu entwickelten Pflanzenwachstumsmodells<br />

<strong>für</strong> Silomais, mittels Simulationsstudien, die Ertragspotenziale,<br />

mittleren Erträge und Ressourcennutzungseffizienzen von Silomais an drei<br />

verschiedenen Standorten in Deutschland zu quantifizieren und so die<br />

Ertragslimitierung durch Temperatur- und Trockenstress an diesen Standorten zu<br />

analysieren. Zum an<strong>der</strong>en sollten unter den klimatischen Bedingungen Schleswig-<br />

Holsteins (kühle Temperaturen, hohe gleichmäßig verteilte Nie<strong>der</strong>schläge)<br />

alternative Anbausysteme <strong>für</strong> die Biogasproduktion hinsichtlich ihrer Produktivität<br />

geprüft werden. Hier<strong>für</strong> wurden mittels modellgestützter Datenanalyse die<br />

Ertragsleistungen und Ressourcennutzungseffizienzen von intensiven Fruchtfolgen,<br />

die C3- und C4-Pflanzen kombinieren und Winterzwischenfrüchte integrieren, und von<br />

Dauergrünland mit denen von Maismonokulturen verglichen.<br />

Material und Methoden<br />

Für die modellbasierte Analyse des Ertragspotenzials von Silomais wurde ein <strong>für</strong><br />

temperierte Klimate entwickeltes und angepasstes Pflanzenwachstumsmodell <strong>für</strong><br />

Silomais verwendet. Neben <strong>der</strong> LUE-basierten Berechnung <strong>der</strong> Trockenmasseproduktion,<br />

werden die Stoffverteilung auf Blatt, Stängel, Kolben und Wurzeln sowie<br />

die Blattflächenexpansion und die räumliche Wurzelverteilung empirisch-dynamisch<br />

berechnet. Über die Kopplung an ein Bodenwasserhaushaltsmodell und ein Modul<br />

zur Berechnung <strong>der</strong> Evapotranspiration kann <strong>der</strong> Wasserhaushalt und dessen<br />

Wirkung auf das Pflanzenwachstum abgebildet werden. Die negative Wirkung von<br />

Trocken- und Temperaturstress auf den Trockenmassezuwachs wird zum einen<br />

durch das Verhältnis von aktueller zu potenzieller Transpiration (Tact / Tpot) und zum<br />

an<strong>der</strong>en durch eine aus einer Temperaturoptimumsfunktion (Basistemperatur 6 °C)

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