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Mitteilungen der Gesellschaft für Pflanzenbauwissenschaften Band 23

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Mitt. Ges. Pflanzenbauwiss. <strong>23</strong>: 215 (2011)<br />

Einfluss eines Nitrifikationshemmstoffs<br />

und <strong>der</strong> N-Düngeraufteilung<br />

auf die N2O-Emissionen aus einem Winterweizenbestand<br />

Ivan Guzman Bustamante 1 , Rudolf Schulz 1 , Torsten Müller 1 , Reinhardt Hähndel 2 und<br />

Reiner Ruser 1<br />

1 Institut <strong>für</strong> Kulturpflanzenwissenschaften, FG Düngung mit Bodenchemie (340i), Universität<br />

Hohenheim, Stuttgart; 2 K+S Nitrogen GmbH, Mannheim. E-Mail: Ivan.Guzman@uni-hohenheim.de<br />

Einleitung<br />

Das klimarelevante Spurengas Lachgas (N2O) trägt zu 8 % zum anthropogenen<br />

Treibhauseffekt bei und ist am stratosphärischen Ozonabbau beteiligt. In landwirtschaftlich<br />

genutzten Böden werden <strong>der</strong> Nitrifikation bzw. Denitrifikation über die<br />

N-Düngung Substrat <strong>für</strong> potentielle N2O-Verluste zugeführt, so dass gedüngte Böden<br />

höhere N2O-Emissionen aufweisen als ungedüngte Böden.<br />

Eine vielversprechende Möglichkeit zur Min<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> N2O-Freisetzung ist <strong>der</strong><br />

Einsatz von Nitrifikationsinhibitoren (NI). Verglichen mit N-Düngerapplikationen ohne<br />

NI-Zusatz berechneten Akiyama et al. (2010) ein Min<strong>der</strong>ungspotential von über<br />

30 %.<br />

Material und Methoden<br />

Die N2O-Emissionen aus einem Winterweizenbestand wurden nahe Hohenheim<br />

zwischen Mitte März und Juni 2011 erfasst. Die Düngung erfolgte mit Ammonsulfatsalpeter<br />

(ASS), ENTEC26 (ASS +NI) bzw. mit Kalkammonsalpeter (KAS). Die<br />

N-Düngermenge erfolgte nach DüV („gute fachliche Praxis“). Die folgenden Behandlungen<br />

wurden untersucht: ungedüngte Kontrolle, N1 einmalige Gabe von ASS o<strong>der</strong><br />

ENTEC26; N2 2-geteilt: ENTEC26/KAS; N2 2-geteilt: 2 x ENTEC26; N3 3-geteilt:<br />

ENTEC26/KAS/KAS.<br />

Ergebnisse und Diskussion<br />

Das Frühjahr war extrem trocken, so fielen im Zeitraum Mitte März bis Mitte Juni<br />

2011 lediglich 30 % des mittleren Nie<strong>der</strong>schlags <strong>der</strong> Jahre 2008-2010. Aufgrund <strong>der</strong><br />

geringen Bodenwassergehalte war das Niveau <strong>der</strong> N2O-Emissionen in diesem<br />

Zeitraum im Vergleich mit früheren Freilandversuchen sehr niedrig. Die höchsten<br />

Flussraten wurden mit 161 µg N2O-N m -2 h -1 gemessen. Die kumulativen Emissionen<br />

<strong>für</strong> den Zeitraum 15.03.2011 bis 22.06.2011 schwankten zwischen 319 und 851 g<br />

N2O-N ha -1 . Die Unterschiede zwischen den Behandlungen konnten statistisch nicht<br />

abgesichert werden. Im Gegensatz dazu zeigten sich bei Emissionsmessungen<br />

unserer Arbeitsgruppe auf demselben Standort steigende N2O-Emissionen mit<br />

zunehmenden Düngermengen bei Gemüse. Tendenziell waren die Emissionen aus<br />

<strong>der</strong> ungedüngten Kontrollbehandlung am niedrigsten, die einmalige ENTEC26-Gabe<br />

war mit geringeren mittleren Emissionen verbunden als bei einmaliger Applikation<br />

ohne NI. Die dreigeteilte N-Düngung zeigte im Mittel die höchsten Emissionen.<br />

Literatur<br />

Akiyama, H., Yan, X., Yagi, K. 2010: Evaluation of effectiveness of enhanced-efficiency fertilizers as<br />

mitigation options for N2O and NO emissions from agricultural soils: meta-analysis. Global Change<br />

Biology, 16(6):1837-1846.

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