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Mitteilungen der Gesellschaft für Pflanzenbauwissenschaften Band 23

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Mitt. Ges. Pflanzenbauwiss. <strong>23</strong>: 41–42 (2011)<br />

Nährstoffinputs, -outputs und N-Verluste zentral betriebener<br />

NawaRo-Biogasanlagen im süddeutschen Raum<br />

Kurt Möller, Rudolf Schulz und Torsten Müller<br />

Institut <strong>für</strong> Kulturpflanzenwissenschaften, Fachgebiet Düngung mit Bodenchemie, Universität Hohenheim,<br />

Stuttgart. E-Mail: kurt.moeller@uni-hohenheim.de<br />

Einleitung<br />

Ausgehend von <strong>der</strong> Novellierung des EEG im Jahre 2004 wurde in den vergangenen<br />

Jahren eine große Anzahl von Biogasanlagen errichtet, die vornehmlich mit<br />

Energiefrüchten beschickt werden. Es wurden auch einige nicht-landwirtschaftliche<br />

Anlagen in Betrieb genommen, die zentral betrieben von den umliegenden<br />

landwirtschaftlichen Betrieben Substrate (z.B. Silo- bzw. Energiemais) beziehen und<br />

die Gärreste wie<strong>der</strong> zurückführen. Dies führt zu teilweise gravierenden<br />

Verän<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Anbaustruktur und <strong>der</strong> Nährstoffflüsse in den betroffenen<br />

Betrieben. Bislang liegen kaum Daten über die durch Einführung <strong>der</strong><br />

Biogastechnologie ausgelösten Verän<strong>der</strong>ungen in landwirtschaftlichen Betrieben vor.<br />

Ziel <strong>der</strong> vorliegenden Untersuchungen war es, die Nährstoffinputs und -outputs von<br />

zwei zentral betriebenen Biogasanlagen im Jahreslauf und die Konsequenzen <strong>für</strong> die<br />

Nährstoffkreisläufe und die Düngung zu erfassen. Zudem wurden auf 14 ausgewählten<br />

Betrieben die Verän<strong>der</strong>ungen in Anbaustruktur, Humus- und Nährstoffbilanzen<br />

ermittelt.<br />

Material und Methoden<br />

Im Rahmen dieser Studie wurde das gesamte Vergärungsverfahren einschließlich<br />

<strong>der</strong> Substratwahl von zwei außerlandwirtschaftlichen, zentral betriebenen Biogasanlagen<br />

in <strong>der</strong> Oberpfalz/Bayern erfasst, die ihre Substrate von zahlreichen<br />

Betrieben aus <strong>der</strong> Umgebung beziehen (Gesamtfläche ca. 2100 ha LN) und im<br />

Gegenzug Gärreste an diese Betriebe liefern (weitere Details siehe Möller et al.<br />

2010). Die Leistung <strong>der</strong> kleineren dieser Anlagen beträgt ca. 700 kWel, die <strong>der</strong><br />

größeren ca. 4 MWel. Bei beiden Anlagen erfolgt am Ende des Vergärungsprozesses<br />

eine Fest-flüssig-Trennung <strong>der</strong> Gärreste. Die daraus gewonnenen Fugate<br />

und Feststoffe werden teilweise mehrere Monate vor ihrer Ausbringung zwischengelagert.<br />

Neben <strong>der</strong> Erfassung <strong>der</strong> Daten direkt an <strong>der</strong> Anlage wurden 14 substratliefernde<br />

landwirtschaftliche Betriebe mittels eines Fragebogens und persönlicher<br />

Gespräche befragt, um die Verän<strong>der</strong>ungen des Anbausystems, <strong>der</strong> Nährstoff- und<br />

Humusbilanzsalden durch die teilweise o<strong>der</strong> vollständige Umstellung <strong>der</strong> Betriebe auf<br />

einen Energiepflanzenanbau zu erfassen (weitere Details: Möller et al. 2011).<br />

Ergebnisse und Diskussion<br />

Energiemais (65-75 % <strong>der</strong> Trockenmasseinputs) und Gras (ca. 20 % <strong>der</strong> TM-Inputs)<br />

waren die wichtigsten Inputs <strong>der</strong> beiden Biogasanlagen, wobei Gras vornehmlich<br />

über die Sommermonate vor <strong>der</strong> Ernte des Mais im Herbst vergoren wurde. Bei <strong>der</strong><br />

größeren <strong>der</strong> beiden Anlagen wurden im Erfassungszeitraum pro Jahr ca. 380<br />

Tonnen Stickstoff umgesetzt, knapp 75 % davon werden über die Fugate auf die<br />

Fel<strong>der</strong> zurückgeführt, ca. 25 % sind in den Feststoffen enthalten. Die Abschätzung<br />

<strong>der</strong> N-Verlustströme während Lagerung und Ausbringung ergab, dass ca. 20-25 %<br />

des N während <strong>der</strong> Gärrestlagerung und nach <strong>der</strong> Ausbringung gasförmig als

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