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Mitteilungen der Gesellschaft für Pflanzenbauwissenschaften Band 23

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Mitt. Ges. Pflanzenbauwiss. <strong>23</strong>: 49–50 (2011)<br />

Ertrag und Qualität von Zucker- und Futterrüben<br />

<strong>für</strong> den Einsatz in Biogasanlagen<br />

Philipp Starke und Christa Hoffmann<br />

Institut <strong>für</strong> Zuckerrübenforschung, Göttingen. E-mail: starke@ifz-goettingen.de<br />

Einleitung<br />

Beim Anbau von Energiepflanzen <strong>für</strong> die Vergärung in Biogasanlagen sind bevorzugt<br />

Pflanzen mit einem hohen Trockenmasseertrag zu wählen. Oftmals steht dabei <strong>der</strong><br />

Mais an vor<strong>der</strong>ster Stelle. Wegen enger Fruchtfolgen, z.T. sogar Maismonokulturen,<br />

mit entsprechenden phytosanitären Problemen werden verstärkt alternative Kulturen<br />

genutzt. Es ist bekannt, dass Zucker- und Futterrüben hohe Frischmasseerträge<br />

bilden, oftmals ist <strong>der</strong> Trockenmasseertrag jedoch nicht bekannt. Daher stellt sich die<br />

Frage, ob zwischen den verschiedenen Sortentypen Unterschiede im Trockenmasseertrag<br />

vorliegen und ob dieser von <strong>der</strong> Stickstoffdüngung beeinflusst wird. Weiterhin<br />

ist ungeklärt, wie sich eine unterschiedliche Zusammensetzung <strong>der</strong> Trockenmasse<br />

verschiedener Zuckerrübensorten auf den Biogasertrag auswirkt.<br />

Material und Methoden<br />

In den Jahren 2009 und 2010 wurden Feldversuche an den Standorten Göttingen<br />

und Regensburg angelegt, bei denen 4 verschiedene Sorten bei 3 N-Düngungsstufen<br />

untersucht wurden. In weiteren Versuchen wurden Ertrag und Qualität von<br />

Zuckerrübensorten und einer Futterrübensorte bei 4 N-Düngungsstufen verglichen.<br />

Mit <strong>der</strong> Ween<strong>der</strong> Futtermittelanalyse wurde die Zusammensetzung <strong>der</strong> Trockenmasse,<br />

in Gärversuchen im Batchverfahren die Biogasbildung untersucht.<br />

Ergebnisse und Diskussion<br />

Die Versuche zeigten, dass Futterrüben mit über 110 t ha -1 signifikant höhere<br />

Frischmasseerträge als Zuckerrüben (89 t ha -1 ) bilden. Aufgrund des geringeren<br />

Trockenmassegehaltes (15,7 %) war <strong>der</strong> Trockenmasseertrag <strong>der</strong> Futterrüben mit<br />

17,4 t ha -1 geringer als <strong>der</strong> <strong>der</strong> Zuckerrüben (18,9 t ha -1 ). Der von Buhre et al. (2010)<br />

beschriebene höhere Trockenmasseertrag <strong>der</strong> Zuckerrüben von 10 % konnte in<br />

diesen Versuchen daher bestätigt werden. Am Standort Regensburg wurden mit<br />

Zuckerrüben bis zu 28 t TM ha -1 geerntet. Bei Hinzunahme des Rübenblattes ließen<br />

sich Trockenmasseerträge von mehr als 35 t ha -1 erzielen. Die verschiedenen<br />

Sortentypen unterschieden sich im Rübentrockenmasseertrag nicht signifikant<br />

voneinan<strong>der</strong>. Besteht die Möglichkeit <strong>der</strong> Entblätterung <strong>der</strong> Rüben, kann zusätzlich<br />

<strong>der</strong> Rübenkopf genutzt werden. Eine Steigerung <strong>der</strong> geernteten Rübentrockenmasse<br />

um ca. 2 t ha -1 ist somit möglich (Hoffmann, 2011). Überhöhte N-Düngung führte zu<br />

keiner signifikanten Erhöhung des Rübentrockenmasseertrages. Mit steigen<strong>der</strong> N-<br />

Düngung nahm lediglich <strong>der</strong> Blattertrag zu (Hoffmann et al., 2011).<br />

Die Trockenmasse <strong>der</strong> Rüben bestand zu ca. 90 % aus stickstofffreien<br />

Extraktstoffen (NfE), die auch den Zucker beinhalten und sich durch eine leichte und<br />

schnelle Umsetzung im Fermentationsprozess auszeichnen (Starke und Hoffmann,<br />

2011). Daher war die Biogasbildung aus Zuckerrüben extrem schnell, so dass bereits<br />

nach 4 Tagen 90 % <strong>der</strong> Trockenmasse umgesetzt waren (Abb. 1). Im Verlauf <strong>der</strong><br />

Biogasbildung und im spezifischen Biogasertrag wurden keine Unterschiede<br />

zwischen den verschiedenen Zuckerrübensortentypen festgestellt. Bei den Futter-

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