23.11.2012 Aufrufe

Mitteilungen der Gesellschaft für Pflanzenbauwissenschaften Band 23

Mitteilungen der Gesellschaft für Pflanzenbauwissenschaften Band 23

Mitteilungen der Gesellschaft für Pflanzenbauwissenschaften Band 23

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Mitt. Ges. Pflanzenbauwiss. <strong>23</strong>: 173 (2011)<br />

Ertrag und Futterqualität von Wiesenlieschgras (Phleum pratense<br />

L.) und Wiesenschweidel (Festulolium) im Vergleich zu Deutschem<br />

Weidelgras (Lolium perenne L.) im 1. Aufwuchs<br />

Doreen Tobi, Antje Herrmann, Martin Gierus und Friedhelm Taube<br />

Institut <strong>für</strong> Pflanzenbau und Pflanzenzüchtung, Grünland und Futterbau/Ökologischer Landbau, Universität<br />

Kiel. E-Mail: dtobi@email.uni-kiel.de<br />

Einleitung<br />

Deutsches Weidelgras gilt als die bedeutendste Grasart <strong>für</strong> die Erzeugung von<br />

Grundfutter in Nordwesteuropa, weist jedoch hinsichtlich <strong>der</strong> Futterqualität nur eine<br />

geringe Variabilität auf (Salama 2010). Ziel des folgenden Beitrages ist es daher, das<br />

Potential von zwei alternativen Futtergräsern, Wiesenlieschgras und Wiesenschweidel,<br />

im Hinblick auf ihre Eignung <strong>für</strong> die Fütterung von Hochleistungs-<br />

Milchkühen zu untersuchen.<br />

Material und Methoden<br />

Für einen Vergleich <strong>der</strong> Arten wurden je zwei Sorten Deutsches Weidelgras (cvs.<br />

Trend, Delphin), Wiesenlieschgras (cvs. Tiller, Comer) sowie Wiesenschweidel (cvs.<br />

Felopa, Sulino) in Reinsaaten in einer Blockanlage mit vierfacher Wie<strong>der</strong>holung an<br />

zwei Standorten in Schleswig-Holstein (Hohenschulen, Schuby) angebaut. Der erste<br />

Aufwuchs wurde beim Ährenschieben <strong>der</strong> jeweiligen Sorte geerntet. Die N-Düngung<br />

zum 1. Aufwuchs betrug 170 kg N ha -1 (Kalkammonsalpeter).<br />

Ergebnisse und Diskussion<br />

Am Standort Schuby wurde mit allen Arten ein vergleichbares Ertragsniveau erreicht.<br />

In Hohenschulen zeigte sich eine Differenzierung zwischen den Arten, wobei die<br />

Erträge des Wiesenschweidel mit 27,1 bzw. 33,1 dt ha -1 gering waren (Tab. 1). Die<br />

Verdaulichkeit <strong>der</strong> organischen Substanz des Wiesenlieschgrases war an beiden<br />

Standorten signifikant niedriger als <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Arten. Aufgrund <strong>der</strong> bisher<br />

vorliegenden Ergebnisse können die verwendeten Wiesenschweidelsorten nicht <strong>für</strong><br />

den Ackerfutterbau empfohlen werden. Bei <strong>der</strong> Nutzung von Wiesenlieschgras kann<br />

durch einen früheren Schnittzeitpunkt die erfor<strong>der</strong>liche Futterqualität erreicht werden.<br />

Tab. 1: TM-Ertrag und Verdaulichkeit des 1. Aufwuchses.<br />

Art Sorte<br />

Deutsches<br />

Weidelgras<br />

TM-Ertrag (dt ha -1 ) Verdaulichkeit (% OS)<br />

Hohenschulen Schuby Hohenschulen Schuby<br />

Trend 56,7 b 56,4 a 80,8 a 80,3 a<br />

Delphin 74,1 a 63,9 a 79,8 a 77,7 a<br />

Wiesenschweidel Felopa 27,1 d 56,1 a 83,5 a 78,3 a<br />

Sulino 33,1 cd 55,7 a 82,5 a 79,8 a<br />

Wiesenlieschgras Tiller 40,1 c 61,7 a 74,4 b 68,4 b<br />

Comer 53,7 b 62,4 a 71,8 b 70,8 b<br />

Literatur<br />

Salama, H. 2010: Process-oriented evaluation of yield performance and nutritive value of perennial<br />

ryegrass (Lolium perenne L.) genotypes. Dissertation Kiel.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!