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Lehr- Lernprozesse im Informatik-Anfangsunterricht

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8 Aufbau der empirischen Untersuchung<br />

Aufbau der empirischen Untersuchung<br />

In diesem Kapitel wird das Konzept der empirischen Untersuchung entwickelt. Dazu werden<br />

zunächst die Aufgaben und Ziele beschrieben und daraus die Untersuchungsaspekte abgeleitet<br />

(Abschnitt 8.1). Vor diesem Hintergrund wird <strong>im</strong> Abschnitt 8.2 die Art der Untersuchung<br />

festgelegt: eine hypothesengenerierende formative Evaluation. Danach kann dann das Konzept<br />

konkretisiert werden. In Abschnitt 8.3 werden die Untersuchungsinstrumente begründet<br />

und vorgestellt.<br />

Die Befragung der Schülerinnen und Schüler nach der Unterrichtung gliedert sich in zwei<br />

Teile: die Zwischenbefragung am Halbjahresende (Abschnitt 8.3.4), kurz vor Beginn der dritten<br />

Phase des Unterrichtskonzepts, und den Nachtest am Ende des Unterrichtsversuchs<br />

(Abschnitt 8.3.5).<br />

Schließlich wird der Ablauf der Evaluation <strong>im</strong> Überblick dargestellt (Abschnitt 8.4). Hier<br />

wird auch begründet, warum die Befragung nach der Unterrichtung auf zwei Zeitpunkte verteilt<br />

wurde (Zwischenbefragung und Nachtest). Dies sollte dazu dienen diejenigen<br />

Schülerinnen und Schüler befragen zu können, die am Halbjahresende das Fach abgewählt<br />

haben.<br />

8.1 Aufgabe und Stellenwert der Evaluation<br />

Evaluationsforschung wird nach Bortz und Döring (1995, S. 97) als Auftraggeberforschung<br />

zur Begleitung oder Bewertung einer Maßnahme des Auftraggebers beschrieben. Als wissenschaftliche<br />

Forschung beinhaltet sie „die systematische Anwendung empirischer<br />

Forschungsmethoden zur Bewertung des Konzepts, des Untersuchungsplanes, der Implementierung<br />

und der Wirksamkeit sozialer Interventionsprogramme“ (aaO., S.96). Davon grenzen<br />

die Autoren die Interventionsforschung ab, die sich „auf der Basis technologischer Theorien<br />

mit der Entwicklung von Maßnahmen“ beschäftigt, die dann von der Evaluationsforschung<br />

bewertet werden (aaO., S. 100). In der Praxis, so wird eingeräumt, sind die Übergänge zwischen<br />

Evaluations- und Interventionsforschung fließend.<br />

In dieser Arbeit wird Evaluationsforschung nach Tulodziecki (1982) auf Unterrichtsforschung<br />

bezogen, die pädagogische Handlungskonzepte entwickelt und bewertet. Der Zweck von Evaluation<br />

ist weniger die Prüfung von Theorien oder das Auffinden von allgemeinen<br />

Gesetzesaussagen, sondern das Prüfen der Eignung von (unterrichtsmethodischen, medialen,<br />

...) Mitteln (Tulodziecki, 1982, S.371f.). Bei dieser evaluativen Untersuchung können gewollte<br />

oder ungewollte Nebenwirkungen dieser Mittel mit erfasst werden.<br />

Die Beachtung der Lerngruppe und der inneren Wirkungszusammenhänge gehört ebenfalls zu<br />

den Aufgaben der Evaluation: Nach Tulodziecki (1982) ist Ziel der anwendungsbezogenen<br />

Forschung, dem <strong>Lehr</strong>er Möglichkeiten an die Hand zu geben, den eigenen Unterricht zu planen<br />

und ggf. zu verbessern. Damit ist eine Form der Übertragbarkeit der<br />

Forschungsergebnisse angesprochen, die sich von der statistischen Repräsentativität unterscheidet:<br />

Damit <strong>Lehr</strong>ende Ergebnisse übertragen können und in ihrem eigenen Unterricht<br />

anwenden können, und damit Ergebnisse für weitere Konzeptentwicklungen nutzbar werden,<br />

müssen die situativen Merkmale des Unterrichts und der Lerngruppe sowie die inneren Zusammenhänge<br />

der Unterrichtskonzeption bekannt sein, damit ein <strong>Lehr</strong>er das Konzept an die<br />

spezifische unterrichtliche Situation anpassen kann.<br />

Tulodziecki (1982) plädiert <strong>im</strong> Zusammenhang mit Überlegungen zur Übertragbarkeit von<br />

Konzepten pädagogischen Handelns für die Nützlichkeit empirischer Studien mit kleinen<br />

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