Lehr- Lernprozesse im Informatik-Anfangsunterricht
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Aufbau der empirischen Untersuchung<br />
Schülerinnen und Schüler jeweils am Stundenende selbst die erzeugten Videos finalisieren<br />
sollten) erheblich sicherer.<br />
Die Logfiles konnten ebenfalls erzeugt werden. Allerdings werden nicht alle Fujaba-Eingaben<br />
protokolliert, sondern nur solche, die über einen Dialog aufgerufen werden. Auch bei den<br />
Logfiles gab es nur einen min<strong>im</strong>alen Ausfall.<br />
Die Einzelinterviews wurden ebenfalls mit Camtasia und den Notebooks aufgezeichnet. Dazu<br />
wurden in einem zweiten Raum jeweils vier bis sechs Notebooks aufgebaut und die Schülerinnen<br />
und Schüler kamen nacheinander zu den Interviews, während <strong>im</strong> Klassenraum der<br />
<strong>Lehr</strong>er die anderen Schülerinnen und Schüler beaufsichtigte. Auch zu den Interviews wurden<br />
kurze Protokolle angefertigt – hauptsächlich um die Dateien später zuordnen zu können. Eine<br />
ursprünglich geplante Kurzfassung der Interviews hat sich dagegen nicht gelohnt, da die einzelnen<br />
Interviews mit ca. drei bis sieben Minuten recht kurz waren. Die einzelnen Interviewer<br />
wurden vorher gemeinsam geschult. Dazu wurden insgesamt drei Studierende (die jeweils<br />
nicht <strong>Informatik</strong> studierten) nach dem Interviewleitfaden befragt und anschließend Fragetechniken,<br />
Vorgehen, Einsatz der Technik mit der gesamten Interviewergruppe besprochen. Da<br />
die Zwischenbefragung von derselben Interviewergruppe durchgeführt wurde, wurde vor<br />
Durchführung des zweiten Interviews nur der Leitfaden besprochen, aber nicht mehr die Art<br />
der Durchführung.<br />
Nicht ganz gelungen ist die Abschlussbefragung (das dritte Interview der Schülerinnen und<br />
Schüler) als Gruppenbefragung der ganzen Klasse – hier sind nicht kontrollierbare Gruppeneffekte<br />
aufgetreten, sodass auf eine Auswertung der Gruppenbefragung schwierig ist (vgl.<br />
Abschnitt 9.4.1, ab S. 155).<br />
Aufgrund des späteren Anfangs verschob sich das Projektende über das Halbjahresende hinaus.<br />
Insgesamt musste <strong>im</strong> Unterricht zum Teil auch auf die zu schreibenden Klausuren<br />
Rücksicht genommen werden 69 . Das hat aber keinen Einfluss auf das Konzept gehabt.<br />
Für die Untersuchung gab es aufgrund des Halbjahreswechsels ein Problem: Mit dem Halbjahreswechsel<br />
änderte sich der Stundenplan, eine Unterrichtsstunde der beiden Kurse lag nun<br />
zeitgleich 70 . In einer Klasse mussten daher anstelle der Notebooks die schuleigenen Rechner<br />
benutzt werden. In dieser Klasse gibt es deshalb keine Bildschirmvideos aus der Projektphase.<br />
Hier wurde der Unterricht mit einer Kamera aufgezeichnet. Einige Schülerinnen und Schüler<br />
wählten mit dem Halbjahresende das Fach ab. Damit änderte sich die Zusammensetzung der<br />
Untersuchungsgruppe. Da gerade die abwählenden Schülerinnen und Schüler als die vermutlich<br />
mit dem Unterricht unzufriedenen verstärkt auf Probleme und Schwierigkeiten des<br />
Unterrichts hinweisen könnten, würden somit ggf. interessante Auskünfte fehlen. Daher wur-<br />
69 Notenrelevante Aspekte des Unterrichts wurden aus der Evaluation ausgeklammert. An den entsprechenden<br />
Stellen wurden die Kameras abgeschaltet. Allerdings wird in einem späteren Abschnitt (10.1.2) über eine<br />
Klausuraufgabe und ihre Beantwortung <strong>im</strong> Allgemeinen berichtet werden, da diese Aufgabe in der life 3 -<br />
Gruppe diskutiert worden ist.<br />
70 In der ursprünglichen Planung war davon ausgegangen worden, die empirische Untersuchung innerhalb des<br />
ersten Halbjahres abschließen zu können. Daher wurden <strong>im</strong> Vorfeld der Untersuchung keine speziellen Vereinbarungen<br />
mit den beiden Schulleitungen getroffen, um etwaige Stundenplanänderungen zum Halbjahreswechsel<br />
auszuschließen. Während des laufenden Schuljahres wurde schlicht versäumt, einen Stundenplanwechsel<br />
rechtzeitig zu antizipieren und entsprechende Maßnahmen zu ergreifen eine Veränderung zu verhindern.<br />
Davon abgesehen hat die Unterrichtsbeobachtung einer der beiden Kurse genügend Daten ergeben.<br />
Was allerdings gelitten hat, ist die Vergleichbarkeit der beiden Kurse und die genauere Untersuchung möglicher<br />
Ursachen für Unterschiede in der Unterrichtsdurchführung. Hierzu kann zum Teil nicht auf Videos bzw.<br />
nur auf Videos einer Kamera und auf Beobachtungsaufzeichnungen zurückgegriffen werden. Im zweiten<br />
Halbjahr wurden zudem Bildschirmvideos nur noch in einem der beiden Kurse angefertigt.<br />
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