Lehr- Lernprozesse im Informatik-Anfangsunterricht
Lehr- Lernprozesse im Informatik-Anfangsunterricht
Lehr- Lernprozesse im Informatik-Anfangsunterricht
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Ergebnisse der empirischen Untersuchung<br />
Die Ergebnisse bestätigen zum einen den problemlosen Umgang mit der Notation, zum anderen<br />
zeigen sie, dass die Schülerinnen und Schüler in der Lage waren, die Notation<br />
anzuwenden, um damit einen Problembereich zu strukturieren. Dabei gingen sie jedoch nicht<br />
<strong>im</strong>mer mit genügender Sorgfalt vor. Fehlerhäufigkeiten, die auf best<strong>im</strong>mte Probleme hindeuten,<br />
sind nicht aufgefallen. Zum Schwierigkeitsgrad ist zu sagen, dass die beiden Aufgaben<br />
Übungsaufgaben zur Klausurvorbereitung <strong>im</strong> <strong>Informatik</strong>grundstudium sind (Bearbeitungszeit<br />
je 10 Minuten).<br />
Die Aufgaben FEOK2 d bis FEOK2 f (vgl. Abbildung 99, S.226) beziehen sich auf den verstehenden<br />
Umgang mit der Notation. In FEOK2 d soll von einem Aktivitätsdiagramm auf ein<br />
Klassendiagramm geschlossen werden. Dazu mussten die Schülerinnen und Schüler die einzelnen<br />
Elemente eines Story-Pattern auf die Elemente eines Klassendiagramms beziehen und<br />
ein Klassendiagramm darstellen können. Interessant <strong>im</strong> Untersuchungszusammenhang ist,<br />
dass die Schülerinnen und Schüler nicht alle der in FEOK2 d benutzen syntaktischen Elemente<br />
<strong>im</strong> Unterricht gelernt hatten: Methodenaufrufe wurden <strong>im</strong> Unterricht in Form von Java-<br />
Statements in die Aktivitätsdiagramme aufgenommen und nicht wie in den Aufgaben FEOK2<br />
d und FEOK2 e als Collaboration-Statement. Um die Aufgabe lösen zu können, mussten die<br />
Schülerinnen und Schüler also ihr Wissen über Objektorientierung benutzen und damit die<br />
unbekannte Syntax zu erklären versuchen.<br />
Bei einem max<strong>im</strong>al möglichen Punktwert von 5 erreichten die Schülerinnen und Schüler <strong>im</strong><br />
FEOK2 d einen Mittelwert von 4,63, was als ein sehr hoher Werte anzusehen ist. In FEOK2<br />
e, der Frage nach den Collaboration-Statements, die max. 1 Punkt ergibt, liegt der Wert bei<br />
0,62, was ebenfalls ein recht hoher Mittelwert ist. Die Umsetzung in die Java-Schreibweise<br />
und die Erklärung fiel etwas schlechter aus: Von 2 möglichen Punkten werden <strong>im</strong> Mittel 0,93<br />
erreicht; allerdings konnten nur diejenigen Schülerinnen und Schüler, die in der vorangegangenen<br />
Frage richtig geantwortet haben, hier eine korrekte Antwort erzielen.<br />
Die Frage FEOK2 g bezieht sich zwar auch auf ein syntaktisches Element, die Links <strong>im</strong> Story-Pattern,<br />
zielt aber auf das Verständnis von Objektstrukturen: Die Schülerinnen und Schüler<br />
sollten erklären, dass Links Objektstrukturen prüfen oder verändern, indem sie Assoziationen<br />
zwischen Objekten aufbauen oder löschen. Von 4 möglichen Punkten werden hier <strong>im</strong> Mittel<br />
nur 1,98 erreicht.<br />
Zusammengefasst sind die Ergebnisse in Tabelle 86 dargestellt:<br />
M SD Max. erreichbar<br />
Story_Klasse (FEOK2 d) 4,63 1,47 5<br />
Collaboration-Statement (FEOK2 e) 0,62 0,45 1<br />
Java-Schreibweise (FEOK2 f) 0,93 0,96 2<br />
Links (FEOK2 g) 1,98 1,27 4<br />
Tabelle 86 FEOK2 d – FEOK2 g, Mittelwerte und Standardabweichung. Keine signifikanten Unterschiede in<br />
Teilgruppen (nach U-Test).<br />
159