Lehr- Lernprozesse im Informatik-Anfangsunterricht
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Aufbau der empirischen Untersuchung<br />
Einen weiterer Bereich betrifft den Einsatz des Entwicklungswerkzeugs Fujaba, das bislang<br />
noch nicht intensiv in der Schulpraxis eingesetzt worden ist. Zudem wurden einzelne Funktionalitäten<br />
für den Einsatz <strong>im</strong> Unterricht <strong>im</strong> Rahmen des life3-Projekts angepasst. Das<br />
Zusammenspiel der <strong>im</strong> Konzept entwickelten unterrichtsmethodischen Zugänge mit dem<br />
Werkzeug Fujaba ist bislang nur theoretisch ausgearbeitet und noch nicht in der Praxis erprobt.<br />
Daraus resultieren die folgenden Aufgaben:<br />
• Wie wirkt sich der Einsatz von Fujaba aus, das bislang nicht <strong>im</strong> <strong>Informatik</strong>unterricht eingesetzt<br />
wurde? Treten Programmfehler, Schwierigkeiten mit der Notation oder der<br />
Bedienung auf?<br />
• Gibt es besondere Wechselwirkungen zwischen dem eingesetzten Medium und den anderen<br />
Elementen des life3-Unterrichtskonzepts? Funktioniert das Wechselspiel zwischen<br />
Unterrichtsmethode und eingesetztem Medium?<br />
Daneben ist zu vermuten, dass Eigenschaften der Lerngruppe, etwa Vorkenntnisse und Erwartungen<br />
der Schülerinnen und Schüler, Auswirkungen zeigen:<br />
• Neben den Zusammenhängen der Konzeptelemente können ggf. nicht intendierte Nebenwirkungen<br />
(positiver oder negativer Art) durch die Evaluation aufgedeckt werden und<br />
zur Generierung neuer Forschungsfragen dienen.<br />
• In der Evaluation wird die Lerngruppe ebenfalls beschrieben. Diese Angaben helfen zusammen<br />
mit festgestellten Wechselwirkungen zwischen Konzept und 'Lernertypen' bei der<br />
Übertragung auf andere Lerngruppen.<br />
Insgesamt sind also drei Bereiche zu berücksichtigen: die theoretische Einbettung des life3- Unterrichtskonzepts, die eingesetzten Werkzeuge (in ihrer Funktion als Lernmedien) und die<br />
Eigenschaften der Lernenden.<br />
Ziel der empirischen Evaluation ist es, etwaige Mängel und Inkonsistenzen des Konzepts aufzudecken,<br />
aber auch funktionierende Zugänge für den <strong>Informatik</strong>unterricht zu beschreiben<br />
und so einen Beitrag zum fachdidaktischen Wissen über das <strong>Lehr</strong>en und Lernen der Objektorientierung<br />
zu leisten.<br />
Die zentrale Frage der empirischen Evaluation lautet, ob mit dem entwickelten Untersuchungskonzept<br />
die intendierten Lernziele (siehe oben Abschnitt 5.1, ab S. 46) in den beiden<br />
zu untersuchenden Lerngruppen erreicht werden konnten. Daraus ergeben sich die folgenden<br />
Untersuchungsaspekte (Tabelle 34):<br />
A Die Schülerinnen und Schüler kennen und verstehen objektorientierte Grundkonzepte, insbesondere die<br />
Konzepte Klasse und Objekt.<br />
B Die Schülerinnen und Schüler können einfache Abläufe objektorientiert beschreiben.<br />
C Die Schülerinnen und Schüler können mit ihren Kenntnissen ein objektorientiertes Modell erstellen.<br />
D Die Schülerinnen und Schüler können ein Modell mit dem <strong>im</strong> Unterricht verwendeten Werkzeug <strong>im</strong>plementieren.<br />
E Die Schülerinnen und Schüler erkennen<br />
• Softwareentwicklung als Gestaltung, nicht nur als Codierung.<br />
• die Möglichkeit für unterschiedliche Lösungsentwürfe.<br />
• die Möglichkeit der Konzeptänderung <strong>im</strong> Verlauf der Entwicklung (nicht nur zunehmende Verfeinerung,<br />
sondern auch Umbau von Entwürfen).<br />
• , dass Softwareentwicklung ein soziotechnischer Prozess ist.<br />
Tabelle 34 Lernziele des Unterrichtskonzepts<br />
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