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Lehr- Lernprozesse im Informatik-Anfangsunterricht

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Das life3-Unterrichtskonzept<br />

oben Abschnitt 7.3). Das angemessene Schwierigkeitsniveau wird aber erst in der Praxis herauszufinden<br />

sein.<br />

Die letzten beiden sozialen Bedingungen (Kooperation und Wettbewerb) des Cognitive Apprenticeship<br />

zielen auf das Lernen in Gruppen. Die Forderung nach kompetitiven Lernen<br />

muss kritisch gesehen werden (vgl. die kritischen Bemerkungen zum Cognitive Apprenticeship<br />

gegen Ende des Abschnitts 6.4.1). Sie ist interessanterweise auch <strong>im</strong> 1991er-Artikel<br />

(Collins, Brown und Holum 1991) gegenüber dem ursprünglichen Artikel von 1989 (Collins,<br />

Brown und Newman 1989) von den Autoren selbst etwas zurückgenommen worden und hier<br />

kein eigener Punkt mehr. Stattdessen verweisen die Autoren auf folgende Möglichkeit: „Cooperation<br />

can be blended with competition; for example, individuals might work in groups to<br />

compete with other groups“ (Collins, Brown und Holum 1991). Gruppenarbeit oder zumindest<br />

Partnerarbeit wird in allen Phasen des life 3 -Unterrichtskonzepts vorrangig unterstützt.<br />

Die parallele Arbeit in Gruppen in Phase 3 dient aber nicht vorrangig der Erzeugung einer<br />

Wettbewerbsatmosphäre, sondern soll eine natürliche Gelegenheit zur Diskussion unterschiedlicher<br />

Vorgehensweisen und Modelle ergeben.<br />

Die Berücksichtigung einer 'authentischen' Expertenpraxis lässt sich durch Gruppenarbeit umsetzen,<br />

bei der die Lernenden innerhalb ihrer Arbeitsgruppe kooperativ vorgehen und man<br />

möglicherweise zwischen den Arbeitsgruppen eine gewisse Konkurrenz etabliert. Die Sozialform<br />

der Gruppenarbeit führt neben einer Situierung zu einer angemessenen Form, die<br />

sozialen Bedingungen der Lernumgebung zu berücksichtigen und einzelne Komponenten des<br />

Ansatzes wirksam einzusetzen (Seel, 2000, S. 366). Blömeke fasst die Vorteile des Lernens in<br />

Gruppen zusammen:<br />

„Der Vorteil des Lernens in Gruppen liegt auf mehreren Ebenen: Das Vorwissen der Teilnehmer<br />

wird durch den kommunikativen Austausch aktiviert, durch das Beobachten anderer Gruppenmitglieder<br />

be<strong>im</strong> Denken werden kognitive Modelle bereit gestellt, die Diskussionen <strong>im</strong> Laufe der<br />

Bearbeitung einer Aufgabe können einerseits zu kognitiven Konflikten mit Veränderungen in der<br />

eigenen kognitiven Struktur als Folge führen, andererseits fordern sie Begründungen der eigenen<br />

Position mit einem tieferen Verständnis als Folge heraus und schließlich steigt durch den Austausch<br />

untereinander die Flexibilität der Wissensanwendung.“ (Blömeke 2001)<br />

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