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Lehr- Lernprozesse im Informatik-Anfangsunterricht

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Fachdidaktische Ausgestaltung des Unterrichtskonzepts<br />

Formalisierung der Lernprozess nicht mit der Implementationsebene (wie bei den Praxisansätzen),<br />

sondern mit der Modellierebene beginnen und von CRC-Karten über UML-<br />

Klassendiagramme zu Fujaba-Aktivitätsdiagrammen führen.<br />

2. Die zu vermittelnden Notationen müssen nicht mit Hilfe von Lernmedien erläutert werden,<br />

sondern sind selbst das Lernmedium. Würde Quelltext <strong>im</strong> Vordergrund stehen, dann würde<br />

beispielsweise das Konzept Variable <strong>im</strong> Quelltext mit Zeichnungen von Schubläden oder<br />

Schuhkartons veranschaulicht und Schleifen-Konstrukte anhand von Flussdiagrammen erläutert.<br />

Diese zusätzlichen grafischen Veranschaulichungshilfen bringen die Notationen<br />

mit sich. Der springende Punkt ist, dass anhand der Notationen nun Konzepte der Objektorientierung,<br />

Modelliertechniken und modellierte Beispiele (<strong>im</strong> Sinne<br />

dekonstruktivistischer Vorgehensweisen) erläutert werden können – und nicht in einem<br />

Vorkurs an einfachen, isolierten Beispielen als Notationselemente eingeführt werden müssen.<br />

3. Damit wird ein projektorientierter bzw. in Ansätzen dekonstruierender Zugang <strong>im</strong> <strong>Anfangsunterricht</strong><br />

möglich: Es werden benutzbare Objektstrukturen anstelle von Beispielen,<br />

die je einen zu modellierenden Aspekt erläutern, wie etwa eine Schleife, eine Parameterübergabe<br />

oder die Punkt-Schreibweise, <strong>im</strong> <strong>Anfangsunterricht</strong> behandelt.<br />

Nach Beck und Cunningham (1989) gelingt dieses mit Anfängern auf der CRC-Karten-Ebene<br />

sehr gut. In dem zu entwickelnden Unterrichtskonzept soll diese unterrichtsmethodische Vorgehensweise<br />

bis zur Implementation beibehalten werden. Ob diese unterrichtsmethodischen<br />

Zugänge sich verwirklichen lassen, soll in der empirischen Untersuchung geprüft und zuvor<br />

anhand lehr- und lerntheoretischer Überlegungen präzisiert werden.<br />

Damit die Schülerinnen und Schüler innerhalb der dargestellten Formalisierungsprozesse eigene<br />

Implementationen erstellen können, wird Fujaba <strong>im</strong> Rahmen des life 3 -Projekts um<br />

didaktische Funktionalitäten erweitert:<br />

• Eine Bibliothek für die Erzeugung einer grafischer Oberfläche und Ereignisbehandlung<br />

wird integriert, sodass sie innerhalb der gewohnten Umgebung benutzt werden kann.<br />

• Die Benutzungs-Oberfläche von Fujaba wird vereinfacht auf Grundfunktionen.<br />

• Der generierte Quelltext soll vereinfacht werden.<br />

Letzteres soll vor allem dazu dienen, den Übergang zum Quelltext zu vereinfachen und zu ermöglichen<br />

<strong>im</strong> Unterricht auf andere Werkzeuge umsteigen zu können – etwa wenn die Arbeit<br />

mit den Fujaba-Aktivitätsdiagrammen <strong>im</strong> <strong>Anfangsunterricht</strong> zu schwierig ist oder Fujaba sich<br />

für den Schuleinsatz als nicht stabil genug erweisen sollte. Denn gerade <strong>im</strong> <strong>Anfangsunterricht</strong><br />

werden Probleme be<strong>im</strong> Lernen, so die generelle Erfahrung aus der Praxis, durch ungewöhnliche<br />

syntaktische Elemente und für Anfänger undurchschaubar komplexe Strukturen verstärkt.<br />

Die ungewöhnlichen syntaktischen Elemente in den Aktivitätsdiagrammen von Fujaba könnten<br />

– so wurde in der Planungsgruppe 27 diskutiert - möglicherweise diese Probleme in Teilen<br />

weiter verschärfen: Auch einfache Methoden, die in wenigen Textzeilen darstellbar sind, füllen<br />

in der grafischen Notation schnell den gesamten Bildschirm aus. Dies gelte beispielsweise<br />

für Schleifen (Tabelle 18) 28 .<br />

27 Im Rahmen der empirischen Untersuchung und der Förderung des Unterrichtsprojekts gab es eine Planungsgruppe<br />

bestehend aus den beteiligten <strong>Lehr</strong>ern und den Projektbeteiligten aus den Arbeitsgruppen Softwaretechnik<br />

und Didaktik der <strong>Informatik</strong> der Universität Paderborn.<br />

28 Zur vergleichenden Gegenüberstellung in Tabelle 18 ist zu bemerken: Das Aktivitätsdiagramm wurde eigens<br />

Platz sparend angeordnet, das ist gegenüber der Einrückung <strong>im</strong> Quelltext aufwändiger. Der Quelltext wurde<br />

allerdings ebenfalls kompakt dargestellt. Im <strong>Anfangsunterricht</strong> würde man vermutlich den Schleifenrumpf<br />

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