Lehr- Lernprozesse im Informatik-Anfangsunterricht
Lehr- Lernprozesse im Informatik-Anfangsunterricht
Lehr- Lernprozesse im Informatik-Anfangsunterricht
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Aufbau der empirischen Untersuchung<br />
Alle Beobachter wurden vor Beginn der Untersuchung eingewiesen 67 . Eine Kamera hat jeweils<br />
Tafel, <strong>Lehr</strong>er und die Beamer-Projektion gefilmt, die andere die Klasse. Die<br />
Tonaufzeichnung erfolgte durch aufgesetzte externe Mikrofone. Die eingebauten Mikrofone<br />
der Kameras haben das Bandlaufgeräusch zu laut mit aufgezeichnet. Mit den aufgesteckten<br />
Mikrofonen war die Qualität ausreichend – Unterrichtsgespräche, <strong>Lehr</strong>er- wie Schüleräußerungen<br />
waren verständlich. Die vordere Kamera war zusätzlich mit einer Weitwinkellinse<br />
ausgestattet, um den gesamten Klassenraum erfassen zu können und stationär auf einem Stativ<br />
aufgestellt. Die hintere Kamera wurde ebenfalls auf einem Stativ angebracht, allerdings<br />
hat hier einer der beiden Beobachter die Kamera bedient, um beispielsweise Tafelanschriebe<br />
oder Projektionen zu filmen. Steckdosen sind in den Computerräumen genügend angebracht<br />
gewesen, sodass die Stromversorgung kein Problem darstellte.<br />
Die Filme wurden anschließend zur Archivierung, zum schnelleren Zugriff (kein Spulen) und<br />
um sie mit der Auswertungssoftware auswerten zu können digitalisiert. Insgesamt sind 124<br />
Unterrichtsstunden beobachtet worden. Das ergibt rechnerisch 248 gefilmte Unterrichtsstunden,<br />
von denen einige fehlen: In der dritten Projektphase wurde ein Kurs nur mit einer<br />
Kamera gefilmt und insgesamt drei Videokassetten haben einen Bandschaden gehabt, sodass<br />
sie nicht ausgewertet werden konnten.<br />
Aus den Unterrichtsprotokollen wurden anschließend von den Beobachtern zu jeder Stunde<br />
eine Kurzfassung erstellt (meistens drei bis fünf Sätze), die zum schnelleren Wiederauffinden<br />
best<strong>im</strong>mter Unterrichtspassagen sehr wichtig gewesen ist (siehe Anhang).<br />
Daneben wurden zu jeder Stunde zehn Notebooks mitgebracht, auf denen eine Bildschirmvideosoftware<br />
installiert war. Jede Schülergruppe hatte ein eigenes Login. Dadurch wurde<br />
sichergestellt, dass die Schülerinnen und Schüler auch jedesmal an demselben Notebook arbeiten.<br />
Dieses ist wichtig, um den Entstehungsverlauf der Projekte nachvollziehen zu können.<br />
Die Schülerinnen und Schüler haben die Geräte sehr sorgfältig genutzt und jeweils am Stundenende<br />
in eine dafür eigens angeschaffte und ausstaffierte Transportbox zurückgelegt. Die<br />
Geräte wurden anschließend in der Universität neu aufgeladen, da <strong>im</strong> Unterricht die Notebooks<br />
<strong>im</strong> Akkubetrieb arbeiteten, um den Aufbau zu vereinfachen. Außerdem wurden jeweils<br />
die aufgezeichneten Daten herunterkopiert (Bildschirmvideos und Logfiles).<br />
Die Software zum Aufzeichnen der Bildschirmvideos wurde so installiert, dass sie automatisch<br />
be<strong>im</strong> Anmelden startet und be<strong>im</strong> Abmelden herunterfährt. Das eingesetzte Produkt<br />
Camtasia 68 wurde wegen der Eigenschaft ausgewählt, Ton- und Bildinformation besonders<br />
gut, also auch unter Last synchronisiert aufzuzeichnen, braucht allerdings dafür eine Phase, in<br />
der das Video vor dem Abspeichern finalisiert wird. Aus Erfahrungen der Arbeitsgruppe Didaktik<br />
der Physik hat sich jedoch ergeben, dass die Schülerinnen und Schüler am<br />
Stundenende die Notebooks oft direkt ausschalten und zurückgeben. Daher wurde Camtasia<br />
so installiert, dass be<strong>im</strong> Herunterfahren Camtasia kontrolliert abstürzt und die Videos anschließend<br />
<strong>im</strong> Labor der Universität aus den getrennt vorliegenden Ton- und Bildspuren<br />
erzeugt worden sind. Dabei konnten jedoch ca. 10 Prozent der Bildschirmvideos nicht exakt<br />
synchron erzeugt werden, sodass es Verschiebungen zwischen Ton und Bild gibt. Dieses Verfahren<br />
ist jedoch gegenüber berichteten Ausfällen von ca. bis zu einem Drittel (wenn die<br />
67 Bei einem Beobachtungszeitraum von insgesamt über einem halben Jahr mit jeweils vier Terminen pro Woche<br />
konnten jedoch nicht <strong>im</strong>mer je zwei Personen anwesend sein, sodass einige Unterrichtsprotokolle fehlen.<br />
Per Video wurden jedoch alle Stunden aufgezeichnet.<br />
68 www.techsmith.com<br />
123