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Lehr- Lernprozesse im Informatik-Anfangsunterricht

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<strong>Lehr</strong>- und lerntheoretischer Hintergrund<br />

wiederholtes Nachfragen wird jedoch deutlich, dass dem nicht so ist (Mietzel 2001, S. 25).<br />

Verschiedene Vorstellungen von Grundschulkindern fasst Mietzel (aaO., S.26) in folgender<br />

Abbildung zusammen:<br />

Vorstellung 1:<br />

Die Erde besitzt Ähnlichkeit mit einer<br />

Untertasse.<br />

Vorstellung 3:<br />

Die Erde wird rund dargestellt. Menschen<br />

leben auf sämtlichen Oberflächen.<br />

Aber die Vorstellung von oben und unten<br />

ist weiterhin vorhanden..<br />

Vorstellung 2:<br />

Die Erdrundung wird dargestellt, aber die<br />

Vorstellung von oben und unten bleibt<br />

bestehen.<br />

Die Menschen leben auf der oberen Hälfte.<br />

Vorstellung 4:<br />

Zutreffende Sichtweise.<br />

Menschen leben überall auf der Erde und sie<br />

sind zum Erdmittelpunkt ausgerichtet.<br />

Abbildung 20 Vorstellungen von Grundschulkindern über die runde Erde (nach Mietzel 2001, S.26)<br />

Dieses und andere Beispiele zeigen: Lernende nehmen die dargebotenen Informationen keineswegs<br />

<strong>im</strong>mer so auf, wie es vom <strong>Lehr</strong>enden beabsichtigt ist. Missverständnisse sind jedoch<br />

oft nur schwer zu entdecken. Eine Möglichkeit, die Konstruktion eines angemessenen Verständnisses<br />

zu fördern, besteht darin, den Lernenden ausreichend Gelegenheit zu geben, sich<br />

gegenseitig über ihre Vorstellungen auszutauschen. In der „konstruktivistischen Unterrichtsstrategie“<br />

von Rosalind Driver (1989) beispielsweise wird diese Phase „Hervorlocken der<br />

Schülervorstellungen“ genannt. Über eine entsprechende Vorgehensweise berichten Häußler,<br />

Bünder und Duit (1998, S. 216) aus dem naturwissenschaftlichen Unterricht:<br />

„Sie [die Schülerinnen und Schüler, C. S.] führen eigenständig eine große Anzahl von Exper<strong>im</strong>enten<br />

durch und werden gebeten, ihre Deutungen und Vorstellungen aufzuschreiben. Zu einem<br />

Phänomen arbeitet jede Schülergruppe ein Poster aus, das ihre Vorstellungen darstellt.“<br />

Bleibt den Lernenden nichts anderes zu tun, als nur die vom <strong>Lehr</strong>er dargebotenen Informationen<br />

aufzunehmen, kann es sein, dass die Schüler zwar in Tests richtige Antworten geben,<br />

obwohl sie grundsätzlich die Zusammenhänge nicht verstanden haben. Sie haben dann den In-<br />

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