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Lehr- Lernprozesse im Informatik-Anfangsunterricht

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Ergebnisse der empirischen Untersuchung<br />

S1: Wir stecken gerade dabei, wie wir die Felder verteilen können auf das Spielfeld, und hatten uns überlegt, dass wir sie mit zufälligen<br />

Grid-x- und Grid-y-Werten verteilen können, äh, für x-Koordinaten und y-Koordinaten Werte verteilen könnten und dann stellt sich die Frage,<br />

wie wir diese Zufallswerte machen, ob wir dann die Zufallswerte so einstellen können, dass wir dann die Zahlen 1 bis 10 jeweils nur<br />

einmal haben, dass die aber zufällig dann hinterher zugeordnet werden.<br />

S2: Ja, ich denke nicht, dass wir jetzt schon wieder die grafische Darstellung uns unbedingt überlegen, d.h., wie das hinterher genau aussieht.<br />

Deshalb hat ein Feld an sich bei uns zunächst mal keine Grid-x- und Grid-y-Werte.<br />

S3: Es geht ja jetzt noch nicht um die grafische Darstellung, sondern erstmal darum, dass <strong>im</strong>mer zwei Felder den gleichen Kontrollwert oder<br />

so haben, und dass kein Wert dre<strong>im</strong>al vorkommt und dass nicht irgendein Wert weniger als zwe<strong>im</strong>al vorkommt und da haben wir uns auch<br />

schon was zu überlegt, nur wie das weitergeht, weiß ich nicht.<br />

[Diskussion: weiterer Diskussionsbedarf oder nicht?]<br />

L: Warum schauen alle mich an? Jetzt überlegt doch mal, in welcher Phase einer solchen Entwicklung, Projektentwicklung sag ich mal jetzt,<br />

sind wir denn <strong>im</strong> Moment?<br />

S4: Schon eigentlich ganz am Anfang. Wir überlegen uns genau die Anforderungsdefinition, was realisiert werden soll und wie, aber wir<br />

sind noch nicht bei der Grafik.<br />

S2: Ja, wir überlegen eigentlich noch nicht, wie es realisiert werden soll. Vor allem nicht, wie es grafisch realisiert werden soll.<br />

S1: Ich denk mal, je früher ich anfange zu überlegen, wie ich's realisiere, desto einfacher ist es nachher, desto mehr st<strong>im</strong>mt das, was ich mir<br />

hier überlege mit den Dingen überein, die man da machen muss.<br />

L: Ich fasse einfach mal zusammen. [<strong>Lehr</strong>er gibt Zusammenfassung] Wir müssen da jetzt eine Entscheidung treffen: Soll man sich jetzt<br />

schon damit beschäftigen, wie es dann genau aussieht oder nicht?<br />

S5: Ja, ich denke schon, weil wenn man sich jetzt irgendwas so ausdenkt, dass es nachher zu Problemen führt, dann ist es <strong>im</strong> Endeffekt viel<br />

umständlicher, weil dann, meinetwegen lege ich mich jetzt auf eine Lösung fest, danach führt das nur zu Problemen und dann braucht man<br />

<strong>im</strong> Endeffekt doch mehr Zeit. Dann wäre es besser, wenn man von Anfang an überlegt, wie das sich nachher auswirken könnte, dass man<br />

schon von Anfang an das Richtige n<strong>im</strong>mt.<br />

S2: Ich könnte mir auch vorstellen, dass das jetzt bei diesem Projekt z.B. nicht unbedingt so Probleme macht, weil das auch noch nicht so<br />

komplex ist, aber wenn man komplexere Projekte hat, dann wird das am Anfang zu unübersichtlich. Also deshalb: Aus Prinzip wär ich eigentlich<br />

dagegen.<br />

S1: Wir haben mit der Schatzsuche etwas sehr Ähnliches realisiert und wir wissen nun mal, welche Probleme aufgetreten sind und wie die<br />

grafische Darstellung in etwa aussehen soll. Also, warum sollten wir nicht von unserem Wissen, was wir haben, ausgehen und versuchen<br />

dieses Wissen jetzt auf das neue Projekt anzuwenden?<br />

L: Wir haben uns, ich versuch das nur nochmal in Erinnerung zu rufen, ganz zu Beginn unserer Arbeit, als wir überlegt haben, welche Objekte<br />

gibt es denn und wir haben best<strong>im</strong>mte Verantwortlichkeiten zugeschrieben. Worüber haben wir uns eigentlich nie Gedanken gemacht.<br />

S4: Dass alles richtig funktioniert, dass das Spiel richtig gespielt werden kann. Also es kann gespielt werden, nur nicht grafisch, sodass man<br />

es anklicken kann und dass man erst dann ... [unverständlich]<br />

L: Noch genauer, worüber haben wir uns nie Gedanken gemacht. Denkt mal an unsere ersten Berührungspunkte so mit Objekten, Aktivitäten<br />

und Verantwortlichkeiten?<br />

S6: Wir hatten das <strong>im</strong>mer festgelegt, z.B. Verantwortlichkeiten und haben das dann mit diesen Objekten und Verantwortlichkeiten und so<br />

weiter durchprobiert und haben uns dann dabei <strong>im</strong>mer nur gedacht, dass es einfach geht, was wir den Objekten zugewiesen haben.<br />

L: Das war unsere erste Überlegung. Und natürlich ist es jetzt, und das sagen ja auch alle, nicht von der Hand zu weisen, wir sind ein klein<br />

wenig weiter schon. Wir haben jetzt erlebt, welche Probleme noch auf uns zukommen können, wenn wir dann wirklich an die Realisierung<br />

herangehen. Dass wir da auch Veränderungen durchführen, und da greif ich vielleicht das auf, was S2 eben sagte, wo haben wir denn Analyse,<br />

wo haben wir Design? Könnte man das jetzt vielleicht fassen: Wo steckt die Analyse? Wann setzt das Design ein? Dass das ein<br />

fließender Übergang ist, denk ich, ist klar, aber ...<br />

S7: Es kommt zu weit, wenn man überlegt, wie das realisiert werden soll, weil man denkt ja jetzt schon nach, wie eine best<strong>im</strong>mte Schleife<br />

aussehen soll und alles und das ist ja eigentlich schon das Design.<br />

L: Das ist ein Schritt weiter und trotzdem sind alle der Meinung, dass was S1 anspricht, kann man nicht von der Hand weisen, nur, wir müssen<br />

da jetzt irgendwo eine Entscheidung treffen oder die Gruppe muss einen Entscheidung treffen. Können wir ihr dabei helfen?<br />

S2: Wir nehmen das Design dann schon vorweg und nehmen es mit in die Analyse hinein und das ist in sofern nicht mehr so günstig.<br />

L: Ich versuch's mal einmal deutlich zu machen: Wann macht das überhaupt kein Problem, wenn ich sage, ich überleg schon mal, wie es<br />

dann realisiert werden könnte und nehme das auf. Wann macht das gar kein Problem?<br />

S6: Bei so einfachen Sachen wie wir hier machen, würd' ich da sagen, ist es sinnvoll das jetzt schon mal zu überlegen, nur halt - hat S2 vorhin<br />

auch schon gesagt - wenn das jetzt ein bisschen komplizierter wird, dann haben wir ein Problem.<br />

Tabelle 73 Schülerdiskussion über Aufgaben von Analyse und Design, in den einzelnen Gruppen werden CRC-<br />

Karten-Modelle des Memory-Spiels entworfen, dabei kommt es zu dieser Diskussion in der Klasse.<br />

Deutlich wird in dem Unterrichtsauszug, dass die Schülerinnen und Schüler Softwareentwicklung<br />

als eine Tätigkeit begriffen haben, die mehr umfasst als die Phase des Codieren bzw.<br />

Implementierens. Dieses ist eines der wesentlichen zu erreichenden Lernziele gewesen.<br />

Zum Einsatz von Fujaba<br />

Im Verlauf der Unterrichtsreihe sind diverse Fehler an Fujaba aufgetreten, die nach und nach<br />

gelöst wurden, siehe die Versionshistorie in Tabelle 74. Zum Teil entstanden diese Fehler<br />

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