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Lehr- Lernprozesse im Informatik-Anfangsunterricht

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Ergebnisse der empirischen Untersuchung<br />

tegorisiert. Es wurde in 10-Sekunden-Schritten kodiert, welcher Arbeitsschritt an welchem<br />

Element des Projekts gerade durchgeführt wurde.<br />

Das allgemeine Vorgehen der kategorienbasierten Auswertung von Videodaten wurde bereits<br />

in Abschnitt 8.3.3 erläutert (vgl. die Abbildung 40, S. 118: Videograph-Screenshot). Hier<br />

wird nun das verwendete Kategoriensystem vorgestellt. Die Kategorien sind (Tabelle 75):<br />

1 Arbeitsphase: Was machen die Schülerinnen und Schüler?<br />

1.1 Erkunden sie ein früheres Projekt oder eines einer anderen Gruppe? (Fremdes Erkunden)<br />

1.2 Testen sie ihr eigenes Projekt in DOBS? (Eigenes Ausprobieren)<br />

1.3 Suchen sie einen Fehler? (Fehler lokalisieren)<br />

1.4 Verbessern sie einen Fehler? (Fehler beheben)<br />

1.5 Erweitern sie ihr Projekt um neue Funktionalität, Klassen, Methoden etc? (Erweitern)<br />

2 Inhalt: Bezieht sich ihre Arbeit auf den Bereich der Programmlogik oder auf die grafische Oberfläche?<br />

2.1 Programmlogik (Modell)<br />

2.2 Ein- und Ausgabe (FGrafik)<br />

3 Vorgehensweise: Wie gehen sie dabei vor?<br />

3.1 Gehen sie eher unstrukturiert vor, probieren einfach etwas aus? (konzeptlos)<br />

3.2 Gehen sie eher geplant vor? (geplant)<br />

3.3 Brauchen sie Hilfe durch den <strong>Lehr</strong>er, durch einen Mitschüler? (Anregung durch Person)<br />

3.4 Suchen sie Anregung durch ein früheres Projekt? (Anregung durch Projekt)<br />

3.5 Überlegen sie gemeinsam, was zu tun ist? (Diskussion)<br />

Tabelle 75 Das Kategoriensystem zur Auswertung der Bildschirmvideos<br />

In den einzelnen Videos passierte relativ oft gar nichts, denn die Schülerinnen und Schüler<br />

starteten fast <strong>im</strong>mer alle Notebooks, um dann doch gemeinsam an einem Notebook zu arbeiten,<br />

während die anderen Notebooks zwar liefen und ein Video aufgenommen wurde, aber<br />

niemand an dem Notebook arbeitete. Daher haben die folgenden Abbildungen jeweils zu einem<br />

großen Prozentsatz 'Nicht gewählt' als Kategorie. Sieht man von diesen Leerlaufphasen<br />

ab, so zeigt sich folgende Arbeitsverteilung (siehe Tabelle 76):<br />

Arbeitsphasen ohne<br />

Leerlauf<br />

Anzahl %<br />

Fremdes erkunden 557 4,7%<br />

Eigenes ausprobieren<br />

3445 29,0%<br />

Fehler lokalisieren 3147 26,5%<br />

Fehler beheben 1772 14,9%<br />

Erweitern 2951 24,90%<br />

Tabelle 76 Verteilung der verschiedenen Tätigkeiten während der Rechnerarbeit in der Projektphase.<br />

Gesamtsumme über alle Gruppen. Die Daten beziehen sich nur auf Schule B. Jeder Eintrag bezieht sich auf ein<br />

Intervall von 10 Sekunden. Erläuterung der Tätigkeiten/Kategorien in Tabelle 75 (Arbeitsphasen).<br />

Die Modelle anderer Gruppen (Kategorie Fremdes erkunden) wurden relativ selten herangezogen.<br />

Die Arbeit verteilte sich auf die Erstellung bzw. Ergänzung des Projekts (Erweitern),<br />

das Ausprobieren und zur anderen Hälfte der Zeit auf die Fehlersuche und Fehlerbehebung<br />

(Fehler lokalisieren und Fehler beheben).<br />

In der Unterrichtsbeobachtung wirkte die Gruppenarbeit in Phase 3 oft als Programmieren<br />

nach dem Trial-and-Error-Prinzip. Das Modell konnte jeweils sehr schnell erstellt werden.<br />

Danach schienen die Gruppen oft zu exper<strong>im</strong>entieren, wie die GUI angebunden werden kann.<br />

Tabelle 77 zeigt die Verteilung der Arbeit auf GUI und Modell.<br />

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