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Lehr- Lernprozesse im Informatik-Anfangsunterricht

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Ergebnisse der empirischen Untersuchung<br />

S: Normalen Java-Quellcode oder Turbo-PASCAL mochte ich lieber, weil das klarer verständlich war [...]<br />

Ein Text ist leichter verständlich. Da hat man nicht so viele Pfeile, womit man noch nie vorher was gemacht hat. [...]<br />

[Die Programme werden] irgendwie größer, auf verschiedenen Seiten, <strong>im</strong> Text steht alles untereinander. Man sucht [in Fujaba] dauernd, wo<br />

was ist. [...]<br />

Viele Sachen vergisst man, wie man das genau in welcher Reihenfolge macht, zum Beispiel. Und man schreibt so wenig, man macht meistens<br />

was mit Pfeilen und das vergisst man leichter wieder, als wenn man was schreiben muss.<br />

Tabelle 59 Vergleich Fujaba und Java-Quellcode (Schule A).<br />

Insgesamt wurde Fujaba in den beiden Schulen etwas unterschiedlich beurteilt, vermutlich da<br />

in Schule A der Unterricht mehr mit den Fujaba-Problemen beschäftigt war, während in Schule<br />

B meist schon eine verbesserte Fujaba-Version genutzt werden konnte. Obwohl auch die<br />

Schüler in Schule A das Werkzeug in Ordnung fanden, wurde es nicht als Lernhilfe gesehen,<br />

anders als in Schule B.<br />

Interessant sind die Schüleräußerungen zu Fujaba (vor allem der Umfang) auch deshalb, weil<br />

in den Zwischeninterviews nicht nach Fujaba sondern nur allgemein danach gefragt wurde, ob<br />

der Unterricht den Erwartungen entsprach (vgl. den Interview-Leitfaden <strong>im</strong> Anhang, S. 215).<br />

Bei entsprechenden Schüleräußerungen wurde dann allerdings auch bezüglich Fujaba nachgefragt.<br />

In der Zwischenbefragung wurden die Schülerinnen und Schüler ebenfalls (wie <strong>im</strong> Vortest)<br />

nach ihren Vorstellungen von Softwareentwicklungsprozessen gefragt. Diese sind wesentlich<br />

detaillierter geworden. Es wurde <strong>im</strong> Unterricht zwar nicht explizit ein Softwareentwicklungsprozess<br />

besprochen, doch die Schülerinnen und Schüler verallgemeinerten, wie<br />

auch in den Antworten zur Bibliotheksnutzung erkennbar, ihre Erfahrungen aus dem Unterricht<br />

(vgl. Tabelle 60).<br />

I: Wie stellst du dir Softwareentwicklung vor?<br />

S: Ja, das hat sich jetzt, glaub ich, ein bisschen geändert [..] Wir haben's ja so gemacht, dass wir uns erst die Grundidee überlegt haben, was<br />

wir überhaupt machen wollen. Ja, und dann haben wir so'n Objektspiel gemacht [..] Und dann haben wir uns erste Überlegungen am Computer<br />

gemacht, und dann haben wir Fujaba dazugenommen, und dann haben wir erst 'ne Alphaversion gemacht, also Vor-Versionen und<br />

dann später erst, also, haben wir versucht (lacht), die Endversion zu machen.<br />

Tabelle 60 Vorstellungen über den Softwareentwicklungsprozess vor der Projektphase.<br />

Fast alle Schülerinnen und Schüler beschrieben nun eine allgemeine Planungsphase in der<br />

man sich absprechen müsse, eine Phase der Konzept- oder Strukturentwicklung, oder die Notwendigkeit,<br />

zunächst ein Grundgerüst zu entwickeln. Einige gingen auch darauf ein, dass sich<br />

<strong>im</strong> Verlauf der Entwicklung das Konzept ändern könne, dass während der Entwicklung mehrere<br />

'Alphaversionen' entstünden und dass man gemeinsam mit dem Auftraggeber die<br />

Programmfunktionalität entwerfe und bespreche. Einige ergänzten noch die Aufteilung in<br />

Teams, die Notwendigkeit zur Absprache von Namenskonventionen und wenige stellten sich<br />

vor, dass das initiale Konzept zwischendurch angepasst werde. Tabelle 61 listet die Kategorien<br />

mit exemplarischen Schülerantworten auf.<br />

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