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Lehr- Lernprozesse im Informatik-Anfangsunterricht

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Einleitung<br />

theoretische Überlegungen abstrakt Inhaltsbereiche für den <strong>Informatik</strong>unterrichts beschreiben<br />

(z.B.: Objektorientierung, vernetzte Systeme, Modellierung, Interaktivität, theoretische <strong>Informatik</strong>),<br />

zum Teil werden ergänzend konkrete Unterrichtsbeispiele angeführt.<br />

Den Schwerpunkt dieser Arbeit bildet die auf den <strong>Informatik</strong>unterricht bezogene Unterrichtsforschung.<br />

Die Notwendigkeit zur Überprüfung fachdidaktischer Vorschläge in der<br />

Unterrichtspraxis wird überwiegend geteilt 3 . Eberle fordert bereits 1996, unter anderem mit<br />

Bezug auf die eigenen Forschungsergebnisse:<br />

„Viele Aussagen in dieser Arbeit mit deskriptivem Charakter sind empirisch gar nicht oder mangelhaft<br />

nachgewiesen, beruhen nur auf Alltagsbeobachtungen oder basieren auf<br />

nichtrepräsentativer qualitativer Forschungsmethodik. Daraus ergibt sich eine breite Palette von<br />

Forschungsfragen, die empirisch geklärt werden sollten“ (Eberle 1996, S. 427).<br />

Im internationalen Bereich wird eine solche 'Umorientierung' in Richtung empirischer informatikdidaktischer<br />

Forschung ebenfalls gefordert (Holmboe, McIver und George 2001, S. 7):<br />

„A change in the focus of the field of computer science education research seems desirable at this<br />

point. More empirical research and comparative evaluation would build a stronger foundation for<br />

future research. A higher proportion of this sort of work would also strengthen the case for computer<br />

science education research to be taken seriously as an academic discipline.“<br />

Der Ertrag empirischer Forschung hängt von der Ausarbeitung entsprechender Untersuchungsinstrumente<br />

ab. Hier steht die Fachdidaktik <strong>Informatik</strong> am Anfang der Entwicklung.<br />

Gleichzeitig ist aufgrund der Verwendung von Computern <strong>im</strong> Unterricht, projektartiger Arbeitsformen<br />

und Gruppen- bzw. Partnerarbeit an verschiedenen Rechnern der empirische<br />

Zugang zum Unterrichtsprozess schwierig. Eine Aufgabe der <strong>Informatik</strong>didaktik – neben der<br />

Entwicklung von Unterrichtskonzepten und deren curricularer Verankerung – besteht daher in<br />

der Entwicklung und Anwendung von Methoden der empirischen Unterrichtsforschung, mit<br />

deren Hilfe verallgemeinerbares fachdidaktisches Wissen über die spezifischen Bedingungen<br />

des <strong>Lehr</strong>ens und Lernens von <strong>Informatik</strong> zu erlangen ist.<br />

Dieses Wissen bildet eine wesentliche Grundlage nicht nur für die Unterrichtspraxis, nicht<br />

nur für die Entwicklung von fachbezogenen Unterrichtskonzepten und Unterrichtsmethoden,<br />

sondern auch für die bildungstheoretische Diskussion über den allgemein bildenen Beitrag<br />

des <strong>Informatik</strong>unterrichts, da dieser sich erst in und mit den Lernerfolgen der Schülerinnen<br />

und Schülern realisieren kann.<br />

Diese Aufgaben betreffen aktuell den <strong>Anfangsunterricht</strong>. Immer wieder gibt es Vorschläge für<br />

die Organisation und für geeignete Programmierstile des <strong>Anfangsunterricht</strong>s (etwa: Schubert<br />

1991, Baumann 1995, Schwill 1995). Zunehmend werden objektorientierte Technologien eingesetzt<br />

(vgl. etwa die Diskussion in Log In 2000-2003) 4 . Humbert zieht aus der Befragung<br />

von <strong>Informatik</strong>lehrerinnen und -lehrern den Schluss:<br />

„Objektorientierung sowie Algorithmen und Datenstrukturen sind nach Auffassung der Expertinnen<br />

Basisbereiche der Schulinformatik, denen ungeteilte Zust<strong>im</strong>mung durch die Expertinnen<br />

zukommt.“ (Humbert 2003, S. 94)<br />

Insgesamt kommt der Objektorientierung sowohl von Seiten der Unterrichtspraxis, als auch<br />

von Seiten der Fachdidaktik eine hohe Aufmerksamkeit zu 5 . Für diesen Inhaltsbereich des In-<br />

3 Thomas (2002) und Engbring (in Vorbereitung) verweisen auf die Notwendigkeit empirischer Überprüfung,<br />

die aber aus Ressourcengründen zunächst unterbleiben müsse. Humbert (2002) und Modrow (2002) legen<br />

kleine Fallstudien vor.<br />

4 Vgl. auch die Analyse der aktuellen <strong>Lehr</strong>pläne der Bundesländer in Thomas (2002, Abschnitt I.5).<br />

5 Humbert diskutiert <strong>im</strong> Sinne der wissenschaftlichen Fundierung der Schulinformatik die fachwissenschaftliche<br />

Bedeutung der Objektorientierung (Humbert 2003, Abschnitt 2), Modrow diskutiert unterrichtsmethodische<br />

Möglichkeiten durch objektorientierte Sprachen und Entwicklungswerkzeuge (Modrow 2002, z.B. S.<br />

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