Lehr- Lernprozesse im Informatik-Anfangsunterricht
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Interpretation der Ergebnisse<br />
10.2.1 Abwahlverhalten und geschlechtsspezifische Unterschiede<br />
In den Zwischeninterviews (vgl. Abschnitt 9.2.1, ab S. 133) haben sich die Schülerinnen und<br />
Schüler zu den Gründen geäußert, das Fach abzuwählen. Diese Gründe scheinen Motivation<br />
und Interesse am Fach anzusprechen, daher soll hier der mögliche Zusammenhang zwischen<br />
Abwahlverhalten und Lernereigenschaften wie z.B. Interesse untersucht werden. Dazu wird<br />
der U-Test mit verschiedenen Variablen gerechnet: INCOBI, FEOK und Interviewergebnisse.<br />
SUCA VECA PRACOWI FIDEC 6 FIDEC 8 Motivation Info SI Programmiererfahrung<br />
Abwähler 2,51 2,01 5,88 2,19 2,31 1,29 0% 0,25<br />
Nicht-Abwähler 2,98 2,69 9 1,57 1,54 2,38 59% 1,24<br />
Signifikanz ,029(a) ,009(a) ,051(a) ,041(a) ,009(a) ,009(a) ,011(a) ,021(a)<br />
Tabelle 91 Unterschiede zwischen Abwählern und Nicht-Abwählern <strong>im</strong> Vortest (INCOBI-Skalen und<br />
Interviewergebnisse). In den Zeilen die Mittelwerte für die Gruppe der Abwähler und der Nicht-Abwähler.<br />
Darunter die Signifikanz der Unterschiede nach U-Test, (a) nicht für Bindungen korrigiert. Zu SUCA, VECA<br />
und PRACOWI siehe Anhang und Text. FIDEC 6: Wert der Skala: „negative gesellschaftliche Konsequenzen,<br />
die nach Ansicht mancher Leute mit der zunehmenden Verbreitung der Computertechnik in der Arbeitswelt und<br />
<strong>im</strong> Bildungsbereich verknüpft sind.“. FIDEC 8: Wert der Skala „negative gesellschaftliche und kulturelle<br />
Konsequenzen, die nach Ansicht mancher Leute mit der zunehmenden Verbreitung des Computers als<br />
Unterhaltungs- und Kommunikationsmittel verknüpft sind“ (höhere Werte=höhere Zust<strong>im</strong>mung, Wertebereich<br />
0-4).<br />
Von den FIDEC-Skalen (vgl. Tabelle 53, S. 133) unterscheiden sich Abwähler und Nicht-Abwähler<br />
in den Ansichten über den Einsatz von Computern für Arbeit und Schule (FIDEC 6)<br />
sowie in der Bewertung der gesellschaftlichen Folgen des Computers als Unterhaltungs- und<br />
Kommunikationsmittel (FIDEC 8). Es gibt signifikante Zusammenhänge in den Variablen<br />
SUCA und VECA (die subjektive Einschätzung der Vertrautheit mit Computeranwendungen).<br />
Für den PRACOWI (das Praktische Computerwissen) liegt das Ergebnis mit 0,51 knapp oberhalb<br />
der Signifikanzschwelle.<br />
VECA fragt die Selbsteinschätzung der Vertrautheit mit Computeranwendungen ab, PRACO-<br />
WI testet (bezogen auf das Betriebssystem Windows) das tatsächlich vorhandene prozedurale<br />
Wissen <strong>im</strong> Umgang mit dem Computer.<br />
SUCA erfasst als Dispositionsvariable „Kompetenzerwartungen und Besorgtheitskognitionen<br />
in Bezug auf den Umgang mit typischen Computeranwendungen“ (Naumann, Richter und<br />
Groeben (in Druck), S. 12), die vermutlich bedeutsam für die Qualität des Umgangs mit dem<br />
Rechner ist. Niedrige SUCA-Werte würden demzufolge andeuten, dass bei der Bearbeitung<br />
schwieriger Aufgaben kognitive Kapazitäten für Bewältigungsstrategien zur Abwehr aufkommender<br />
Angstreaktionen abgezweigt werden müssen. Allerdings ist der Zusammenhang<br />
zwischen Computerängstlichkeit und Leistung nicht eindeutig (vgl. aaO., S. 8). Man kann davon<br />
ausgehen, dass eine höhere Selbsteinschätzung und geringere Selbstzweifel (also ein<br />
hoher SUCA-Wert) weniger Probleme mit der Computerbedienung ein höheres Beharrungsvermögen,<br />
auch schwierige Aufgaben zu lösen, indiziert.<br />
Des Weiteren gibt es signifikante Unterschiede in den Variablen Motivation und der Programmiererfahrung.<br />
Auch <strong>im</strong> Zwischentest unterscheiden sich die Gruppen der Abwähler und Nicht-Abwähler:<br />
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