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Lehr- Lernprozesse im Informatik-Anfangsunterricht

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Interpretation der Ergebnisse<br />

ratsam, da bei den in der Untersuchung erhobenen ca. 70 Variablen und folgenden 2415 Kombinationsmöglichkeiten<br />

rein rechnerisch 120 Kombinationen einen signifikanten<br />

Zusammenhang haben, obwohl dieser nicht gegeben ist (α-Fehler: Nullhypothese wird verworfen,<br />

obwohl sie richtig ist). Um dieser Problematik zu entgehen, werden nur Variablen<br />

verglichen, für die ein Zusammenhang aufgrund der in den Kapiteln 6 und 6.4 entfalteten<br />

lehr-lerntheoretischen Verankerung zu begründen ist.<br />

Demnach kommen drei verschiedene Gründe als Ursache für die Unterschiede in Betracht:<br />

Das Vorwissen der Schülerinnen und Schüler (vgl. 6.1.1, ab S. 63), ihre Motivation (vgl.<br />

6.1.2, ab S. 65) und die – trotz der Vorgaben durch das Konzept möglichen und unvermeidlichen<br />

– Unterschiede in der Unterrichtsdurchführung (vgl. 6.2.1, ab S. 69).<br />

Zunächst wird nach einem Zusammenhang der Ergebnisse in FEOK1 und FEOK2 mit dem<br />

Vorwissen (Programmiererfahrung) gesucht. Dazu wurden die Schülerinnen und Schüler aufgrund<br />

der Werte in der Variablen Programmiererfahrung in zwei Gruppen geteilt und der U-<br />

Test mit der Gruppeneinteilung nach Programmiererfahrung ja/nein86 gerechnet. Danach sind<br />

Unterschiede nur für die Frage nach den einzelnen Elementen des Klassendiagramms<br />

(p=0,006) in FEOK1 und der Frage nach der korrekten Java-Schreibweise eines Methodenaufrufs<br />

(p=0,03) in FEOK2 signifikant. Die Unterschiede zwischen den Lerngruppen<br />

bezüglich der in Tabelle 87 genannten Variablen hängen also kaum mit unterschiedlichen<br />

Programmiervorerfahrungen zusammen.<br />

Für die Variable Motivation wurde dasselbe Verfahren angewandt, hier zeigt sich kein signifikanter<br />

Zusammenhang.<br />

Es bleibt die Möglichkeit der unterschiedlichen Durchführung des Unterrichts. Hier hat es tatsächlich<br />

Unterschiede gegeben, die sich in der Unterrichtsbeobachtung zeigten (Tabelle 88):<br />

Phase / Phase 1: Phase 1a: Phase 2: Phase 3: Gesamt<br />

Projekt Flaschendrehen Hausbau Schatzsuche Memory<br />

Dauer Schule B 12 7 28 13 60<br />

Dauer Schule A 9 9 25 21 64<br />

Dauer <strong>im</strong> Mittel 10,5 8 26,5 17 62<br />

Tabelle 88 Verteilung der Unterrichtszeit auf die drei Phasen und die Projekte. Getrennt für Schule A und<br />

Schule B sowie die mittlere Dauer. Angegeben sind Unterrichtsstunden (je 45 Minuten). Phase 1 ist in die<br />

beiden Projekte Flaschendrehen und Hausbau unterteilt worden.<br />

Die Anzahl der verwendeten Schulstunden für die jeweilige Unterrichtsphase ist in den beiden<br />

Kursen unterschiedlich. In Schule A ist die Phase 1 kürzer, dafür die Phase 3 um<br />

<strong>im</strong>merhin 8 Stunden länger. Interessant ist der Unterschied in Phase 1a, dem Hausbauprojekt<br />

(Abbildung 89).<br />

Abbildung 89 Das Hausbauprojekt, eine kleine Übung zur Programmierung von Schleifen in Fujaba.<br />

86 Dazu wurde keine/wenig als Nein, und mittel/viel als Ja gerechnet. Vgl. Tabelle 45, S. 127.<br />

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