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Lehr- Lernprozesse im Informatik-Anfangsunterricht

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Zusammenfassung und Diskussion<br />

procedural programmer will take a year to 18 months to make the switch [Stroustrup, pg 172].<br />

Lattanzi and Henry [Lattanzi] also report on the difficulty of teaching object-oriented principles to<br />

students experienced in the procedural paradigm. While the programmers are in this learning<br />

mode, they will naturally try to solve problems by decomposing functions and not by discovering<br />

objects. Whenever the going gets hard, they will fall back on what they know best–procedural<br />

programming. It takes a while for the mind to become re-wired to the new way of thinking. If fact,<br />

during this year, the practitioner is likely to build really ugly programs, mixing techniques in an<br />

awkward way.“ (Bergin 2000)<br />

Gerade aus der Perspektive kumulativen Lernens, in der das Vorwissen eine bedeutende Rolle<br />

spielt, sollten Programmierkenntnisse oder vorangegangener <strong>Informatik</strong>unterricht Auswirkungen<br />

zeigen. Dass dieses hier nicht der Fall ist, könnte auch als Hinweis gedeutet werden, dass<br />

die visuelle Programmierung mit Fujaba sich in der Wahrnehmung der Lernenden so deutlich<br />

vom Programmieren in einer Programmiersprache unterscheidet, dass keine Inferenzeffekte<br />

auftreten.<br />

Insgesamt bildet das life3-Phasenmodell demnach zusammen mit Fujaba als Modellierungswerkzeug<br />

eine effektive Lernumgebung für den <strong>Informatik</strong>-<strong>Anfangsunterricht</strong>. Daher könnte<br />

man nun versuchen, die Effektstärke bzw. Lernwirksamkeit dieser beiden wesentlichen<br />

Aspekte genauer zu untersuchen. Es würden sich vergleichende Untersuchungen je zweier<br />

Lerngruppen anbieten, die beide nach dem life3-Unterrichtskonzept unterrichtet werden, eine<br />

Gruppe mit Fujaba, die andere mit einer 'herkömmlichen' textuellen Entwicklungsumgebung;<br />

sowie zweier Lerngruppen, die beide anhand eines Bottom-up-Vorgehens mit Fujaba oder einer<br />

textuellen Entwicklungsumgebung unterrichtet werden:<br />

Phasenmodel plus Fujaba (wie <strong>im</strong> Konzept) x Einstieg mit kleinen Übungen (Stifte und Mäuse) plus Fujaba<br />

Phasenmodell plus Blue/j x Einstieg mit kleinen Übungen (Stifte und Mäuse) plus Blue/j<br />

Tabelle 96 Vergleich verschiedener Kombinationen aus Lernsequenz und Werkzeugeinsatz <strong>im</strong> Unterricht.<br />

In der Untersuchung könnte vergleichend die Wahrnehmung des Schwierigkeitsgrads durch<br />

die Schülerinnen und Schüler sowie ihr konzeptuelles Verständnis gemessen werden. Als<br />

weiteren Aspekt könnte man zusätzlich die Sicherheit <strong>im</strong> Umgang mit den Notationen und<br />

Werkzeugen testen. Die Hypothese ist, dass in allen drei Fragen die Untersuchungsgruppe,<br />

die nach dem hier vorgestellten Konzept mit Fujaba unterrichtet wird, signifikant besser abschneidet.<br />

Begründet wird die Hypothese mit dem Evaluationsergebnis: Die von Fujaba<br />

verwendete grafische Notation (und die Art ihrer Verwendung <strong>im</strong> Unterricht, Stichwort: Wissenserwerb<br />

mit Mult<strong>im</strong>edia) weist demnach Vorteile auf gegenüber Quelltext, das situierte<br />

'Top-down'-Lernkonzept Vorteile gegenüber dem fachsystematisch 'Bottom-up' aufgebauten.<br />

Diese beiden Aspekte haben sich in der hier vorgenommenen Evaluation als die vermutlich<br />

wichtigsten Änderungen gegenüber 'herkömmlichen' Konzepten erwiesen.<br />

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