02.12.2012 Aufrufe

Lehr- Lernprozesse im Informatik-Anfangsunterricht

Lehr- Lernprozesse im Informatik-Anfangsunterricht

Lehr- Lernprozesse im Informatik-Anfangsunterricht

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Aufbau der empirischen Untersuchung<br />

In der vorliegenden Untersuchung werden verschiedene Verfahren kombiniert: Die Auswertungsinstrumente<br />

fragen subjektive Einschätzungen einerseits und beobachtbares Verhalten<br />

andererseits ab und nutzen dazu quantitative und qualitative Instrumente (Tabelle 36).<br />

Qualitative Methode: Offene Befragung: interpretieren Quantitative Methode: Test: quantifizieren<br />

Subjektive Seite: Befragung, Test Objektive Seite: Beobachtung, Test,<br />

hier auch: Logfiles; Projektergebnisse<br />

Tabelle 36 Zusammenhang unterschiedlicher Instrumente und Untersuchungsperspektiven: qualitativ-subjektiv<br />

sowie quantitativ-objektivierend.<br />

Das Hauptziel der empirischen Untersuchung ist das Erkunden von Wirkungszusammenhängen<br />

und das Aufdecken von Nebenwirkungen. Ein Weg, Wirkungszusammenhänge<br />

aufzuspüren sind hypothesengenerierende evaluative Studien, die Indizien für Wirkungszusammenhänge<br />

aufzeigen, die dann nachfolgend (in weiteren Forschungsarbeiten) eingegrenzt<br />

und hypothesenprüfend untersucht werden können. Hypothesengenerierende Studien liefern<br />

mehr Daten als Erfahrungsberichte. Sie liefern Daten, die unter kontrollierteren Bedingungen<br />

erhoben worden sind, sie erfassen Daten, die nicht vom Unterrichtenden einfach so 'nebenher'<br />

erhoben werden können 60 , und nicht zuletzt können sie beitragen, Untersuchungsinstrumente<br />

(für weitere nachfolgende Untersuchungen) zu entwickeln. Und sie können, als eine typische<br />

Aufgabe von Evaluationen, frühzeitiger und mehr Informationen liefern, um die grundsätzliche<br />

Entscheidung zu treffen, ob eine Weiterentwicklung in die vorgeschlagene Richtung<br />

lohnenswert erscheint.<br />

Mittels der empirischen Evaluation kann man die Angemessenheit des neu entwickelten Unterrichtskonzepts<br />

explorativ prüfen, Hinweise auf Verbesserungen finden und einen Beitrag<br />

zum fachdidaktischen Wissen (Holmboe, McIver und George 2001) in der <strong>Informatik</strong>didaktik<br />

leisten.<br />

Als Untersuchungskonzept wird hier daher eine hypothesengenerierende, formative Evaluation<br />

gewählt.<br />

Hypothesengenerierend bedeutet, dass die Ergebnisse den Charakter von Hypothesen haben<br />

werden. Einzelne Hypothesen könnten dann ggf. in folgenden Forschungsvorhaben hypothesenprüfend<br />

untersucht werden.<br />

Formativ bedeutet, dass kein vollständig fertiges, nicht mehr änderbares Konzept in der Anwendung<br />

insgesamt geprüft wird (das wäre eine summative Evaluation), sondern dass<br />

während der Evaluation bereits Rückmeldungen aus der Evaluation zu Änderungen führen<br />

können. Beispielsweise könnte ein Programmierfehler in Fujaba entdeckt werden, <strong>im</strong> Gegensatz<br />

zu einer summativen Evaluation würde ein solcher Fehler in der hier gewählten<br />

formativen Evaluation bereits während der Evaluation geändert 61 .<br />

Welche potenziellen Wirkungszusammenhänge sollen und können nun untersucht werden?<br />

60 Man denke allein an Befragungen, bei denen die Schülerinnen und Schüler dem <strong>Lehr</strong>er oder einem externen<br />

Beobachter ihre Lernprobleme, die Zufriedenheit mit dem Unterricht oder Ähnliches berichten sollen.<br />

61 Der Programmierfehler würde bei einer summativen Evaluation zwar registriert, aber aufgrund der notwendigen<br />

Konstanz der Untersuchungsbedingungen streng genommen nicht während der Laufzeit der Evaluation<br />

geändert werden. Das würde in unserem Fall ggf. bedeuten, dass das gesamte Konzept aufgrund eines einfach<br />

zu behebenden Fehlers als gescheitert angesehen werden müsste. Das wäre zwar ein unanfechtbares empirisches<br />

Resultat mit einer eindeutigen Ursache und vermutlich mit einer ebenso eindeutigen Empfehlung<br />

für eine Konzeptverbesserung, die dann zu untersuchen wäre. Wie oben angedeutet, wäre das Ergebnis<br />

gleichzeitig tatsächlich sinnlos.<br />

108

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!