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Lehr- Lernprozesse im Informatik-Anfangsunterricht

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Anhang Kurzfassung<br />

13.5 Kurzfassung der Arbeit<br />

<strong>Lehr</strong>- und <strong>Lernprozesse</strong> in der informatischen Bildung und <strong>im</strong> <strong>Informatik</strong>unterricht werden in der <strong>Informatik</strong>didaktik<br />

<strong>im</strong> Hinblick auf ihre effektive Gestaltbarkeit untersucht. Im Zusammenspiel mit<br />

empirischer Forschung kann die lernpsychologisch und fachdidaktisch begründete Entwicklung von<br />

Lernkonzepten zur didaktischen Theoriebildung beitragen.<br />

Anhand der Entwicklung und Evaluation eines Unterrichtskonzepts für den Einstieg in die Objektorientierung<br />

<strong>im</strong> <strong>Anfangsunterricht</strong> der Sekundarstufe II soll ein Beitrag zu dieser Problematik geleistet<br />

werden.<br />

Überblickswissen und die Grundlagen für den weiteren Unterrichtsverlauf sollen <strong>im</strong> <strong>Anfangsunterricht</strong><br />

vermittelt werden. Dieses geschieht üblicherweise in Form von einführenden Programmierkursen. Problematisch<br />

daran ist, dass ein 'Lernen auf Vorrat' erfolgt und die eigentlichen Inhalte und Lernziele des<br />

<strong>Informatik</strong>unterrichts erst später thematisiert werden. Diese liegen gemäß dem informationszentrierten<br />

Ansatz <strong>im</strong> Bereich des Modellierens, legt man den systemorientierten Ansatz zugrunde <strong>im</strong> Bereich der<br />

Gestaltung soziotechnischer <strong>Informatik</strong>systeme. Damit Modellierung und Gestaltung nicht auf der<br />

schwer verständlichen 'theoretisch-abstrakten' Ebene bleiben, sollten Entwurf und Implementation<br />

exemplarisch erfahrbar werden. Aus dieser Forderung resultiert, dass Implementationswissen vermittelt<br />

werden muss. Die Fragestellung lautet, ob dieses Implementationswissen <strong>im</strong> Zusammenhang mit<br />

der Thematisierung der eigentlichen Unterrichtsinhalte erlernbar ist oder ob dazu die üblichen 'Sprachkurse',<br />

in denen die grundlegenden Sprachstrukturen vermittelt werden, notwendig sind.<br />

In der Arbeit wird zur Prüfung dieser Frage ein empirisches Untersuchungsszenario entwickelt.<br />

Zunächst werden die <strong>Lehr</strong>- und Lernkonzepte zum Thema Objektorientierung <strong>im</strong> <strong>Anfangsunterricht</strong><br />

analysiert. Danach wird anhand der Ergebnisse sowie fachdidaktischer und lernpsychologischer Ansätze<br />

ein Unterrichtskonzept entwickelt. Das Konzept verbindet den systemorientierten und den<br />

informationszentrierten Ansatz der <strong>Informatik</strong>didaktik und folgt in der unterrichtsmethodischen Ausgestaltung<br />

dem Konzept des Cognitive Apprenticeship. Dabei werden Entwicklungswerkzeuge<br />

(Fujaba und Dobs) als Lernmedien in die Unterrichtsmethodik integriert sowie ein Phasenmodell des<br />

Unterrichtsablaufs entwickelt.<br />

Für die Untersuchung des Konzepts werden Untersuchungsmethoden und -instrumente entwickelt.<br />

Nicht nur die Lernwirksamkeit des Konzepts wird geprüft, auch die spezifischen Bedingungen des<br />

<strong>Lehr</strong>ens und Lernens von Objektorientierung <strong>im</strong> <strong>Anfangsunterricht</strong>, die zur Weiterentwicklung des<br />

Konzepts und zur didaktischen Theoriebildung beitragen können, werden untersucht.<br />

Dass es den einzelnen Schülergruppen mit diesem Konzept gelungen ist, ein Projekt zu modellieren<br />

und zu <strong>im</strong>plementieren, ist ein wesentliches Ergebnis der Untersuchung. Die Schülerinnen und Schüler<br />

haben Grundkonzepte der Objektorientierung erlernt, Modellierungskenntnisse und ein differenzierteres<br />

Bild von Softwareentwicklung erworben.<br />

In einem weiteren interpretativen Auswertungsschritt können mögliche Wirkungszusammenhänge<br />

identifiziert werden: Zum einen stützen die verwendeten Werkzeuge, Notationen und die Entwicklungsmethodik<br />

den Lernprozess, indem die vielfältigen Aspekte der Objektorientierung auf die<br />

Kollaboration zwischen Objekten konzentriert werden. Das 'Denken in Objektstrukturen' ermöglicht<br />

selbstständiges Arbeiten und erleichtert das Erlernen der syntaktischen Strukturen.<br />

Zum anderen verbindet das Unterrichtskonzept die Visualisierungsmöglichkeiten der Werkzeuge mit<br />

dem Konzept der instruktionalen Erklärung und ergibt so ein 'mult<strong>im</strong>ediagestütztes Cognitive Apprenticeship',<br />

das nach dem Ansatz des Wissenserwerbs mit Mult<strong>im</strong>edia zu effektiver Wissensvermittlung<br />

führt.<br />

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