Lehr- Lernprozesse im Informatik-Anfangsunterricht
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Aufbau der empirischen Untersuchung<br />
Firmenstruktur und zur Beschreibung eines Bestellsystems entwerfen (FEOK2 b und c) 66 .In<br />
einem weiteren Teil wird das Verständnis der Semantik der grafischen Darstellungen Fujabas<br />
überprüft. Dazu sollen die Schülerinnen und Schüler unter anderem eine <strong>im</strong> Unterricht nicht<br />
verwendete Notation erläutern. Damit wird geprüft, wie sich die Schülerinnen und Schüler<br />
mit ihrem Verständnis der Objektorientierung (möglicherweise) selbstständig unbekannte<br />
syntaktische Formen erschließen können. Damit werden Lernziele aus den Bereiche A 3, D<br />
und B 2 (Tabelle 35, S. 106) angesprochen.<br />
Bezüglich der in FEOK1 und FEOK2 eingesetzten Fragen ist allgemein zu bemerken, dass die<br />
darin angesprochenen Aspekte nicht aus einer Theorie der Objektorientierung oder einer in<br />
der Fachdidaktik etablierten Theorie von Lernzielen aus dem Bereich Objektorientierung abgeleitet<br />
worden sind, da solche Theorein nicht existieren. Daher könnten andere<br />
Untersuchungen zu demselben Thema leicht unterschiedliche Aspekte erfragen – die Vergleichbarkeit,<br />
aber auch die inhaltliche Gültigkeit von FEOK1 und FEOK2 sind also nur<br />
eingeschränkt gegeben. Bezüglich einiger Fragen wurde auf Vorschläge anderer Arbeitsgruppen<br />
zurückgegriffen (etwa FEOK2 d), um so die Vergleichbarkeit der Fragestellungen zu<br />
verbessern und um ein wenig darauf hinzuarbeiten, den Lernerfolg nicht vor dem Hintergrund<br />
der entwickelten Unterrichtskonzeption zu messen.<br />
Momentan entstehen Arbeiten, die als Grundlage für die Konstruktion validerer Testinstrumente<br />
dienen können: Bezüglich der Beschreibung von Kompetenzstufen und der<br />
Schwierigkeit von Aufgaben aus dem Bereich der Objektorientierung stellt Brinda eine Einteilung<br />
auf der Basis der Bloom'schen Taxonomie vor (Brinda, in Druck); es werden<br />
Wissensnetze entwickelt, welche die Voraussetzungen für best<strong>im</strong>mte Aufgaben beschreiben.<br />
Zudem werden in der <strong>Informatik</strong>didaktik Vorschläge erarbeitet, die angeregt durch die PISA-<br />
Studie Kompetenzstufen 'informatischer Literalität' zu entwickeln versuchen (Friedrich 2003<br />
und Puhlmann 2003). Diese Versuche gründen <strong>im</strong> Unterschied zur PISA-Studie momentan<br />
zwar noch nicht auf einer theoretisch fundierten Basis, können jedoch bei einer weiteren Entwicklung<br />
und einem Diskussionsprozess in der <strong>Informatik</strong>didaktik zu einer Grundlage<br />
werden, damit Lernzieltests (wie hier FEOK1 und FEOK2) an allgemein akzeptierten Lernzielen<br />
und Kompetenzstufen ausgerichtet werden können.<br />
8.4 Zusammenfassende Übersicht zum Untersuchungsablauf<br />
Im Schuljahr 2001/02 wurde die Untersuchung in zwei Schulklassen durchgeführt. Aufgrund<br />
äußerer Umstände begann der Unterricht nach dem life 3 -Unterrichtkonzept erst einige Wochen<br />
nach dem Schulbeginn. In einem Kurs wurde in der Zwischenzeit der Hardware-Aufbau<br />
des Rechners behandelt, <strong>im</strong> anderen waren die Schülerinnen und Schüler <strong>im</strong> Betriebspraktikum.<br />
Der Unterricht verlief in beiden Kursen parallel. Es gab während des Unterrichts <strong>im</strong>mer wieder<br />
Treffen mit den am life 3 -Projekt Beteiligten. Dabei wurde der Unterrichtsverlauf<br />
besprochen und ggf. wurden Elemente geändert.<br />
Zunächst soll hier über einige praktische Details der Durchführung berichtet werden.<br />
Jede Stunde wurde <strong>im</strong> Normalfall von zwei Beobachtern beobachtet und mit zwei Videokameras<br />
aufgezeichnet. Die Kameras wurden an vorher vereinbarten Positionen aufgestellt<br />
wobei die hintere Kamera von einem der Beobachter bedient wurde. Der zweite Beobachter<br />
hat anhand eines Beobachtungsbogens die wesentlichen Schritte der Stunde mitprotokolliert.<br />
66 Diese beiden Aufgaben stammen aus Übungsaufgaben einer Grundstudiumsveranstaltung.<br />
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