Lehr- Lernprozesse im Informatik-Anfangsunterricht
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Aufbau der empirischen Untersuchung<br />
Lernereigenschaften best<strong>im</strong>men: der so genannte ATI-Ansatz (Aptitude-Treatment-Interaction).<br />
Die Aufsplittung in unterschiedliche Lernertypen kann nahezu beliebig fein erfolgen<br />
kann: praktisch solange, bis man für jeden einzelnen Schüler das individuell effektivste Unterrichtskonzept<br />
entwickelt und empirisch untersucht hat. Daraus folgen zwei Ergebnisse: Die<br />
Suche nach der effektivsten Unterrichtsmethode ist kein sinnvolles Forschungsziel. Stattdessen<br />
können Unterrichtskonzepte in Bezug auf best<strong>im</strong>mte (nicht nur in sehr geringen<br />
Fallzahlen vorkommende) Merkmale von Lernenden untersucht werden (vgl. Terhart, 1997,<br />
S. 81).<br />
Aufgrund der spärlichen empirischen Forschungsergebnisse in der <strong>Informatik</strong>didaktik sind die<br />
relevanten Lernereigenschaften allerdings nur schwer zu best<strong>im</strong>men und zu begründen. Hier<br />
müsste ggf. auf allgemeine Kenntnisse zurückgegriffen werden, um die Fragestellung zu Lernereigenschaften<br />
einzugrenzen und operationalisieren zu können. Oder die Untersuchung<br />
wird durch relativ offene Fragestellungen so angelegt, dass ein breites Spektrum an möglichen<br />
Lernereigenschaften erfassbar wird.<br />
Diese Unterscheidung entspricht der allgemein üblichen Differenzierung empirischer Forschungsinstrumente<br />
in quantitative und qualitative: Die Entscheidung für den Einsatz<br />
quantitativer Instrumente, die versuchen die Subjektivität des Forschenden durch die Konstruktion<br />
von Instrumenten und Auswertungsschemata aus dem empirischen Prozess<br />
herauszuhalten, stellt die Grundlage dafür dar, dass die Ergebnisse reliabel und objektiv werden<br />
können. Die Validität wird dadurch nicht gesichert, sondern muss auf anderem Wege vor<br />
der Konstruktion der Instrumente und in der Interpretation der Ergebnisse gesichert werden.<br />
Im Allgemeinen versucht man das durch die Interpretation (und Konstruktion) <strong>im</strong> Rahmen einer<br />
Theorie zu erreichen. Mögliche Instrumente sind schriftliche Tests, Fragebögen, Logfiles<br />
oder die Kodierung von Beobachtungsdaten.<br />
Qualitative Instrumente, wie sie etwa in der hermeneutisch orientierten Richtung empirischer<br />
Forschung vorgeschlagen werden, finden beispielsweise in der systemischen Sozialforschung<br />
Anwendung. Sie gehen mehr auf die subjektive Seite der handelnden Personen ein und versuchen<br />
die Daten zu interpretieren. In dieser Richtung versucht man beispielsweise die<br />
subjektiven Einschätzungen der Beteiligten durch Interviews, teilnehmende Beobachtung und<br />
die gemeinsame Auswertung der Daten ggf. zusammen mit externen Experten zu erheben, um<br />
sich so an eine intersubjektiv tragfähige Deutung des Geschehens heranzuarbeiten. Vorteil<br />
dieser Methoden ist die Anpassbarkeit auch an unvorhergesehene Zusammenhänge, die Generierung<br />
kontextsensitiver und umfassender Informationen, sodass diese Methoden bei<br />
entsprechender Anwendung sehr valide Aussagen ergeben können. Mögliche Nachteile qualitativer<br />
Verfahren sind: die Gefahr der Beliebigkeit der Untersuchungsaspekte und<br />
Fragestellungen, mögliche Gruppeneffekte in der Bewertung, sodass diese nur innerhalb der<br />
Bewertergruppe, aber nicht außerhalb tragfähig wird sowie die Schwierigkeit der exakten<br />
Wiederholung von Untersuchung oder Auswertung. Mögliche Instrumente sind offene oder<br />
leitfadengestützte Interviews, die hermeneutische Deutung von Beobachtungsdaten, Expertenbefragungen.<br />
Bortz und Döring (1995, S. 274) fassen zusammen:<br />
„In der qualitativen Forschung werden verbale bzw. nichtnumerische Daten interpretativ verarbeitet,<br />
in der quantitativen Forschung werden Messwerte statistisch analysiert. Viele<br />
Forschungsprojekte kombinieren beide Herangehensweisen.“<br />
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