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Lehr- Lernprozesse im Informatik-Anfangsunterricht

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Aufbau der empirischen Untersuchung<br />

Umgebungen wie Videograph (siehe Abbildung 40) kann man jedoch sehr gut auf einzelne<br />

Stellen eines Videos zugreifen, dieses kommentieren, Kodierungen einfügen etc. und gleichzeitig<br />

die Zuordnung einer Kodierung zu der jeweiligen Stelle <strong>im</strong> Video abspeichern. Damit<br />

ist ebenso wie bei Transkripten die Überprüfung der Kodierungen möglich. Schwierig ist die<br />

Weitergabe der Daten: Transkripte dienen als Anonymisierungsverfahren, um Daten veröffentlichen<br />

zu können. Der Sinn der Darstellung von Transkripten in der Veröffentlichung ist<br />

umstritten; mindestens kleinere Ausschnitte zu illustrierenden Zwecken scheinen sinnvoll zu<br />

sein. Für solche Fälle können auch in dieser Untersuchung einzelne, sehr kurze Abschnitte<br />

transkribiert (und somit anonym publiziert) werden. Die direkte Kodierung anhand der digitalisierten<br />

Daten wird dabei auch für die Interviews in der Eingangs- und Abschlussbefragung<br />

so erfolgen. Auch diese werden nicht transkribiert, sondern zusammengefasst und dann kodiert.<br />

Insgesamt führt der Verzicht auf durchgehende Transkription der Daten zu einer enormen<br />

Verringerung des Aufwands bei vertretbarer Zunahme der Fehlerquellen durch mögliche falsche<br />

Zuordnungen 65 in der Auswertung.<br />

Zu Punkt 3: Reduzierung des Kodieraufwandes durch automatisierte Kodierung<br />

Fujaba wird automatisiert Logfiles erzeugen, die angeben, wann welche Fujaba-Funktion aufgerufen<br />

wurde, wie lange der entsprechende Dialog geöffnet war und ergänzende Angaben<br />

machen (z.B.: welcher Quelltext eingegeben wurde). Tabelle 41 zeigt ein Beispiel für ein<br />

Logfile:<br />

ID Startzeit Endzeit Schritttyp Diagram Class method object type modifier Guard<br />

Type<br />

Ok?<br />

9 09:03:41 09:10:41 StartActivityDiagram Flaschendrehen<br />

Spieler createSpiel 0<br />

9 09:03:41 09:03:43 Edit_Stop_Activity Flaschendrehen<br />

Spieler createSpiel 0<br />

9 09:03:44 09:03:51 Edit_SDM_Object createSpiel() Spieler createSpiel this Spieler NONE 0<br />

9 09:03:53 09:03:56 Edit_SDM_Object createSpiel() Spieler createSpiel erstesFeld Feld CREATE 0<br />

9 09:03:57 09:03:59 Edit_SDM_Object createSpiel() Spieler createSpiel erstesFeld Feld CREATE 0<br />

9 09:04:34 09:04:36 Edit_Statement_Activity<br />

Flaschendrehen<br />

Spieler createSpiel 0<br />

9 09:04:37 09:04:42 Edit_Act_Transition createSpiel() Spieler createSpiel Boolean Expression<br />

1<br />

9 09:04:47 09:04:52 Edit_Act_Transition createSpiel() Spieler createSpiel Boolean Expression<br />

1<br />

9 09:10:33 09:10:41 Edit_Act_Transition createSpiel() Spieler createSpiel Else 0<br />

9 09:03:41 09:10:41 EndActivityDiagram 0<br />

Tabelle 41 Ein (für die Auswertung aufbereitetes) Fujaba-Logfile, die Angabe der Notebooknummer in Spalte 1<br />

ist hinzugefügt worden.<br />

65 Die Verallgemeinerung des Auswertungsverfahrens (Verzicht auf Transkripte) auf hypothesenprüfende Untersuchungen,<br />

bei denen ein einzelner Effekt (oder wenige, zusammengehörende Effekte) möglichst treffgenau<br />

und unter möglichst exakter Angabe der (quantifizierten) Effektgröße und mit min<strong>im</strong>aler Unsicherheit<br />

durch das Auswertungsverfahren untersucht werden sollen, wäre zu prüfen, ist jedoch nicht automatisch<br />

sinnvoll, auch wenn dies einer der Gründe für die Entwicklung der entsprechenden Auswertungssoftware ist.<br />

Daher ist die Verbindung der Instrumente Unterrichtsvideo, Bildschirmvideo mit automatischer Kodierung<br />

von einzelnen Aspekten durch Logfiles ein so interessantes Verfahren: Es verbindet Arbeitserleichterung<br />

(automatisches Kodieren, Verzicht auf durchgehende Transkripte) mit einer Verringerung der Fehlerquellen<br />

bei Messung und Auswertung. Mittels solcher Kombination der Instrumente scheinen mir hypothesenprüfende<br />

Untersuchungen eher möglich.<br />

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