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Lehr- Lernprozesse im Informatik-Anfangsunterricht

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Zusammenfassung und Diskussion<br />

kann als Bottom-up bezeichnet werden: Zunächst stehen grundlegende Details <strong>im</strong> Vordergrund,<br />

die das Erlernen und Verstehen abstrakterer und komplexerer Konzepte ermöglichen<br />

sollen.<br />

Da die wesentlichen Elemente des Unterrichtskonzepts bislang nicht <strong>im</strong> <strong>Informatik</strong>unterricht<br />

erprobt worden sind, wurde eine empirische Evaluation durchgeführt. Dazu mussten eine Untersuchungsmethodik<br />

und entsprechende Untersuchungsinstrumente entwickelt werden<br />

(Kapitel 8, S. 101ff.). Schließlich wurde das Konzept in zwei Schulklassen erprobt und evaluiert<br />

(Kapitel 9, S. 126ff. und 10, S. 160ff.).<br />

Die Ergebnisse der Evaluation sind: Die Schülerinnen und Schüler haben in einem Schulhalbjahr<br />

ein Verständnis von Grundkonzepten der Objektorientierung erworben (Abschnitt 10.1.1,<br />

S. 160ff), können diese Kenntnisse in der Modellierung anwenden (Abschnitt 10.1.2, S.<br />

164ff.) und haben differenziertere Vorstellungen über den Softwareentwicklungsprozess entwickelt,<br />

sodass sie nun beispielsweise auch die Rolle der Auftraggeber einbeziehen<br />

(Abschnitt 10.1.3, S. 166ff.).<br />

Diskussion des life 3 -Unterrichtskonzepts<br />

Das Unterrichtskonzept mit Phasenmodell und Werkzeugen wirkt als ein konzeptuelles Modell<br />

für die Objektorientierung (siehe Abschnitt 10.3.1, S. 174ff.) mit dessen Hilfe die<br />

Lernenden die einzelnen Elemente in einen Zusammenhang bringen können. Auf diese Weise<br />

werden Analyse, Entwurf und Implementation für die Lernenden einfacher aufeinander beziehbar:<br />

Softwareentwicklung bedeutet, Objektstrukturen zu analysieren und schrittweise<br />

formal zu beschreiben. Ein objektorientiertes Programm schließlich erzeugt eine Objektstruktur<br />

und verändert diese mittels der vom Benutzer aufgerufenen Methoden.<br />

Zur weiteren Diskussion des entwickelten Unterrichtskonzepts sei an die Fragen erinnert, die<br />

<strong>im</strong> theoriegeleiteten Vorgehen vorgeschlagen wurden:<br />

„Es bietet sich jedoch an, die Evaluationsergebnisse unter drei weiterführenden Fragen zu diskutieren:<br />

(1) Sind die Evaluationsergebnisse auf andere Lerngruppen übertragbar?<br />

(2) Was sagen die Evaluationsergebnisse über die Gültigkeit der dem Konzept zugrundeliegenden<br />

allgemeinen Voraussetzungs-Ziel-Mittel-Aussage aus?<br />

(3) Was bedeuten die Evaluationsergebnisse für die Anwendbarkeit des herangezogenen theoretischen<br />

Ansatzes?“ (Tulodziecki und Herzig 1998, S.23).<br />

Zur ersten Frage: Die – bislang nur vorläufig ausgewertete – Folgeumfrage deutet auf vergleichbare<br />

Bedingungen zwischen den Lerngruppen hin. Es wurden keine Hinweise auf<br />

Besonderheiten der Versuchsgruppe gefunden. Allerdings sind einige Aspekte offen: Welche<br />

Rolle genau spielen das Vorwissen aus der Sekundarstufe I, Kenntnisse <strong>im</strong> Programmieren<br />

und die Computersicherheit (siehe Abschnitt 10.2, S. 168ff.)? Zur Übertragbarkeit gehört<br />

auch die Verfügbarkeit der Werkzeuge und Materialen. Diese sind über eine Webseite auf<br />

dem learn-line-Server NRW oder life.uni-paderborn.de verfügbar. Allerdings stellt sich die<br />

Frage, ob ein Einsatz von Fujaba <strong>im</strong> Unterrichtsalltag ohne begleitende Fortbildung der <strong>Lehr</strong>enden<br />

und nur anhand der erstellten Hilfen und erklärenden Materialien möglich ist.<br />

Zur zweiten Frage: Die allgemeine Voraussetzungs-Ziel-Mittel-Aussage kann kann am Beispiel<br />

des Erlernens einer Fremdsprache erläutert werden. Um die zu sprechen, müssen<br />

Vokabular und Grammatik beherrscht werden. Nun könnten zunächst ein Vokabeltraining<br />

und ein Grammatikkurs erfolgen, an die sich das Führen einfacher Gespräche anschließt.<br />

Stattdessen beginnt der Unterricht meist mit einfachen Sätzen, die einfache kleine Unterhal-<br />

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