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Berichte über Landwirtschaft - BMELV

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Die Zukunft des ländlichen Raumes<br />

Von Horst seeHofer, Berlin<br />

Rede des Bundesministers für Ernährung, <strong>Landwirtschaft</strong> und<br />

Verbraucherschutz, zur Eröffnung des Bundeskongresses<br />

„Drohender Niedergang oder wachsende Attraktivität:<br />

Die Zukunft des Ländlichen Raumes“ am 5. Oktober 2006<br />

Sehr geehrte Damen und Herren,<br />

hiermit eröffne ich den Kongress zur „Zukunft des ländlichen Raumes“ und begrüße<br />

sehr herzlich alle Mitwirkenden und alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer.<br />

Zu diesem Kongress haben sich viel mehr angemeldet als erwartet. Die hohe Nachfrage<br />

zeigt, dass wir es mit einem ungemein wichtigen und ungemein spannenden Thema in der<br />

Entwicklung unseres Landes zu tun haben. Die Entwicklungsfähigkeit ländlicher Räume<br />

hat auf der Agenda der Zukunft einen Platz ganz oben.<br />

Wir wollen heute den Auftakt zu einer Reihe von Kongressen machen, die in verschiedenen<br />

Bundesländern stattfinden werden und bei denen wir gezielt Fragen, Probleme<br />

und Chancen der Entwicklung ländlicher Räume erörtern wollen. Naturgemäß stehen am<br />

Anfang eines solchen Prozesses eher Fragen und Problembeschreibungen. Ich hoffe, dass<br />

wir damit am Ende ein solides Fundament erarbeitet haben – mit tragfähigen Antworten<br />

und Vorschlägen, an denen sich die Politik orientieren kann.<br />

In dieser Perspektive möchte ich alle zu einem gemeinsamen Dialog einladen, in der<br />

jeder seine Gedanken und Erfahrungen einbringen kann – die Bundesministerien, die Länder,<br />

die Verbände, die Wissenschaft, Einrichtungen, Vereine und natürlich die Bürgerinnen<br />

und Bürger. Nur in einem Miteinander finden wir die realitätsgemäßen Zugänge, die richtigen<br />

Ideen und Vorschläge, die die ländlichen Räume voranbringen.<br />

Dabei können wir ja an viele Gedanken, Ideen und Entwicklungen der letzten Jahre<br />

produktiv anknüpfen. Es geht um Bündelung und Weiterentwicklung von Ideen und Projekten,<br />

um Verarbeitung von Erfahrung und um neue Ansätze.<br />

Meine Damen und Herren,<br />

namhafte Forscher halten das 21. Jahrhundert für das wahrhaft urbane Zeitalter und<br />

prognostizieren, dass in den großstädtischen Zusammenballungen mehr als 75 % der Weltbevölkerung<br />

leben werden. Aber schon ein Blick auf die heutige Gestalt der Megacitys mit<br />

10 bis 20 Millionen Einwohnern zeigt, dass dies nicht mehr beherrschbar ist und zu immer<br />

größeren Slums führt. Eine solche Entwicklung wird notwendig zur Aufwertung ländlicher<br />

Räume im Weltmaßstab führen, und man wird entsprechende Förderinstrumente<br />

fortentwickeln müssen; von verbesserten <strong>Landwirtschaft</strong>stechniken <strong>über</strong> Mikrokredite bis<br />

hin zu regionalen Entwicklungsplänen.<br />

Auch wenn wir einen Blick auf die Europäische Union werfen, wird die wachsende<br />

Bedeutung ländlicher Räume deutlich. Ich denke jetzt nicht nur an die hohe Bedeutung der<br />

europäischen Agrar- und Lebensmittelwirtschaft, sondern an die Produktivität der europäischen<br />

Wirtschaft insgesamt. Denn diese wächst wesentlich aus der Lebenskraft der<br />

rund 1340 Regionen. Das Gleiche gilt für die europäische Kultur. Die „Seele Europas“,<br />

von der Jacques Delors einst gesprochen hat, liegt in der großen Bandbreite und Vielfalt<br />

europäischer Regionen begründet. Die Unterstützung regionalen Zusammenhalts, regio-<br />

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