Berichte über Landwirtschaft - BMELV
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Effizienz staatlich geförderter Flurneuordungsverfahren nach dem Flurbereinigungsgesetz<br />
Abb. 1. Instrumente zur Erfassung von Wirkungen der Flurbereinigung<br />
Quelle: Eigene Darstellung<br />
153<br />
Grundlage der Bewertung bilden elf ausgewählte Flurbereinigungsverfahren aus den Bundesländern<br />
Rheinland-Pfalz und Bayern 3) mit jeweils unterschiedlichen naturräumlichen<br />
und sozioökonomischen Kontextbedingungen und zugleich unterschiedlichen Schwerpunktzielen.<br />
Zur Verbreiterung der Bewertungsbasis wurden aktuellere Studien zu den<br />
Wirkungen der Flurbereinigung einbezogen, sofern dies vom methodischen Ansatz aus<br />
vertretbar war. 4) Gleichwohl ist es angesichts der Individualität von Flurneuordnungsverfahren<br />
kaum möglich, aus lediglich elf Verfahren voll repräsentative und statistisch<br />
belastbare Resultate abzuleiten. Die nachgewiesenen Ergebnisse stecken insofern eher<br />
eine Bandbreite von Wirkungen ab. Unabhängig davon zeigen sie, von welchen Parametern<br />
die Ergebnisse von Flurbereinigungsmaßnahmen besonders stark abhängen.<br />
Die einzelbetrieblichen Effekte der Flurneuordnung können durch Gegen<strong>über</strong>stellung<br />
der Bewirtschaftungsverhältnisse vor und nach der Besitzeinweisung verhältnismäßig<br />
sicher kalkuliert werden. Entsprechende Modellkalkulationen für landwirtschaftliche<br />
Betriebe (n = 69) in 9 der 11 Verfahren berücksichtigen die betrieblichen (Größe und<br />
Form der Flurstücke, Betriebsgröße, Hoflage) sowie infrastrukturellen Voraussetzungen<br />
(Wegenetz) ebenso wie die individuellen produktionstechnischen Bedingungen: Art und<br />
Intensität der Produktionsverfahren, technische Ausstattung, Arbeitsorganisation. In einem<br />
Vorher-Nachher-Vergleich werden Unterschiede in der Höhe der variablen Maschinenkosten<br />
und im Arbeitszeitbedarf sowie „Feldrandeffekte“ deutlich. Die einzelbetrieblichen<br />
Effekte beziffern ausschließlich die Wirkungen der veränderten Flurstücksgrößen, Flächenzuschnitte<br />
und Hof-Feld-Entfernungen, nicht jedoch die Folgen struktureller Anpassungen<br />
an die neuen Flächenverhältnisse, etwa in der Mechanisierung.