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Berichte über Landwirtschaft - BMELV

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Zur Rolle der Arbeitsgemeinschaft Ländlicher Raum<br />

bei der Projektbegleitung<br />

Von RüdigeR von Plüskow, Kiel<br />

Vortrag anlässlich des Zukunftsforums „Ländliche Entwicklung“ im Rahmen der Internationalen<br />

Grünen Woche (IGW) Berlin 2008 1)<br />

223<br />

Sehr geehrten Damen und Herren,<br />

die Akademie für die Ländlichen Räume Schleswig-Holsteins – wir benutzen gern die<br />

Abkürzung ALR – ist ein 1992 gegründeter gemeinnütziger, rechtsfähiger Verein mit derzeit<br />

ca. 170 Mitgliedern. Zu diesen gehören alle für den ländlichen Raum in unserem Land<br />

wichtigen Institutionen, Verbände, Unternehmen und Einzelpersonen. Als unabhängiger<br />

Anwalt für den ländlichen Raum hat die ALR in den 15 Jahren ihres Bestehens ein funktionsfähiges<br />

Netzwerk erarbeitet, das Interessen und Forderungen bündelt und gemeinsam<br />

artikuliert. Damit haben wir eine Vertrauensbasis geschaffen und Anerkennung gewonnen,<br />

die uns als Partner und Ratgeber für Politik, Verwaltung und Wirtschaft gefragt macht.<br />

Weitere Einzelheiten zu unserer Akademie können Sie dem hier ausliegenden Faltblatt<br />

entnehmen.<br />

Oberstes Ziel unseres Handelns ist die Verwirklichung des Verfassungsgrundsatzes<br />

von der Gewährleistung gleichwertiger Lebensverhältnisse in ganz Deutschland. Dazu hat<br />

Herr Magel umfassend gesprochen.<br />

Dennoch will ich noch einmal klarstellen: Es geht uns nicht darum, die frühere Dorfidylle<br />

– die es ja wohl so, wie sie in den Vorstellungen Mancher besteht, auch nicht gab<br />

– wieder herzustellen.<br />

Zur Bewältigung der Probleme der ländlichen Räume bedarf es vielmehr eines<br />

Umsteuerns auf allen relevanten Politikfeldern und des Umdenkens der Bürger. Dabei<br />

müssen wir auch erkennen, dass nicht alles Wünschenswerte für den ländlichen Raum<br />

machbar sein wird und nicht alles Bestehende wird erhalten werden können.<br />

Auch die Größe der Metropolregionen ist kein Garant für Wohlstand und Wachstum.<br />

Der Hinweis auf die Sogwirkung und Strahlkraft der Zentren ist keine tragfähige Grundlage<br />

für die Entwicklung der ländlichen Räume.<br />

Aus unserer Arbeit können wir aber die Erkenntnis gewinnen, dass sich die Aussichten<br />

für die Verwirklichung des von uns angestrebten Zieles der Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse<br />

verbessert haben. Denn die ländlichen Räume stehen nach vielen Rückschlägen<br />

endlich auf der politischen Agenda. Das ist ein Erfolg an sich. Der heutige Kongress<br />

ist dafür nur ein Beispiel. Diese Chancen müssen wir nutzen, denn die Weichen für kommende<br />

Entscheidungen werden schon jetzt gestellt.<br />

Wohlklingende Erklärungen und Beschlüsse reichen dafür aber nicht aus. Davon gibt<br />

es mehr als genug. Es bedarf vielmehr politischen Handelns. Besonders dringend ist ein<br />

integriertes Programm für die ländlichen Räume anstelle der vielfältigen Einzelpapiere<br />

und Verfahrensregeln, das den abgestimmten Einsatz aller Fördermöglichkeiten eröffnet.<br />

Außerdem sind Umschichtungen von nationalen und insbesondere EU-Haushaltsmitteln<br />

unverzichtbar. Grundlegende Änderungen der Strukturförderung wird es zwar erst ab 2013<br />

geben können, dennoch sollten die ländlichen Räume rechtzeitig die berechtigten Ansprüche<br />

geltend machen, ehe andere Politikbereiche dies tun. Sichtbare Zeichen – die mehr als<br />

symbolisch wären – könnte die Politik schon heute setzen, um die Ernsthaftigkeit ihrer

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