Berichte über Landwirtschaft - BMELV
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Strategien zur Sicherstellung einer flächendeckenden Grundversorgung der Bevölkerung<br />
der Veränderungen und der Fortentwicklung des deutschen Bildungswesens in absehbarer<br />
Zukunft noch bzw. weiter benötigt werden.<br />
Gute Beispiele: Hinter dem Modell „Kleine Schule“ in Ostthüringen zur Aufrechterhaltung<br />
einer wohnortnahen Versorgung mit Grundschulen steht das wieder neu entdeckte<br />
pädagogische Konzept des jahrgangs<strong>über</strong>greifenden Unterrichts. Es konnte nachgewiesen<br />
werden, dass der jahrgangs<strong>über</strong>greifende Unterricht mit bis zu einer Klasse für die<br />
Jahrgangsstufen I bis IV die Bildungsvoraussetzungen für alle weiterführenden Schulen<br />
erfüllen kann.<br />
In der Region „Mecklenburgische Seenplatte“ ermöglichte die Gründung einer<br />
„Regionalen Berufsschule“ in Form eines Zweckverbandes bei stark rückläufiger Nachfrage<br />
(ein Trend, der mittelfristig bis 2030 anhalten wird) die Sicherung eines breiten,<br />
leistungsfähigen Berufsschulangebots. D. h., eine Schule mit mehreren Beschulungsstandorten<br />
stellt das Angebot in der Region sicher.<br />
In den Regionen „Stettiner Haff“ und Südharz-Kyffhäuser“ wird die neue Schulform<br />
„Produktionsschule“ erprobt und weiterentwickelt. Denn eines der Hauptprobleme vieler<br />
Regionen ist die hohe Jugendarbeitslosigkeit. Viele Jugendliche sind ohne Schulabschluss<br />
und haben keine Chance auf dem Ausbildungsmarkt. Sie sollen deshalb bei der beruflichen<br />
Orientierung und Entwicklung unterstützt werden – durch produktives Lernen in Werkstätten<br />
unter „realen“ Bedingungen.<br />
4.2 Gesundheitsversorgung<br />
Bestandsaufnahme und Perspektiven: Wie ist es um die ambulante und stationäre<br />
Gesundheitsversorgung in Deutschland bestellt? Der letzte Raumordnungsbericht 2005<br />
stellt fest, dass sich sowohl die ambulante als auch die stationäre medizinische Versorgung<br />
innerhalb Deutschlands im internationalen Vergleich auf einem hohen Niveau befinden.<br />
Die erforderliche materielle und personelle Ausstattung ist (noch) flächendeckend in<br />
ausreichender Qualität und Quantität vorhanden, sodass eine medizinische Grundversorgung<br />
für „Jedermann“ verfügbar und wohnortnah gesichert ist. Der demografische Wandel<br />
kann jedoch diese gute Ausgangssituation in einigen Regionen und Bereichen der Gesundheitsversorgung<br />
grundsätzlich gefährden.<br />
Was die ambulante Versorgung angeht, definieren die „Bedarfsplanungsrichtlinien<br />
Ärzte“ der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) Schwellenwerte für regionale<br />
ambulante Über- oder Unterversorgung der Bevölkerung. Krankenkassen und Kassenärzte<br />
legen darin gemeinsam einen „allgemeinen bedarfsgerechten Versorgungsgrad“ für<br />
verschiedene Arztgruppen fest. Maßgeblich ist dabei zurzeit die Bedarfsplanungsrichtlinie<br />
in der Neufassung vom 05. Februar 2007 des Gemeinsamen Bundesausschusses als<br />
oberstes Beschlussgremium der Selbstverwaltung der Ärzte, Zahnärzte, Psychotherapeuten,<br />
Krankenhäuser und Krankenkassen in Deutschland (KBV-Richtlinie). Die für die<br />
Planungsräume (Kreise und kreisfreie Städte) vorgegebenen Einwohner-/Arztrelationen<br />
der Hausärzte reichen z. B. aktuell von 4,7 Ärzten je 10 000 Einwohner (Ruhrgebiet) bis<br />
6,8 (ländlicher Raum). Die Richtlinie gibt auch entsprechende Werte für Facharztgruppen<br />
an, z. B. 0,07 Anästhesisten und 0,38 Kinderärzte je 10 000 Einwohner für den ländlichen<br />
Raum. Bei Nichterreichen entsprechend dieser Vorgaben wird von Unterversorgung ausgegangen.<br />
Der Hausarzt dient als erste Anlaufstelle bei Beschwerden und <strong>über</strong>nimmt die Koordination<br />
der weiteren medizinischen Versorgung von Patienten. Mit dieser Rolle ergeben<br />
sich besonders hohe Anforderungen an den Versorgungsgrad. Im Allgemeinen liegen die<br />
Versorgungsgrade nahe oder oberhalb der Mindestvorgaben der KBV-Richtlinie. Während<br />
die Hausarztdichte in den Kreisregionen nur zwischen 4,3 und 9,6 Hausärzten je 10 000<br />
Einwohner schwankt, weist die Facharztdichte in den Kreisregionen erhebliche Unter-<br />
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