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Berichte über Landwirtschaft - BMELV

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54 Alois Heißenhuber<br />

Abb. 5. Darstellung verschiedener Arbeitskonzepte<br />

Quelle: eigene Darstellung; (nach 1)<br />

wirklichen Wünsche zu helfen. Bergmann (1) hat dafür den Begriff geprägt „was man<br />

wirklich, wirklich will“. Zwischen der Selbstversorgungsarbeit und der Selbstverwirk-<br />

lichungsarbeit besteht ein fließender Übergang. Maßgeblich ist die Erkenntnis, dass Arbeit<br />

eben auch andere Funktionen als das Geldverdienen erfüllen kann. Gerade im ländlichen<br />

Raum bietet sich diese Möglichkeit. Im Bereich der <strong>Landwirtschaft</strong> kann die Agrikultur<br />

mit dem Mischarbeitsmodell verglichen werden. Der Begriff „bäuerliche <strong>Landwirtschaft</strong>“<br />

kommt diesem Ansatz auch sehr nahe. Auf die Bedeutung von Arbeiten, die mit dem<br />

„Selbermachen“ verbunden sind, verweist sennet (9) in seinem Buch „Handwerk“.<br />

3.4 Agrarpolitik<br />

In der EU wurde <strong>über</strong> lange Zeit hinweg eine Politik der Preisstützung betrieben. Dies<br />

erfolgte <strong>über</strong> eine Kombination mehrerer Instrumente. Im Mittelpunkt standen Interventionsmaßnahmen,<br />

d. h., bei Bedarf kaufte der Staat <strong>über</strong>schüssige Mengen auf und lagerte<br />

diese ein. Da sich im Laufe der Zeit vermehrt strukturelle Überschüsse ergaben, wurden<br />

zunehmend mehr Interventionsmaßnahmen erforderlich. Die <strong>über</strong>schüssigen Mengen<br />

mussten auf dem Weltmarkt unter Einsatz von Steuermitteln für die Exportsubventionen<br />

abgesetzt werden. Als weitere Maßnahme wurden Importzölle erhoben, um den Inlandsmarkt<br />

zu schützen. Diese Politik führte zu steigenden Marktordnungskosten, gleichzeitig<br />

kam immer weniger bei den Landwirten an. Im Jahr 1992 erfolgte eine grundlegende<br />

Neuausrichtung der Agrarpolitik. Die Preisstützung wurde nun kontinuierlich abgebaut,<br />

zur Kompensation der Einkommensverluste wurden produktbezogene Direktzahlungen<br />

eingeführt. Zwischenzeitlich sind z. B. die Getreidepreise auf das Weltmarktniveau<br />

abgesunken. Somit waren Importe und Exporte ungehindert möglich. Kritik kam aber von<br />

anderen Ländern, die ebenfalls auf den Weltmärkten auftraten. Die EU hat sich zwar auf das<br />

Weltmarktniveau begeben, aber in der EU bekommen die Landwirte noch die Direktzahlungen,<br />

das sei wettbewerbsverzerrend, so die Kritik. Um diesen Vorwürfen zu begegnen,<br />

wurde 2003 die Entkoppelung der Direktzahlungen beschlossen. Die Landwirte bekommen

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