Berichte über Landwirtschaft - BMELV
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Miteinander statt Gegeneinander: Der Weg des Landkreises Neumarkt<br />
4.1 Einbeziehung der Bürger und Organisationen<br />
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Wir haben von Anfang an den Bottom-up-Ansatz verfolgt. Durch die Bildung von Innovationskreisen<br />
ist es gelungen, sehr viele Organisationen, Betriebe und Bürger einzubinden<br />
und zur Mitarbeit zu bewegen. In allen Innovationskreisen arbeiten in jährlich etwa vierzig<br />
Sitzungen je rund 50 Personen, also umgerechnet mehr als zweitausend Bürgerinnen und<br />
Bürger aktiv und bringen ihr gesammeltes Wissen ein.<br />
4.2 Regina GmbH als operativer Arm der Landkreisentwicklung<br />
Als Ergebnis der Gründerphase entstand schließlich – praktisch als Fusion der drei<br />
ersten Strukturvorschläge – die „Regina Kommunalentwicklungs- und Wirtschafts-<br />
förderungsgesellschaft im Landkreis Neumarkt i. d. OPf. – Regina GmbH“.<br />
In dieser gemeinnützigen GmbH sind alle Gemeinden und der Landkreis selbst Gesellschafter<br />
und somit politisch verantwortlich für den Entwicklungsprozess.<br />
4.2.1 Umsetzungsorganisation Regina GmbH<br />
Besonders wichtig war von Beginn an die Tatsache, dass die „Umsetzungsorganisation<br />
Regina GmbH“ wiederum in ein umfassendes Kooperationsnetz aller wichtigen<br />
regionalen Akteure eingebunden ist und als Dienstleister durch die entstandenen gesellschaftspolitischen<br />
Beteiligungsgremien gesteuert wird.<br />
Um die konzeptionelle Entwicklung und Umsetzung einer ganzheitlichen, eigendynamischen<br />
Regionalentwicklung voranzutreiben, müssen alle kreativen Kräfte aus der Wirtschaft,<br />
den Schulen, den Vereinen und Verbänden, Arbeitsgruppen engagierter Bürgerinnen<br />
und Bürger, Banken und Behörden gebündelt werden und zur Kreisentwicklung<br />
beitragen.<br />
Entsprechend weit gefasst war von Anfang die Zielsetzung für die Regina GmbH.<br />
Zusätzliche, zu den im Gesellschaftsvertrag verankerten, Aufgaben der Wirtschaftsförderung<br />
wie Standortmarketing, Entwicklung von Marktstrategien, Unternehmensbetreuung,<br />
etc. kamen als Aufgaben eines regionalen Managements hinzu:<br />
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Entwicklungsprozess zur Erarbeitung eines Kreisleitbildes in Gang setzen,<br />
Umsetzung des „Teilraumgutachtens Sulz-Unteres Altmühltal“ in konkrete Projektvorschläge,<br />
z. B. umweltverträglicher Tourismus,<br />
Konzept zur Nutzung der regenerativen Energieträger Wind, Sonne und nachwachsende<br />
Rohstoffe im Landkreis,<br />
Vermarktungsstrategien für Produkte aus der heimischen Wirtschaft und <strong>Landwirtschaft</strong>,<br />
Strategien zur Förderung der Telekommunikation und Telearbeit,<br />
Vernetzung, Förderung und Motivation innovativer, lokaler Aktionsgruppen und<br />
Moderations- und Koordinationsfunktion.<br />
Zur Wahrnehmung dieses breiten Aufgabenspektrums entstand nach und nach eine Organisationslandschaft<br />
für den Entwicklungsprozess Regina, in dem die Regina GmbH zwar<br />
eine zentrale Rolle in der Umsetzung spielt, die wirklichen Veränderungsprozesse jedoch<br />
im Bereich der gesellschaftspolitischen Beteiligung ablaufen.<br />
Diese entspricht nicht nur den Anforderungen des LEADER-Programms, sondern ist<br />
im Sinne des Kapitel 28 der Agenda 21 von Rio der konsequente Weg zu einer breitenwirksamen<br />
und nachhaltigen Zukunftsgestaltung in einer modernen Informationsgesellschaft.<br />
Als besonderes Forum für die Beteiligungsprozesse entstand die „Lokale Aktionsgruppe“,<br />
in der die Leitungsteams der einzelnen Innovationskreise sowie die Vertreter<br />
relevanter Fachbehörden die wichtigsten anstehenden Fragen beraten und entscheiden.