Berichte über Landwirtschaft - BMELV
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184 Silke Schmidtmann<br />
Eine Fülle von Einrichtungen, die es im ländlichen Raum schwer haben, sich am Markt<br />
zu behaupten. Mit dem Ansatz der Servicestationen wurde ein <strong>über</strong>geordneter Begriff<br />
gefunden, der all diese Ansätze zu einem Produkt vereint. Der Aufbau von Servicestationen<br />
ist eine nachhaltige Investition für Anbieter von Mobilitätsdienstleistungen, Tourismusdienstleistungen,<br />
regionalen Produkten und weiterer Servicedienstleistungen. Die<br />
Individualität einer jeden Servicestation soll durch die Integration regionalspezifischer<br />
Module erhalten bleiben und doch sollen sie alle unter einer Marke agieren. Ziel ist es,<br />
räumliche Austauschbeziehungen auf unternehmerischer Ebene neu zu organisieren, ein<br />
Netzwerk zum Austausch von Informationen, Daten und Produkten in ländlichen Regionen<br />
aufzubauen und diese durch Mobilitätsangebote zu verbinden. Touristen und der<br />
einheimischen Bevölkerung wird hierdurch ein Mehrangebot offeriert. Erfolgsaussichten<br />
resultieren im Wesentlichen aus dem Ansatz, bessere Angebote zu geringeren Kosten zu<br />
erbringen, neue Arbeitsplätze zu schaffen sowie bestehende Arbeitsplätze zu stärken.<br />
Servicestation im Kulturhaus Plessa (Landkreis Elbe-Elster)<br />
Mit einem breiten Angebot hat die Betreiberin der neuen Servicestation im Kulturhaus<br />
Plessa, Landkreis Elbe-Elster, ihre Servicestation im Herbst 2006 eröffnet. Dabei setzt sie<br />
auf eine Mischung aus Service und Informationen rund um Mobilität und Tourismus sowie<br />
regionaler Produkte. Die Betreiberin und Gästeführerin brachte ideale Voraussetzungen<br />
und vor allem Engagement mit, um die Idee umzusetzen.<br />
Servicestation Strausberg-Nord (Landkreis Märkisch-Oderland)<br />
Das Bahnhofsgebäude Strausberg-Nord in der Leader-Region Märkische Schweiz, ehemals<br />
Bahneigentum, stand 2006 zum Verkauf. Ein privater Investor – unterstützt von der<br />
Stadt Strausberg – hat Interesse gezeigt, hier eine Servicestation als Tor in die Märkische<br />
Schweiz einzurichten. Der Bahnhof Strausberg Nord und die geplante Servicestation<br />
liegen in unmittelbarer Nähe zum Finanzamt, zur Bundeswehr und zum Krankenhaus.<br />
Diese Voraussetzungen lassen auf eine hohe Kundennachfrage der Servicestation hoffen.<br />
4 Ein Resümee für öffentliche Mobilität der Zukunft<br />
Eine integrierte Vernetzung erfordert ein ausgewogenes Akteursspektrum von Partnern<br />
aus dem Verkehrs-, Tourismus sowie sozialen Bereich, private oder kommunale Partner,<br />
aber auch Planungsverbände, lokale Aktionsgruppen, Vereine, Aufgabenträger, Bürger<br />
der Regionen. Sie alle müssen vernetzt und aktiv zum Dialog herausgefordert werden.<br />
Von großer Bedeutung ist die Beteiligung von Schlüsselpersonen und Promotoren, die<br />
Zusammenarbeit der Akteure, das Engagement und vor allem Ausdauer. Angebote bedürfen<br />
mindestens einer zweijährigen intensiven Bewerbung, bis sie vom Kunden wahrgenommen<br />
und akzeptiert werden.<br />
Ein wesentlicher Erfolgsfaktor ist die Kommunikation und Vermarktung nach außen,<br />
um bei den Akteuren Akzeptanz für eine erfolgreiche Übertragung zu gewinnen. Arbeits-<br />
und Evaluationsworkshops, Mobilitätsstammtische, regionale Veranstaltungen und Fachtagungen,<br />
die Teilnahme an Messen und Pressearbeit, Presserundfahrten in der Region<br />
und die Präsentation einer Bürgerausstellung auf kommunaler, Landes- und Bundesebene<br />
waren Werbeträger für eine nachhaltige Mobilitätskultur <strong>über</strong> die Landesgrenzen hinaus.<br />
Das Projekt „mobikult“ hat Wirtschaft, Politik und Wissenschaft miteinander verknüpft<br />
und zur Bewusstseinsbildung und zum Erkennen eigener Gestaltungsmöglichkeiten bei<br />
Fachpartnern aus Regionalplanung, ländlicher Entwicklung, Tourismus und dem Sozialbereich<br />
beigetragen.