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Berichte über Landwirtschaft - BMELV

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Zum Stellenwert von Good Governance in der Politik für die ländlichen Räume<br />

nur für die ländlichen Kommunen, sondern auch für die Partner der Gemeinden, nämlich<br />

die Landentwickler, vorantreiben will (Magel Januar 2007). Ein weiteres Beispiel ist die<br />

Vierteljahreszeitschrift Land und Raum des österreichischen Kuratoriums für Landtechnik<br />

und Landentwicklung, die eine ganze Ausgabe dem Thema „Good Governance in der<br />

ländlichen Entwicklung“ gewidmet hat (siehe Leitartikel Magel/FRanke 2007, aufbauend<br />

auf Magel Juni 2007). Diese Bewegung darf aber nicht dar<strong>über</strong> hinwegtäuschen, dass<br />

wie erwähnt Governance noch nicht die Praktiker und Praxis der Landentwicklung als<br />

Diskussionsthema erreicht oder gar „betroffen“ gemacht hat.<br />

Good Governance – ein Thema für den ländlichen Raum<br />

und die ländliche Entwicklung?<br />

„Governance-Probleme sind in Deutschland ein erhebliches Hindernis für die Gestaltung<br />

und Umsetzung einer effektiven und effizienten Politik für die Entwicklung der ländlichen<br />

Räume“ (OECD 2007).<br />

Die treibende Kraft, governance als Thema für die Entwicklung ländlicher Räume (so<br />

auch in Deutschland oder in Österreich) ernst zu nehmen, sind neben Berufsverbänden,<br />

wie z. B. der International Federation of Surveyors (FIG), globale und europäische Institutionen<br />

5) . Dazu hat jedoch weniger, was man vermuten könnte, das Europäische Weißbuch<br />

„Good Governance“ 6) , beigetragen, als vielmehr der im Jahr 2006 erschienene OECD-<br />

Bericht „The New Rural Paradigm - Politics and Governance, welcher einen schriftlichen<br />

Befund <strong>über</strong> die Defizite in der Politik für die Entwicklung der ländlichen Räume liefert 7) .<br />

Mit dieser Schrift hat die OECD konsequent ihr Handbuch zu Policy Making vom Jahr<br />

2001 (OECD 2001) auf den ländlichen Raum hin fort entwickelt. Demzufolge müssen<br />

die ländlichen Räume und ihre Akteure von alten Leitvorstellungen Abstand nehmen,<br />

wenn sie zukunftsfähig sein wollen, und sich auf ein „neues Paradigma für den ländlichen<br />

Raum“ einlassen, wie Tabelle 2 veranschaulicht.<br />

Tabelle 2. Das neue Paradigma für den ländlichen Raum lt. OECD<br />

Altes Konzept Neues Konzept<br />

Zielsetzungen Ausgleich, Agrareinkommen,<br />

Agrarwettbewerbsfähigkeit<br />

Wichtigster Zielsektor<br />

Wichtigste<br />

Instrumente<br />

Wichtigste<br />

Akteure<br />

Wettbewerbsfähigkeit ländlicher<br />

Räume, Valorisierung lokaler<br />

Aktiva, Ausschöpfung ungenutzter<br />

Ressourcen<br />

<strong>Landwirtschaft</strong> Verschiedene Sektoren ländlicher<br />

Volkswirtschaften (z. B. ländlicher<br />

Tourismus, Verarbeitendes<br />

Gewerbe, IKT-Industrie usw.<br />

Subventionen Investitionen<br />

Nationale Regierungen,<br />

Landwirte<br />

Quelle: (Holger Magel unter Verwendung von Berger)<br />

Alle Regierungsebenen (supranational,<br />

national, regional und lokal),<br />

verschiedene lokale Stakeholder<br />

(öffentlich, privat, NRO)<br />

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