Berichte über Landwirtschaft - BMELV
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Strategie für die medizinische Versorgung und Bildung<br />
im ländlichen Raum<br />
Von Stefan PoSt, Simmern<br />
Vortrag anlässlich des Zukunftsforums „Ländliche Entwicklung“ im Rahmen<br />
der Internationalen Grünen Woche (IGW) Berlin 2008<br />
1 Strategiepapier für die Entwicklung der Ländlichen Räume<br />
in Rheinland-Pfalz<br />
177<br />
Im Jahr 2007 wurde im Auftrag des Ministers für Wirtschaft, Verkehr, <strong>Landwirtschaft</strong> und<br />
Weinbau Rheinland-Pfalz, Hendrik Hering ein „Strategiepapier für die Entwicklung der<br />
Ländlichen Räume“ verfasst. Dazu fanden in der ersten Jahreshälfte des Jahres 2007 fünf<br />
Regionalkonferenzen statt – gleichmäßig verteilt in den ländlichen Räumen von Rheinland-Pfalz.<br />
Die Probleme und Ideen, die die Akteure der ländlichen Räume in diesen Regionalkonferenzen<br />
zur Sprache brachten, bildeten die Grundlage für das Strategiepapier.<br />
Es wurde weiterhin durch Förderprogramme der EU, des Bundes und des Landes sowie<br />
auch durch die kreativen Ideen für die Entwicklung ländlicher Räume aus anderen Bundesländern<br />
angereichert.<br />
Dieser Beitrag greift zwei Themen des Strategiepapiers auf – Bildung und medizinische<br />
Versorgung. Die Strategien zu diesen Themen wurden natürlich nicht im Ministerium<br />
für Wirtschaft, Verkehr, <strong>Landwirtschaft</strong> und Weinbau erarbeitet. Dieses Ministerium<br />
greift die Themen lediglich auf und bündelt sie. Vielmehr haben das rheinland-pfälzische<br />
Gesundheitsministerium und das Bildungsministerium das Strategiepapier durch ihre Beiträge<br />
angereichert.<br />
2 Bildung in ländlichen Räumen<br />
Die Bereiche Vorschulbildung, Schulbildung, Berufsbildung, Hochschulbildung und<br />
Weiterbildung sind Teilbereiche der Bildungspolitik. Hier soll zunächst die rheinlandpfälzische<br />
Landesstrategie der Schulbildung thematisiert werden. In Verbindung mit der<br />
Entwicklung des ländlichen Raumes geht es dabei vor allem um das Schulnetz. Schließt in<br />
einem Ort die letzte Grundschule, dann geht ein Teil der Attraktivität des Ortes verloren.<br />
Schule hat eine Identifikationsfunktion – gerade in ländlichen Ortschaften. Die Erreichbarkeit<br />
einer Grundschule, einer Hauptschule, einer Realschule oder eines Gymnasiums<br />
in zumutbarer Entfernung ist von entscheidender Bedeutung für die Wohnortwahl von Familien.<br />
Dem gegen<strong>über</strong> stehen natürlich die Kosten des Schulsystems. Hierbei dürfen die<br />
Auswirkungen des demografischen Wandels nicht vernachlässigt werden. Es wird einen<br />
drastischen Rückgang der Schülerzahlen geben – gerade im ländlichen Raum. Die daraus<br />
resultierende Minderauslastung muss eine Anpassung des Schulnetzes zur Folge haben.<br />
Bezogen auf die Grundschulen lässt sich die Landesstrategie durch ein knappes Zitat<br />
des Ministerpräsidenten kurt Beck beschreiben: „Kurze Beine – Kurze Wege“. Bei der<br />
Anpassung der Grundschulstruktur soll so maßvoll und vorsichtig wie möglich vorge-