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Berichte über Landwirtschaft - BMELV

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Innovatives Regionalmanagement für strukturschwache ländliche Regionen in Südosteuropa<br />

215<br />

(Bürgermeister und Gemeinderäte), der Umsetzungsebene (v. a. die in den Gemeindeverwaltungen<br />

Verantwortlichen für die lokale Wirtschaftsentwicklung) sowie der Privatwirtschaft<br />

und Zivilgesellschaft, wurden die regionalen und lokalen Partner unterstützt bei:<br />

● dem gemeinsamen Aufbau bzw. der Weiterentwicklung regionaler Managementstrukturen<br />

und -kapazitäten,<br />

● der Erarbeitung jeweils eines regionalen Entwicklungsprogramms für die beiden Planungsregionen,<br />

● der Finanzierung und Umsetzung regionaler Pilotprojekte, inklusive der Einrichtung<br />

einer regionalen Entwicklungsstiftung als Fond für die finanzielle Beteiligung der<br />

Gemeinden und<br />

● der Umsetzung von Kleinprojekten zur Stimulierung regionaler Entwicklungsaktivitäten<br />

der Zivilgesellschaft und interkommunaler Kooperationen.<br />

Die methodische Vorgehensweise folgte hierbei insbesondere zwei Prinzipien. Zum<br />

einen wurden die Beteiligten konsequent in die Ideen- und Entscheidungsfindung in allen<br />

Projektphasen einbezogen. Zum anderen wurde auf der kommunalen/regionalen Ebene<br />

nicht abgewartet, bis die entsprechenden gesetzlichen Vorgaben eine gesicherte Vorgehensweise<br />

ermöglichten. Vielmehr wurden in einem iterativen Prozess auf der regionalen<br />

Ebene pilotartige Strukturen und Abläufe geschaffen, deren Ergebnisse im parallel laufenden<br />

nationalen Politikentwicklungsprozess aufgegriffen wurden und maßgeblich in die<br />

Formulierung von Gesetz und Strategie einflossen. Diese Kombination aus gleichzeitiger<br />

nationaler Politikberatung und regionalen Umsetzungsmaßnahmen ist der Schlüsselfaktor<br />

für die Ergebnisse dieses Projektes. Hervorzuheben sind hierbei besonders die folgenden<br />

Punkte:<br />

● Für die politische Ebene der Bürgermeister wurde aufbauend auf vertrauensbildenden<br />

Maßnahmen (u. a. eine gemeinsame Studienreise nach Deutschland zu zahlreichen<br />

Beispielprojekten) mit der „Regionalen Bürgermeisterversammlung“ ein Forum<br />

geschaffen, in dem sich eine neue Kultur der interkommunalen Kooperation, vor<br />

allem in der Prioritätensetzung und gemeinsamen Entscheidungsfindung, entwickeln<br />

konnte.<br />

● Für die Umsetzungsebene der Regionalmanager wurde u. a. mit Hilfe einer intensiven<br />

und modular aufgebauten Capacity Building Sequenz die Voraussetzung für ein<br />

operatives System geschaffen, das sich im Projektverlauf als „Verein zur regionalen<br />

Entwicklung“ selbst konstituiert hat und auch ohne externe Projektunterstützung die<br />

Fortsetzung des Regionalmanagements in den beiden Regionen garantiert.<br />

● Die Einbindung der Zivilgesellschaft konnte durch die Unterstützung zahlreicher<br />

Kleinprojekte von Nichtregierungsorganisationen und die partizipative Erarbeitung<br />

eines regionalen Entwicklungskonzepts in den beiden Regionen gestärkt werden.<br />

● Die nationale Ebene (Ministerium und nachgeordnete Behörden) hat diesen Prozess in<br />

allen Phasen konstruktiv-kritisch begleitet und ermöglicht, dass die praktischen Erfahrungen<br />

in die Erarbeitung der gesetzlichen Grundlagen aufgenommen wurden.<br />

Nach nunmehr drei Umsetzungsjahren lässt sich folgendes Zwischenfazit ziehen:<br />

● Bei allen lokalen Akteuren ist die Vision einer gemeinsamen Regionalentwicklung<br />

und der damit verbundenen Überwindung lokaler Grenzen für gemeinsame regionale<br />

Aktivitäten weitgehend verankert.<br />

● Lokale und regionale Akteure sind in der Lage, aus einer regionalen Perspektive zu<br />

planen und Lösungen mit regionaler Reichweite zu finden, die der Entwicklung der<br />

gesamten Region zugute kommen.<br />

● Die horizontale politische Koordination der Bürgermeister hat eine Einbindung<br />

anderer regionaler Akteure der Zivilgesellschaft (erst) ermöglicht. (regionales Entwicklungskonzept).

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