Berichte über Landwirtschaft - BMELV
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Innovatives Regionalmanagement für strukturschwache ländliche Regionen in Südosteuropa<br />
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(Bürgermeister und Gemeinderäte), der Umsetzungsebene (v. a. die in den Gemeindeverwaltungen<br />
Verantwortlichen für die lokale Wirtschaftsentwicklung) sowie der Privatwirtschaft<br />
und Zivilgesellschaft, wurden die regionalen und lokalen Partner unterstützt bei:<br />
● dem gemeinsamen Aufbau bzw. der Weiterentwicklung regionaler Managementstrukturen<br />
und -kapazitäten,<br />
● der Erarbeitung jeweils eines regionalen Entwicklungsprogramms für die beiden Planungsregionen,<br />
● der Finanzierung und Umsetzung regionaler Pilotprojekte, inklusive der Einrichtung<br />
einer regionalen Entwicklungsstiftung als Fond für die finanzielle Beteiligung der<br />
Gemeinden und<br />
● der Umsetzung von Kleinprojekten zur Stimulierung regionaler Entwicklungsaktivitäten<br />
der Zivilgesellschaft und interkommunaler Kooperationen.<br />
Die methodische Vorgehensweise folgte hierbei insbesondere zwei Prinzipien. Zum<br />
einen wurden die Beteiligten konsequent in die Ideen- und Entscheidungsfindung in allen<br />
Projektphasen einbezogen. Zum anderen wurde auf der kommunalen/regionalen Ebene<br />
nicht abgewartet, bis die entsprechenden gesetzlichen Vorgaben eine gesicherte Vorgehensweise<br />
ermöglichten. Vielmehr wurden in einem iterativen Prozess auf der regionalen<br />
Ebene pilotartige Strukturen und Abläufe geschaffen, deren Ergebnisse im parallel laufenden<br />
nationalen Politikentwicklungsprozess aufgegriffen wurden und maßgeblich in die<br />
Formulierung von Gesetz und Strategie einflossen. Diese Kombination aus gleichzeitiger<br />
nationaler Politikberatung und regionalen Umsetzungsmaßnahmen ist der Schlüsselfaktor<br />
für die Ergebnisse dieses Projektes. Hervorzuheben sind hierbei besonders die folgenden<br />
Punkte:<br />
● Für die politische Ebene der Bürgermeister wurde aufbauend auf vertrauensbildenden<br />
Maßnahmen (u. a. eine gemeinsame Studienreise nach Deutschland zu zahlreichen<br />
Beispielprojekten) mit der „Regionalen Bürgermeisterversammlung“ ein Forum<br />
geschaffen, in dem sich eine neue Kultur der interkommunalen Kooperation, vor<br />
allem in der Prioritätensetzung und gemeinsamen Entscheidungsfindung, entwickeln<br />
konnte.<br />
● Für die Umsetzungsebene der Regionalmanager wurde u. a. mit Hilfe einer intensiven<br />
und modular aufgebauten Capacity Building Sequenz die Voraussetzung für ein<br />
operatives System geschaffen, das sich im Projektverlauf als „Verein zur regionalen<br />
Entwicklung“ selbst konstituiert hat und auch ohne externe Projektunterstützung die<br />
Fortsetzung des Regionalmanagements in den beiden Regionen garantiert.<br />
● Die Einbindung der Zivilgesellschaft konnte durch die Unterstützung zahlreicher<br />
Kleinprojekte von Nichtregierungsorganisationen und die partizipative Erarbeitung<br />
eines regionalen Entwicklungskonzepts in den beiden Regionen gestärkt werden.<br />
● Die nationale Ebene (Ministerium und nachgeordnete Behörden) hat diesen Prozess in<br />
allen Phasen konstruktiv-kritisch begleitet und ermöglicht, dass die praktischen Erfahrungen<br />
in die Erarbeitung der gesetzlichen Grundlagen aufgenommen wurden.<br />
Nach nunmehr drei Umsetzungsjahren lässt sich folgendes Zwischenfazit ziehen:<br />
● Bei allen lokalen Akteuren ist die Vision einer gemeinsamen Regionalentwicklung<br />
und der damit verbundenen Überwindung lokaler Grenzen für gemeinsame regionale<br />
Aktivitäten weitgehend verankert.<br />
● Lokale und regionale Akteure sind in der Lage, aus einer regionalen Perspektive zu<br />
planen und Lösungen mit regionaler Reichweite zu finden, die der Entwicklung der<br />
gesamten Region zugute kommen.<br />
● Die horizontale politische Koordination der Bürgermeister hat eine Einbindung<br />
anderer regionaler Akteure der Zivilgesellschaft (erst) ermöglicht. (regionales Entwicklungskonzept).