Berichte über Landwirtschaft - BMELV
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22 Horst Seehofer<br />
ist Voraussetzung für regionalen Zusammenhalt und die Entwicklung regionaler Identität.<br />
Wir sollten mehr Vertrauen in die Kraft der Menschen haben.<br />
Für die Kommunen geht es um gute Kooperation. Dem Staat obliegt die Verantwortung<br />
für gute Rahmenbedingungen und Freiräume, in denen die Menschen sich auch<br />
entfalten können. Dazu gehört eine Infrastruktur der Daseinsvorsorge, die tragfähig ist.<br />
Dazu gehört aber auch eine bürgerschaftliche Infrastruktur, die es ermöglicht, dass<br />
Initiativen sich vernetzen und die Potenziale ehrenamtlichen, freiwilligen Engagements<br />
erschlossen werden können.<br />
Fünftens: Nachhaltigkeit sichern<br />
Der Erhalt von Naturräumen und Kulturlandschaften ist, das wird glaube ich von niemandem<br />
bestritten, eine genuine Aufgabe ländlicher Regionen. Die Balance von ökologischen,<br />
wirtschaftlichen und sozialen Belangen ist nicht immer einfach zu finden. Aber sie ermöglicht<br />
die dauerhafte Brauchbarkeit menschlicher Lebensgüter – für die jetzt Lebenden wie<br />
für die künftigen Generationen.<br />
Diese fünf Punkte könnten eine Richtschnur sein für die kommenden Diskussionen.<br />
Meine Damen und Herren,<br />
die ländlichen Regionen sind kein Stiefkind der Politik. Im Gegenteil: Die Entwicklung<br />
integrierter ländlicher Räume voranzubringen ist eine der zentralen künftigen Aufgaben in<br />
Deutschland. Traditionelle Agrarpolitik muss sich Stück um Stück weiterentwickeln hin<br />
zu einer Politik der ländlichen Räume.<br />
Ich möchte beitragen zu einer umfassenden Revitalisierung ländlicher Regionen. Das<br />
ist mein Ziel, daran richtet sich meine Politik aus.<br />
Bei der Entwicklung von Strategien und Ansätzen zur Weiterentwicklung der ländlichen<br />
Regionen gibt es keinen allgemeingültigen Masterplan und auch kein Patentrezept<br />
für alle. Wenn die Regionen durch Vielfalt gekennzeichnet sind, müssen wir auch im<br />
Sehen, Denken und Handeln vielschichtig und vielseitig sein.<br />
Mobilität beginnt im Kopf. Geistige Beweglichkeit führt zu kreativen Ansätzen. Es<br />
geht um Vorausschau und Weitsicht.<br />
Mit anderen Worten: Für die Zukunftsfähigkeit der ländlichen Regionen brauchen wir<br />
einen Marshall-Plan der innovativen Ideen und Konzepte.<br />
Die künftige Architektur ländlicher Räume hängt ja nicht nur von den allgemeinen<br />
politischen und ökonomischen Entwicklungen ab, sondern mehr noch von unserem geistigen<br />
Engagement und Kraft zur Erneuerung.<br />
So, wie damals der Marshallplan nicht nur finanzielle Unterstützung gebracht, sondern<br />
vor allem Mut und Zuversicht bewirkt hat, kann ein geistiger Marshallplan heute ein<br />
Anstoß für die Menschen sein, sich unverzagt, beherzt, entschlossen den neuen Herausforderungen<br />
zu stellen.<br />
Weil nichts so sicher ist wie Veränderung, brauchen wir viele gute Ideen, langfristiges<br />
Denken und Mut zum kooperativen Handeln. Nichts Anderes führt so sicher zum Erfolg<br />
wie dies.<br />
Ländliche Regionen sind lebenswert. Ich, wir alle wollen, dass dies durch Fortentwicklung<br />
so bleibt.<br />
Lassen Sie uns also konsequent den Blick nach vorn richten, dorthin, wo Zukunft ist.<br />
Autorenanschrift: Bundesministerium für Ernährung, <strong>Landwirtschaft</strong> und Verbraucherschutz,<br />
11055 Berlin, Deutschland<br />
poststelle@bmelv.bund.de