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Berichte über Landwirtschaft - BMELV

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92 Günter Kroës und Sebastian Elbe<br />

Dauerhaftigkeit ausgerichtete) Integration zur Umsetzung einer nachhaltigen Regionalentwicklung.<br />

Das vor allem seitens vieler der zuständigen Landesministerien angeführte<br />

Argument, dieser Weg sei rechtlich nicht möglich bzw. es gäbe noch zu klärende rechtliche<br />

Probleme ist politischer Natur. Gäbe es tatsächlich rechtliche Probleme, hätte es<br />

die EU-Gemeinschaftsinitiative Leader nicht geben dürfen, „Regionen Aktiv“ wäre als<br />

Modellvorhaben nie von der EU-Kommission notifiziert worden und die Prüfung durch<br />

den Bundesrechnungshof hätte ergeben müssen, dass die finanzielle Abwicklung illegal<br />

war. Die hier erprobten (und schon fast nicht mehr neuen) Steuerungsansätze sind technisch,<br />

d. h. rechtlich und administrativ machbar und – wie zahlreiche Untersuchungen<br />

zeigen – mindestens ebenso erfolgreich, letztendlich jedoch bisher politisch blockiert.<br />

Kernproblem ist hier der mangelhafte Transfer der gewonnenen Erkenntnisse auf drei<br />

Ebenen:<br />

I. Insgesamt wird zu wenig aus Modellvorhaben in die Regelförderung transferiert (zu<br />

wenig integrierte Ansätze),<br />

II. der Transfer geschieht im aller Regel, d. h. nur einzelne Bausteine werden <strong>über</strong>haupt<br />

aufgenommen (z. B. ILE in der GAK, bzw. die unterschiedliche Umsetzung durch die<br />

Bundesländer),<br />

III. solche Ansätze verfügen in der Regelförderung <strong>über</strong> eine verhältnismäßig geringe Mittelausstattung.<br />

5)<br />

Was Modellvorhaben wie „Regionen Aktiv“ leisten können, wo die Grenzen liegen und<br />

wie zukünftig ein erfolgreicher Transfer in die Regelförderung gelingen kann, ist Gegenstand<br />

der folgenden Kapitel. 6)<br />

2 Neue Steuerungsansätze in der Förderung 7)<br />

Das Modellvorhaben „Regionen Aktiv“ kann sicherlich als ein neuer Steuerungsansatz<br />

in der Förderung gelten. Basierend auf der EU-Gemeinschaftsinitative zur Entwicklung<br />

ländlicher Räume Leader wurden durch „Regionen Aktiv“ zentrale Elemente weiter entwickelt<br />

und erprobt:<br />

● Abschaffung der Einwohnergrenzen: Die Regionsgröße und -abgrenzung wird<br />

bestimmt durch den gemeinsamen Problem- und Potenzialraum – nicht durch die<br />

Bevölkerungsverteilung.<br />

● Abschaffung fördertechnischer Grenzen: Die Mittel für das regionale Budget sind<br />

zweckungebundene Bundesmittel, die weder an administrative Grenzen gebunden<br />

(Bundesländer <strong>über</strong>greifende Regionszuschnitte sind problemlos möglich) noch sektoral<br />

eingeschränkt sind.<br />

● Ersatz der Zentraladministration: Die Regionen suchen sich ihre öffentlich-rechtliche<br />

Körperschaft als Abwicklungspartner vor Ort selbst. Die administrative Abwicklung<br />

erfolgte nicht durch eine nachgelagerte Programmbehörde.<br />

● Der Versuch, regionale Entwicklung konsequent <strong>über</strong> Ziele und Evaluation zu steuern:<br />

Dies betrifft sowohl die Steuerung der Förderadressaten (Modellregionen) durch die<br />

Programmebene (<strong>BMELV</strong>) als auch die Steuerung innerhalb der Modellregionen.<br />

●<br />

Einsatz des Instruments Wettbewerb nicht nur bei der Auswahl der Modellregionen<br />

(bundesweiter Wettbewerb), sondern auch in der Umsetzungsphase zwischen den<br />

Modellregionen sowie um die besten Projekte innerhalb der Regionen selbst.<br />

Nach einer kurzen Einführung in das Modellvorhaben „Regionen Aktiv“ werden im Folgenden<br />

Steuerungsprinzipien für integrierte Ansätze zusammengefasst, um darauf aufbauend<br />

die Ergebnisse der theoretischen und empirischen Analyse dieser Prinzipien sowie<br />

die sich daraus ergebenden Handlungsempfehlungen für eine erfolgreiche Übertragung in<br />

die Regelförderung darzustellen. Diese geschieht in Form eines Prüfrahmens. Die darin

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