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Berichte über Landwirtschaft - BMELV

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Perspektiven der <strong>Landwirtschaft</strong><br />

Abb. 1. Entwicklung der Verzehrsmenge, des Flächenbedarfs und des Arbeitszeitbedarfs bei ausgewählten<br />

Nahrungsmitteln<br />

Quelle: eigene Darstellung; (nach 11)<br />

dieses Zeitraumes der dafür erforderliche Bedarf an Fläche und Arbeitszeit viel niedriger<br />

als vor 50 Jahren. Ein Nebeneffekt dieser Entwicklung bestand in einer aus Konsumentensicht<br />

günstigen Preisentwicklung, zumal die Wirkung des technischen Fortschritts <strong>über</strong><br />

den Marktmechanismus in Form real sinkender Preise an die Konsumenten weitergegeben<br />

wurde. Für die <strong>Landwirtschaft</strong> und den ländlichen Raum bestehen die Konsequenzen in<br />

zunehmend frei werdenden Flächen.<br />

Ein Beleg dafür ist die in den 1990er-Jahren eingeführte Flächenstilllegung. Ein weiterer<br />

Effekt ist in der enormen Freisetzung von Arbeitskräften zu sehen. Es muss aber<br />

darauf hingewiesen werden, dass im Gegenzug zur Bereitstellung der entsprechenden<br />

Technologie sowie für die Betreuung und Wartung der Technik zusätzliche Arbeitskräfte<br />

benötigt werden. Insofern hat sich die Art der Tätigkeit verändert, teilweise sind diese<br />

Arbeitsplätze aber nicht mehr in der ursprünglichen Umgebung angesiedelt.<br />

Als weiterer Trend ist der mengenmäßig rückläufige inländische Konsum an Nahrungsmitteln<br />

zu beobachten. Zum einen hat das mit der sinkenden Bevölkerungszahl zu tun,<br />

zum anderen nimmt insgesamt der Pro-Kopf-Verzehr an Fleisch, speziell an Rindfleisch<br />

ab, während der Verzehr an Geflügelfleisch zunimmt. Per Saldo verringert sich damit<br />

der Arbeitszeitbedarf. Zu beobachten ist aber in jüngster Zeit eine Zunahme im Bereich<br />

des Biosegmentes, was aufgrund des höheren Preisniveaus zu höheren Umsätzen führt.<br />

Zugleich ist auf dem Weltmarkt bei Nahrungsmitteln ein Nachfrageanstieg festzustellen.<br />

Nach langen Jahren des Preisrückgangs ist also eine Trendumkehr zu beobachten. Eine<br />

Situation, die es in den letzten Jahrzehnten nicht mehr gegeben hat. Das führt wiederum<br />

zu einem Bedeutungszuwachs für die inländische Produktion, zumal Exporte nun sogar<br />

ohne Subventionen möglich sind. Diese Entwicklungen tragen ganz wesentlich zu einer<br />

Imageverbesserung der <strong>Landwirtschaft</strong> bei. Dessen ungeachtet steigt damit aber nicht automatisch<br />

das Arbeitsplatzangebot, der Abwärtstrend wird allerdings etwas gebremst.<br />

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