Berichte über Landwirtschaft - BMELV
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166 Axel Lorig<br />
Mittelfristige Finanzplanung und Evaluierung sind die in Rheinland-Pfalz gewählten<br />
Ansätze, um den Handlungsspielraum zu bewahren und die Finanzperspektiven zu gestalten.<br />
Der Bereich „Evaluierungen“ ist noch nicht abgeschlossen.<br />
Die Kundenperspektive lässt sich <strong>über</strong> sogenannte Kundenbefragungen erkunden.<br />
Schließlich möchte eine Verwaltung wissen, wie man in den Augen der Kunden erscheint<br />
und wie man den Kundenauftrag am besten erfüllen kann. In Rheinland-Pfalz wurde im<br />
Zusammenhang mit einer Verwaltungsreform im Jahre 2003 eine umfassende Kundenbefragung<br />
durchgeführt (auf 110 Teilnehmergemeinschaften mit rund 30 000 Teilnehmern<br />
bezogen). Auch in der Untersuchung der ART wurden in ausgewählten Beispielverfahren<br />
weitere, umfassende „Kundengespräche“ geführt und die Ergebnisse für eine Auswertung<br />
genutzt.<br />
Der umfassendste Auftrag eines Controllings ist es, die Leistungsauftragsperspektive<br />
zu gestalten und zu hinterfragen. Hierzu dient die Schlüsselfrage: Wie erfüllen wir unseren<br />
politischen und gesetzlichen Auftrag, und wie erzielen wir die beabsichtigten Wirkungen?<br />
Hierzu gibt es mehrere Schritte. Aufbauend auf einer Kosten-Leistungs-Rechnung wurde<br />
in Rheinland-Pfalz Cobeko als ein Controllingsystem der Landentwicklung entwickelt<br />
und durch ein Wirkungscontrolling mit Wirkungsprognosen ergänzt. Hierauf wird weiter<br />
unten eingegangen.<br />
4 Strategisches Controlling<br />
Die Prinzipien des Strategischen Controllings bei der Landentwicklung und ländlichen<br />
Bodenordnung in Rheinland-Pfalz lassen sich anhand der Dreiteilung wie folgt darstel-<br />
len:<br />
●<br />
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●<br />
Controlling (die Steuerung),<br />
Berichtswesen (die Selbststeuerung) und<br />
Kosten-Leistungs-Rechnung.<br />
Hierzu einige Hinweise: Jedes Bodenordnungsverfahren ist ein Produkt und bekommt eine<br />
Produktnummer. Die ca. 240 wesentlichen Arbeitsschritte einer Bodenordnung werden auf<br />
18 Bereiche komprimiert. Diese Bereiche sind nach Abschluss der Erfassungen auswertbar.<br />
Die Datenerfassung und Berechnungen sind in einer zentralen Datenbank integriert.<br />
Die Berechnungen erfolgen mit den Originaldaten des Berechnungsprozesses.<br />
Der Controllingprozess baut auf einem komplexen Matrixsystem auf. Im Sinne von<br />
Geradengleichungen werden die Prognoseformeln eingesetzt, um den zukünftigen Personalbedarf<br />
für die Bodenordnung bei neu anzuordnenden Verfahren zu ermitteln. Die Auswertung<br />
dieses Prozesses für die letzte Programmperiode der Europäischen Union hat<br />
gezeigt, dass insgesamt eine Trefferquote von rund 95 % möglich war. Aufgrund des umfassenden<br />
Datenmaterials ergibt sich eine gute Zuverlässigkeit für die Steuerung.<br />
An einem Beispiel (vgl. Abb. 2) wird gezeigt, welche Ergebnisse die Auswertung des<br />
Controllingprozesses für ein konkretes Bodenordnungsverfahren ergibt. In der Praxis gibt<br />
es immer wieder schnellere und langsamere Prozesse und zusätzliche Arbeiten, die man<br />
vorher nicht kalkulieren konnte. Über eine große statistische Gesamtheit ergibt sich eine<br />
ausgezeichnete Basis für Prognosen.