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Berichte über Landwirtschaft - BMELV

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Zukunft ländlicher Räume: Perspektiven<br />

und Handlungsoptionen<br />

Von Carsten Hansen, Berlin<br />

Impulsreferat anlässlich des Zukunftsforums „Ländliche Entwicklung“ im Rahmen<br />

der Internationalen Grünen Woche (IGW) Berlin 2008<br />

Sehr verehrte Damen und Herren,<br />

die integrierte Entwicklung ländlicher Räume setzt ein Konzept voraus. Dazu ist ein<br />

Konsens in der Region erforderlich, also die Gemeinsamkeit von Stadt und Land in der<br />

Zielrichtung und bei der Auswahl der Maßnahmen. Gleiche Augenhöhe im Umgang miteinander<br />

und in der Chancenverteilung sind die Stichworte.<br />

Das allein reicht jedoch nicht. Unabhängig vom konkreten Konzept müssen drei<br />

Aspekte aus Sicht des Deutschen Städte- und Gemeindebundes für eine erfolgreiche politische<br />

Strategie der ländlichen Entwicklung beachtet werden:<br />

1 Vielzahl der Instrumente<br />

Die ländlichen Räume sind auf die politische Agenda gekommen und nicht mehr nur<br />

ein Thema der Fachverwaltungen. Zudem hat sich die Erkenntnis durchgesetzt, dass die<br />

Entwicklung ländlicher Räume nicht von nur einem Ministerium gefördert werden kann.<br />

Daraus ist eine gewisse „kreative“ Konkurrenz zwischen <strong>BMELV</strong>, BMWi und BMVBS<br />

<strong>über</strong> Inhalte, Formen und Konzepte entstanden. Die lebhaften Diskussionen um die Ausdehnung<br />

von Metropolregionen, die Wachstumskerne, die Clusterförderung und <strong>über</strong> die<br />

Inhalte des Gebotes der Gleichwertigkeit von Lebensbedingungen zeigen dies.<br />

Das ist gut so! Denn es wird hinterfragt, ob es auch zukünftig immer noch sinnvoll<br />

ist, was und wie bisher gefördert wird (dazu später). Es besteht auch die Chance, dass die<br />

bisher übliche Zersplitterung der Förderinstrumente und Entwicklungskonzepte, die im<br />

ländlichen Raum zum Einsatz kamen, verringert wird.<br />

Es bestehen Agendagruppen, LEADER-Gruppen, ländliche Entwicklungskonzepte,<br />

Dorferneuerungsprogramme, Wirtschaftförderkreise, Regionalmarketing und regionale<br />

Vermarktung, Regionalplanung, Regionalmanagement und Clustermanagement. Diese<br />

werden teilweise vom Bund gefördert und sind z. T. in Umsetzung europäischer Vorgaben<br />

tätig. Dar<strong>über</strong> hinaus bestehen eigenständige Programme und Initiativen der Länder<br />

usw.<br />

Die Vielzahl sektoraler Programme von Bund und Ländern verhindert die erforderliche<br />

Transparenz und die Klarheit von Zielsetzungen und der Umsetzung in der ländlichen<br />

Entwicklung. Die Vielfalt begünstigt dagegen die verständliche Reaktion, dass der Erfolg<br />

politischer Arbeit darin gesehen wird, möglichst viele Fördermittel in die eigene Region<br />

zu holen. Auch in der Verwaltung gelten jene als erfolgreich, die es schaffen, einen möglichst<br />

hohen Fördermittelabfluss zu gewährleisten.<br />

Daraus entstehen letztlich Programme, deren Umsetzung nur dazu führt, die verfügbaren<br />

Mittel auszugeben. Ob die Verwendung der Mittel sinnvoll ist, ist fast schon zweitrangig,<br />

solange sie den Kriterien der Programme entspricht. Das ist kein Konzept, mit dem<br />

die regionale und nachhaltige Entwicklung ländlicher Räume gefördert wird!

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