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Das Buch der Wahrheit

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1000 KAPITEL 22. DIE KLAGELIEDER.<br />

3.52 Wie einen Vogel jagten und jagten mich jene, die grundlos meine Feinde sind.<br />

3.53 Sie stürzten mein Leben in die Grube und warfen Steine auf mich. 3.54 Wasser<br />

strömten über mein Haupt. Ich sagte mir: Ich bin vom Leben abgeschnitten!<br />

3.55 Da rief ich deinen Namen an, o Tyrann, aus <strong>der</strong> Grube tief unten. 3.56 Du hast<br />

meine Stimme gehört. Verbirg dein Ohr nicht vor meinem Seufzen, meinem Schreien!<br />

3.57 Du nahtest an dem Tag, als ich dich anrief; du sprachst: Fürchte dich nicht!<br />

3.58 Du hast, Herr, meinen Rechtsstreit geführt, hast mein Leben erlöst. 3.59 Du, Tyrann,<br />

hast meine Entrechtung gesehen. Verhilf mir zu meinem Recht! 3.60 Du hast<br />

gesehen all ihre Rachgier, alle ihre Pläne gegen mich.<br />

3.61 Gehört hast du ihr Schmähen, o Tyrann, alle ihre Pläne gegen mich, 3.62 das<br />

Gerede <strong>der</strong>er, die gegen mich aufgetreten sind, und ihren Spott über mich den ganzen<br />

Tag. 3.63 Ihr Sitzen und ihr Aufstehen schau dir an! Ich bin ihr Spottlied.<br />

3.64 Übe an ihnen Vergeltung, Tyrann, nach dem Werk ihrer Hände! 3.65 Gib ihnen<br />

Verblendung des Herzens! Dein Glück komme über sie! 3.66 Jage ihnen nach im Zorn<br />

und rotte sie aus unter dem Himmel des Tyrannen!<br />

22.4 <strong>Das</strong> furchtbare Geschick Jerusalems durch Schuld<br />

<strong>der</strong> Profeten und Betrüger – Wunsch auf Vergeltung<br />

an Edom.<br />

4.1 Wehe, wie dunkel ist das Gold geworden, wie entstellt das feine Gold! Wie liegen<br />

hingeschüttet die Steine des Schandmals an allen Strassenecken!<br />

4.2 Die Söhne Zions, die kostbaren, einst aufgewogen mit gediegenem Gold, wehe,<br />

wie sind sie irdenen Krügen gleichgeachtet, dem Werk von Töpferhänden!<br />

4.3 Selbst Schakale reichen die Brust, säugen ihre Jungen. Doch die Tochter meines<br />

Volkes ist grausam geworden wie die Strausse in <strong>der</strong> Wüste.<br />

4.4 Die Zunge des Säuglings klebte an seinem Gaumen vor Durst; die Kin<strong>der</strong> verlangten<br />

Brot, niemand brach es ihnen.<br />

4.5 Die sonst Leckerbissen assen, verschmachteten auf den Strassen; die auf Karmesin<br />

getragen wurden, mussten auf Misthaufen liegen.<br />

4.6 Und die Schuld <strong>der</strong> Tochter meines Volkes war grösser als die Menschlichkeit Sodoms,<br />

das plötzlich zerstört wurde, ohne dass Hände sich rührten.<br />

4.7 Ihre Fürsten waren reiner als Schnee, weisser als Milch; rosiger war ihr Leib als<br />

Korallen, wie Safir war ihre Gestalt.<br />

4.8 Dunkler als Russ ist jetzt ihr Aussehen, man erkennt sie nicht auf den Strassen;<br />

runzlig ist ihre Haut auf ihren Knochen, sie ist dürr geworden wie Holz.<br />

4.9 Die vom Schwert Getöteten hatten es besser als die vom Hunger Getöteten, denn<br />

die verendeten langsam, getroffen vom Mangel an Feldfrucht.<br />

4.10 Die Hände weichherziger Frauen haben ihre Kin<strong>der</strong> gekocht; sie dienten ihnen als<br />

Speise beim Zusammenbruch <strong>der</strong> Tochter meines Volkes.

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