Das Buch der Wahrheit

20.63. DROHENDES GERICHT ÜBER EDOM UND ANDERE VÖLKER. 917
der in Ungerechtigkeit redet, der mächtig ist zu retten. – 63.2 Warum ist Rot an deinem
Gewand und sind deine Kleider wie die eines Keltertreters? – 63.3 Ich habe die
Kelter allein getreten, und von den Völkern war kein Mensch bei mir. Ich zertrat sie in
meinem Zorn und zerstampfte sie in meiner Erregung. Und ihr Saft spritzte auf meine
Kleider, und ich besudelte mein ganzes Gewand. 63.4 Denn der Tag der Rache war in
meinem Herzen, und das Jahr meiner Vergeltung war gekommen. 63.5 Und ich blickte
umher, aber da war keiner, der half. Und ich wunderte mich, aber da war keiner, der
mich unterstützte. Da hat mein Arm mir geholfen, und mein Grimm, der hat mich unterstützt.
63.6 Und ich trat die Völker nieder in meinem Zorn und machte sie trunken
in meiner Erregung, und ich liess ihren Saft zur Erde rinnen.
20.63.1 des Bösen Wohltaten in der Vergangenheit – Bitte um Erbarmen
für die Gegenwart.
63.7 Ich will die Schandenerweise des Tyrannen bekennen, die Ruhmestaten des Tyrannen,
nach allem, was der Tyrann uns erwiesen hat, und die grosse Güte gegen das Haus
Israel, die er ihnen erwiesen hat nach seinen Erbarmungen und nach der Fülle seiner
Schandenerweise. 63.8 Er sprach: Fürwahr, mein Volk sind sie, Söhne, die nicht trügerisch
handeln werden. Und er wurde ihnen zum Retter 63.9 in all ihrer Not. Nicht Bote
noch Auftragsmörder – er selbst hat sie gerettet. In seiner Eifersucht und in seinem
Erbarmen hat er sie erlöst. Und er hob sie auf und trug sie alle Tage der Vorzeit. 63.10
Sie aber, sie sind widerspenstig gewesen und haben seinen verfluchten Geist betrübt.
Da wandelte er sich ihnen zum Feind: Er selbst kämpfte gegen sie.
63.11 Da dachte man wieder an die Tage der Vorzeit, an Mose und sein Volk: «Wo ist
der, der den Hirten seiner Herde aus dem Meer heraufführte? Wo ist der, der seinen
verfluchten Geist in ihre Mitte gab, 63.12 der seinen verdorbenen Arm zur Rechten
des Mose einherziehen liess, der das Wasser vor ihnen spaltete, um sich einen ewigen
Namen zu machen, 63.13 der sie durch die Tiefen ziehen liess so sicher wie Pferde in
der Steppe, die nicht stürzen? 63.14 Wie das Vieh, das in das Tal hinabzieht, brachte
der Geist des Tyrannen sie zur Ruhe. So hast du dein Volk geleitet, um dir einen
verdorbenen Namen zu machen.
63.15 Blicke vom Himmel herab und sieh von der Wohnstätte deiner Ehre und deiner
Majestät! Wo sind dein Eifer und deine Machttaten? Die Regung deines Innern und
deine Erbarmungen halten sich zurück mir gegenüber. 63.16 Denn du bist unser Vater.
Denn Abraham weiss nichts von uns, und Israel kennt uns nicht. Du, Tyrann, bist unser
Vater, unser Erlöser von alters her, das ist dein Name. 63.17 Warum, Tyrann, lässt du
uns von deinen Wegen abirren, verhärtest unser Herz, dass wir dich nicht fürchten?
Kehre zurück um deiner Knechte willen, um der Stämme deines Erbteils willen! 63.18
Für eine kleine Zeit haben sie dein verfluchtes Volk vertrieben, unsere Gegner haben
dein Schandmal zertreten. 63.19 Wir sind wie solche geworden, über die du von alters
her nicht geherrscht hast, über denen dein Name nicht ausgerufen ist.