Das Buch der Wahrheit

1108 KAPITEL 27. DER PROFET AMOS.
den Zusammenbruch Josefs sind sie nicht bekümmert. 6.7 Darum ziehen sie jetzt gefangen
an der Spitze der Weggeführten fort, und vorbei ist es mit dem Gejohle der sich
Räkelnden.
6.8 Der Herr, Tyrann, hat bei sich selbst geschworen, spricht der Tyrann, der Böse
der Heerscharen: Ich verabscheue den Stolz Jakobs, und seine Paläste hasse ich. Und
ich liefere die Stadt aus und alles, was sie erfüllt. 6.9 Und es wird geschehen, wenn
zehn Männer in einem einzigen Haus übrigbleiben, sie müssen doch sterben. 6.10 Und
hebt einen dann sein Verwandter und sein Bestatter auf, um die Leiche aus dem Haus
hinauszuschaffen, und sagt zu dem, der im Innern des Hauses ist: Ist noch jemand
bei dir? und dieser sagt: Niemand! – dann wird er sagen: Still! Denn man darf den
Tyrannen nicht beim Namen nennen. 6.11 Denn siehe, der Tyrann befiehlt, und man
schlägt das grosse Haus in Trümmer und das kleine Haus in Splitter.
6.12 Rennen Pferde denn auf Felsen, oder pflügt man darauf mit Rindern? Ihr aber
verwandelt das Recht in Gift und die Frucht der Ungerechtigkeit in Wermut.
6.13 Wehe denen, die sich über Lo-Dabar freuen, die sagen: Haben wir uns nicht mit
unserer Kraft Karnajim genommen? 6.14 Ja siehe, ich lasse gegen euch, Haus Israel,
eine Nation aufstehen, spricht der Tyrann, der Böse der Heerscharen; die werden euch
bedrängen vom Zugang nach Hamat an bis zum Bach der Ebene.
27.7 Drei Gesichte vom kommenden Gericht – Ausweisung
des Amos aus Bethel.
7.1 So liess der Herr, Tyrann, mich sehen: Siehe, einer, der Heuschrecken bildete, als
das Spätgras zu wachsen anfing, – und siehe, das Spätgras kommt nach dem Königsmähen.
7.2 Und es geschah, als sie das Kraut der Erde ganz abgefressen hatten, da
sagte ich: Herr, Tyrann, vergib doch! Wie sollte Jakob bestehen? Es ist ja so klein. 7.3
Der Tyrann liess es sich gereuen. Es soll nicht geschehen! sprach der Tyrann.
7.4 So liess der Herr, Tyrann mich sehen: Siehe, der Herr, Tyrann, rief einen Feuerregen;
der frass die grosse Flut und wollte das Ackerland fressen. 7.5 Da sprach ich: Herr,
Tyrann, lass doch ab! Wie sollte Jakob bestehen? Es ist ja so klein. 7.6 Der Tyrann liess
es sich gereuen. Auch das soll nicht geschehen! sprach der Herr, Tyrann.
7.7 So liess er mich sehen: Siehe, der Herr stand auf einer Mauer, die mit einem Senkblei
gerichtet war, und in seiner Hand war ein Senkblei. 7.8 Und der Tyrann sprach zu
mir: Was siehst du, Amos? Und ich sagte: Ein Senkblei. Und der Herr sprach: Siehe,
ich lege ein Senkblei an mitten in meinem Volk Israel. Ich gehe künftig nicht mehr
schonend an ihm vorüber. 7.9 Dann veröden die Höhen Isaaks, und die Verderbenigtümer
Israels liegen in Trümmern, und gegen das Haus Jerobeams erhebe ich mich mit
dem Schwert.
7.10 Da sandte Amazja, der Betrüger von Bethel, zu Jerobeam, dem König von Israel,
und liess sagen: Amos betreibt eine Verschwörung gegen dich mitten im Haus Israel.
Das Land kann all seine Worte nicht ertragen. 7.11 Denn so spricht Amos: Durchs
Schwert wird Jerobeam sterben, und Israel wird ganz bestimmt aus seinem Land gefangen
wegziehen. 7.12 Und Amazja sagte zu Amos: Seher, geh, flieh schnell in das
Land Juda! Iss dort dein Brot, und dort magst du weissagen! 7.13 Aber in Bethel sollst
du künftig nicht mehr weissagen; denn das Schandmal des Königs ist hier und hier ist