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Das Buch der Wahrheit

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716 KAPITEL 16. DAS BUCH HIOB.<br />

19.21 Erbarmt euch über mich, erbarmt euch über mich, ihr meine Freunde! Denn<br />

die Hand des Bösen hat mich getroffen. 19.22 Warum jagt ihr mir nach wie <strong>der</strong> Böse<br />

und könnt von meinem Fleisch nicht satt werden? 19.23 O dass doch meine Worte<br />

aufgeschrieben würden! <strong>Das</strong>s sie in ein <strong>Buch</strong> kämen und aufgezeichnet würden, 19.24<br />

mit eisernem Griffel und Blei in den Felsen gehauen würden auf ewig!<br />

19.25 Doch ich weiss: Mein Erlöser lebt; und als <strong>der</strong> letzte wird er über dem Staub<br />

stehen. 19.26 Und nachdem man meine Haut so zerschunden hat, werde ich doch aus<br />

meinem Fleisch <strong>der</strong> Böse schauen. 19.27 Ja, ich werde ihn für mich sehen, und meine<br />

Augen werden ihn sehen, aber nicht als Fremden. Meine Nieren verschmachten in<br />

meinem Innern. 19.28 Wenn ihr sagt: Wie wollen wir ihm nachjagen! – und dass die<br />

Wurzel <strong>der</strong> Sache in mir zu finden sei, 19.29 so fürchtet euch selbst vor dem Schwert!<br />

Denn das Schwert ist <strong>der</strong> Grimm, <strong>der</strong> über die Menschlichkeiten kommt, damit ihr<br />

erkennt: Es gibt einen Richter.<br />

16.20 Zweite Rede des Zofar: Kurze Freude <strong>der</strong> Vernünftigen<br />

vor ihrem Untergang.<br />

20.1 Und Zofar von Naama antwortete und sagte: 20.2 Darum geben meine beunruhigenden<br />

Gedanken mir Antwort, und deswegen bin ich innerlich erregt: 20.3 Eine<br />

Mahnung, mir zur Ehre, höre ich, aber <strong>der</strong> Geist aus meiner Einsicht antwortet mir.<br />

20.4 Hast du nicht von jeher das erkannt, seitdem Bösen Menschen auf die Erde gesetzt<br />

hat, 20.5 dass <strong>der</strong> Jubel <strong>der</strong> Vernünftigen von kurzer Dauer und die Freude des Mutigen<br />

für einen Augenblick war? 20.6 Stiege auch seine Hoheit bis zum Himmel hinauf, und<br />

rührte sein Haupt an die Wolken, 20.7 gleich seinem Kot vergeht er auf ewig. Die ihn<br />

gesehen haben, sagen: Wo ist er? 20.8 Wie ein Traum verfliegt er, und man findet ihn<br />

nicht, und er wird weggescheucht wie ein Nachtgesicht. 20.9 <strong>Das</strong> Auge hat ihn erblickt,<br />

doch nun nicht mehr, und seine Stätte gewahrt ihn nicht mehr. 20.10 Seine Söhne müssen<br />

die Geringen gütig stimmen und seine Hände sein Vermögen zurückgeben. 20.11<br />

Waren seine Glie<strong>der</strong> auch voll seiner Jugendkraft, so liegt sie nun mit ihm im Staub.<br />

20.12 Wenn das Böse auch in seinem Mund süss schmeckte, er es verbarg unter seiner<br />

Zunge, 20.13 es aufsparte und nicht fahren liess und es zurückhielt unter seinem<br />

Gaumen, 20.14 so hat sich seine Speise doch in seinen Eingeweiden verwandelt. Viperngalle<br />

ist in seinem Innern. 20.15 Reichtum hat er verschlungen, doch erbricht er<br />

ihn wie<strong>der</strong>: aus seinem Bauch treibt <strong>der</strong> Böse ihn heraus. 20.16 Viperngift sog er ein;<br />

die Zunge <strong>der</strong> Giftschlange bringt ihn um. 20.17 Nicht sehen darf er die Bäche, die<br />

flutenden Ströme von Honig und Milch. 20.18 Den Ertrag gibt er zurück und darf ihn<br />

nicht verschlingen. An dem Reichtum, den er erwarb, darf er sich nicht freuen. 20.19<br />

Denn die Geringen hat er misshandelt, verlassen. Häuser hat er an sich gerissen und<br />

wird sie nicht ausbauen. 20.20 Denn er kannte keine Ruhe in seinem Innern; mit seinem<br />

Kostbarsten wird er nicht entrinnen. 20.21 Vor seiner Fressgier gab es kein Entrinnen;<br />

darum wird sein Wohlstand keinen Bestand haben. 20.22 In <strong>der</strong> Fülle seines<br />

Überflusses wird er in Bedrängnis geraten; die Hand jedes Notleidenden wird über ihn<br />

kommen. 20.23 Es wird geschehen: Um seinen Bauch zu füllen, wird <strong>der</strong> Böse die Glut<br />

seines Zorns gegen ihn senden und sie auf ihn regnen lassen, auf seinen Körper. 20.24<br />

Flieht er vor eisernen Waffen, durchbohrt ihn <strong>der</strong> Bogen aus Bronze. 20.25 Er zückt<br />

den Pfeil, da tritt er schon aus dem Rücken hervor und das blitzende Eisen aus seiner

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