Andrzej Klonder BROWARNICTWO W PRUSACH KRÃLEWSKICH ...
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schaft einige kleine Stadtchen, deren Einwohner sich ebenfalls mit Bierbrauerei<br />
befaßten. Obwohl die Wojewodschaft Malbork der am stärksten<br />
urbanisierte Teil Preußens war, gab es auch hier zahlreiche landwirtschaftliche<br />
Gebiete, wo die gesellschaftlich-wirtschaftlichen Verhältnisse<br />
nicht von den in anderen Regionen Preußens und Polens angetroffenen<br />
abwichen (Burggrafschaft Sztum). Der Vergleich der Forschungsergebnisse<br />
dieser kleinen Wojewodschaft mit der Situation in anderen Regionen<br />
kann nach der Meinung des Autors sehr interessante Ergebnisse<br />
bringen. Über die Wahl der Wojewodschaft Malbork als Hauptforschungsobjekt<br />
entschied vor allem das Fehlen von Bearbeitungen über die<br />
Alkoholproduktion in diesem Gebiet sowie der Reichtum der archivalischen<br />
Materialien, die im Staatsarchiv in Gdańsk aufbewahrt werden<br />
und vor allem Elbląg und Malbork betreffen. Unter anderem erhielten<br />
sich viele Jahre umfassende Rechnungsserien der Stadtkämmerei Elbląg,<br />
der dortigen Bierbrauerzunft und die reichhaltige Korrespondenz der<br />
Stadt Malbork.<br />
Die Analyse der gesellschaftlichen Organisation der Bierbrauerei in<br />
Elbląg und Malbork vor dem Hintergrund der anderen Städte Polnisch-<br />
Preußens bildet den Inhalt des Kapitels II. Sowohl in den großen Städten<br />
(Gdańsk, Elbląg, Toruń), als auch den kleinen (Malbork, Tczew,<br />
Grudziądz)<br />
Die in ersteren tätigen<br />
wich diese Organisation vom traditionellen Zunftsystem ab.<br />
"Mältzenbräuerzunfte" waren eigentlich eine Vereinigung<br />
der Produktionsmittelbesitzer. Mit der Bierbrauerei befaßten<br />
sich in einer besonderen Zunft organisierte qualifizierte Lohnarbeiter<br />
und ungelernte, die in der Regel nach der Paßzahl bezahlt worden. In<br />
den kleinen Städten (unter 5000 Einwohner)<br />
stand, trotz der sich in<br />
der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts verschärfenden Beschränkungen,<br />
prinzipiell jedem Mitbürger das Bierbrauerecht zu. Hier spielte<br />
auch die Stadtgemeinde bei der Organisation der Produktion eine bedeutende<br />
Rolle, indem sie die Bau- und Unterhaltungskosten der Brauereien<br />
und Malzhäuser bestritt.<br />
In der großen Städten war das Patriziat, das in der Regel in den<br />
dörflichen Stadbesitzungen Brauereien anlegte der Hauptkonkurrent der<br />
zunftigen Produzenten. Dieses Vorgehen war eine der Ursachen der besonders<br />
in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts sichtbaren Krise der<br />
zünftigen Bierproduktion. Gleichzeitig erreichte die Bierproduktion auf<br />
dem Land im 17. Jahrhundert, in der Wojewodschaft Malbork erst in der<br />
zweiten Hälfte, immer größere Ausmaße. Mit ihr befaßten sich der Adel,<br />
die Pächter der Krongüter und die Geistlichkeit. In der Wojewodschaft