Andrzej Klonder BROWARNICTWO W PRUSACH KRÃLEWSKICH ...
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Malbork behielten die Bauern, im Gegensatz zum restlichen Preußen,<br />
weitgehende Rechte zum Brauen von Bier und anderen Getranken. Der<br />
Adel bemühte sich um das Braumonopol und versuchte gleichzeitig sein<br />
Bier in den Städten einzuführen. Natürlich wirkten sich diese Tendenzen<br />
ungünstig auf die Entwicklung der Bierproduktion in den Städten aus.<br />
In den 150 Jahren kam es jedoch zu keinen bedeutenden Veränderung<br />
in der Bierbrauereitechnik (Kapitel III). Der Malz wurde in den<br />
Malzhäusern vorbereitet, indem man ihn in Holztrbgen oder - bottichen<br />
übergoss. Die Malztrocknung fand in den sog. Darre Bretterebenen, die<br />
sich über den Ofen befanden, meist in besonderen Räumen statt. Dann<br />
wurde der Malz in Mühlen gemahlen. Der Brauvorgang fand in Brauereien<br />
statt. Das Hauptausstattungselement waren die Braupfannee und<br />
- kessel. In den großen Städten waren die kupfernen Braukessel oft<br />
fest über dem Peuer angebracht. In den Stadtbrauereien besaßen sie<br />
eine Passungskraft von 1200-1700 1, auf dem Land 60-900 l. In einigen<br />
Städten ( z. B, Elbląg, Grudziądz) benutzten die Brauereien Wasserleitungen,<br />
in anderen wurde das Wasser Brunnen entnommen. Auf dem<br />
Land wurde das Wasser oft direkt aus dem Pluss oder dem See<br />
geschöpft. Die Malztrocknereien und Brauereien bildeten dort meist<br />
einen Gebäudekomplex, manchmal befanden sich alle Anlagen in<br />
einem Gebäude. In den Städten waren die Breuereien oft von den<br />
Malztrocknereien entfernt ( z. B. Elbląg, Tczew). Sowohl in der Stadt,<br />
als auch auf dem Land fielen die Brauereigebäude nicht durch besondere<br />
Große auf. Die grosste aus Elbląg bekannte städtische<br />
Malztrocknerei war in einem viereckingen Gebäude von 48,6x12,7 m<br />
eingerichtet. Es wurden verschiedene Bautechniken und -materiale<br />
angewandt: Holz, Pachwerk, Ziegel. Die Kriege wirkten sich auf<br />
das technische Niveau der Brauereien sehr schlecht aus. Besonders<br />
in den kleinen Städten und auf den Dbrfern waren die Brauereien<br />
während der Schwedischen Besetzung zerstört worden. Die<br />
Braupfanne und Kessel waren nämlich ein beliebtes Beutegut.<br />
Das Kapitel IV enthält Feststellungen über die Ausmaße und Entwicklungstendenzen<br />
der Brauerei in den Städten der Wojewodschaft Malbork.<br />
In der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts wurden in Elbląg 2000<br />
Lasten Malz zu Bier pro Jahr verarbeitet, zum Ende des 17. Jahrhunderts<br />
überschritt diese Zahl nicht 1000 Lasten. Bei einer ständig fallenden<br />
Tendenz kam es in den 60-er Jahren des 17. Jahrhunderts zum<br />
großten Abfall. Der Zeitabschnitt der schwedischen Okkupation ist erst<br />
durch ein Ansteigen und dann ein deutliches Abfallen der Produktion