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noch nicht besaß, da er ja erst am 27.August 1849 dahin befördert wurde. Wir<br />
sehen aus der obigen Aufstellung, dass der Offizier des Ingenieurkorps 1825 eifrig<br />
mit Vermessungen in verschiedenen Provinzen des Reiches beschäftigt war.<br />
Ich wiederhole die Feststellung, Bloem sei der bedeutendste Deutsche in Brasilien<br />
während der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts gewesen. Nach all dem, was<br />
über ihn obenstehend berichtet werden konnte, ist sie wohl berechtigt. Oder kann<br />
man mir eine andere Persönlichkeit namhaft machen, die Bloem an Bedeutung in<br />
jener Zeit übertrifft? Man mag vielleicht auf Karl von Koseritz hinweisen; aber dieser<br />
traf erst 1851, im Todesjahr Bloems, in Brasilien ein, gehört demnach der zweiten<br />
Hälfte des genannten Jahrhunderts an; seine segensreiche Tätigkeit beschränkte<br />
sich zudem so gut wie ausschließlich auf Rio Grande do Sul, war also nicht so weit<br />
gespannt wie die Bloems. Über Koseritz sind mehrere Arbeiten veröffentlicht worden,<br />
in deutscher wie in portugiesischer Sprache; über Bloems Leben und Tätigkeit<br />
bisher keine. Und Carl Abraham Breßer? Wollte man die obige Frage auf die Provinz<br />
S.Paulo beschränken, könnte man sie vielleicht bejahen. Zur Würdigung Bloems<br />
haben wir lediglich in Ansätzen die Veröffentlichungen von Dr.Guilherme Auler. Es<br />
freut mich, diese etwas erweitern zu können.<br />
Der Familienname Bloem ist im Telefonbuch 2001 der Stadt São Paulo zu finden.Im<br />
Jardim Iracema gibt es einen Platz Coronel João Bloem, CEP 05790-170. Ein Rui<br />
Bloem schrieb vor längerer Zeit über die Gründung von Brasilia. Ob es sich dabei um<br />
Nachkommen der beiden genannten Söhne Johann Bloems handelt, ist noch nicht<br />
geklärt. Unter den in Deutschland in den ersten Jahrzehnten des 20.Jahrhunderts<br />
am meisten gelesenen Romanschriftstellern befand sich neben Rudolf Herzog auch<br />
Walter Bloem. Von ihm besitze ich das Buch „Komödiantinnen“ , das 1914 schon die<br />
auch für heutige Verhältnisse beachtliche Auflagenhöhe von 266 000 erreicht hatte;<br />
und mit meinem Exemplar war möglicherweise die Nachfrage noch nicht gesättigt.<br />
Keine Geschichte der deutschen Literatur oder Nachschlagewerke nennen den<br />
Namen Walter Bloem; dieser einst vielgelesene Schriftsteller blieb unbekannt.<br />
Helmut Andrä, geb.1909 in Borna bei Chemnitz. Von 1930 bis 1942 Lehrer an verschiedenen<br />
deutsch-brasilianischen Schulen, 1932 bis 1937 Leiter des Colégio Teuto-Brasileiro in Porto União<br />
(SC), 1943 bis 1957 in Industrie und Handel beschäftigt.<br />
1957 bis 1960 stellvertretender Geschäftsführer, später Direktor des Staden-Instituts.<br />
Geschichtsforscher, Autor zahlreicher Arbeiten über brasilianische und deutsch-brasilianische Geschichte.<br />
Zuletzt erschien „Deutsche Söldner in Brasilien“, Band I, S.Paulo, 2000.<br />
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